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Hardware- und Nachrichten-Links des 20. Oktober 2015

Bei HardOCP gibt es den ersten Test zur "PowerColor Devil 13 Radeon R9 390 X2" DualChip-Lösung auf Hawaii-Basis. Leider wurde hierbei nur gegen ein SLI-Gespann aus zwei GeForce GTX 970 Karten sowie ein CrossFire-Gespann als zwei Radeon R9 390X Karten verglichen – der passendere Gegner wäre eigentlich ein CrossFire-Gespann aus zwei Radeon R9 390 Karten (ohne "X") gewesen. So gesehen verwundert es nicht, wenn die PowerColor-Karte dann um immerhin 7,9% gegenüber der Lösung mit den zwei Radeon R9 390X Karten zurückliegt – dies deutet aber hochgerechnet darauf hin, daß es auf einen Gleichstand gegenüber zwei Radeon R9 390 Karten hinauslaufen sollte. Gegenüber den zwei GeForce GTX 970 Karten liegt man dann (nicht unerwartet) deutlich mit +22,4% unter der 4K-Auflösung vorn, hier dürfte die nVidia-Lösung auch ihre ungünstige Speicherkonfiguration behindern. Leider nicht angetreten wurden Tests gegenüber Radeon R9 Fury X, GeForce GTX 980 Ti und Radeon R9 295X2 – dies werden dann die nächsten Artikel zu dieser Karte hoffentlich nachholen.

Zum Fall der Xeon-Sperre für Consumer-Mainboards bei Intels Skylake-Generation berichtet die ComputerBase interessante Hintergründe: So wurde der Haswell-Vorgänger Xeon E3-1231 v3 beim Online-Händler Mindfactory immerhin 19.000mal verkauft, bei den Nutzer-Bewertungen ergab sich eine Traumquote von 97% – hier hatte Intel also einen echten Sympahieträger im Angebot. Auf Sympathien kann man als Nahezu-Monopolist aber augenscheinlich verzichten – denn an den höheren Einnahmen durch den Zwang der Kundschaft zu teureren Modellen kann es kaum liegen, dafür müssten (angesichts der Größe von Intel) schon Millionen dieser CPUs verkauft werden. In der Praxis fehlt dem Intel-Portfolio nun eine günstige CPU mit vier Rechenkernen samt HyperThreading – der einzige zu dieser Frage verfügbare Core i7-6700 ist mit 303 Dollar zu teuer angesetzt, dafür kann man dann auch einen ungelockten Vierkerner in Form des Core i5-6600K für 242 Dollar Listenpreis nehmen. Es gibt aber halt auch einen Bedarf an gelockten Vierkernern mit HyperThreading zu einem mittelprächtigen Preispunkt – eine Schiene, welche Intel derzeit (auch mangels funktionierendem Wettbewerb) einfach nicht mehr bedient.

Etwas positives zu AMD kommt seitens einer Meldung von Bits & Chips: So soll der Chipentwickler mit Apple in Verhandlungen über einen Zen-basierte SoC für die iMacs und MacBooks der Jahre 2017 & 2018 stehen. Hierbei dürfte sich AMD grundsätzlich aus der ersten Zen-basierten APU-Generation bedienen, sprich die erste Zen-Ausführung samt integrierter Grafiklösung noch in der 14/16nm-Fertigung (da 10nm-APUs bei AMD nicht vor 2019 zu erwarten sind). Allerdings dürfte es im Fall von Apple wohl auf speziell angepasste SoCs hinauslaufen, Apple kann aufgrund seiner Marktmacht da ziemlich aggressive Forderungen aufstellen. Genutzt werden dürften diese Anpassungen sicherlich zuerst für die Mainboard-Kapazitäten, sprich einen auf alle Apple-Bedürfnisse perfekt angepassten Mainboard-Chipsatz im AMD-SoC – denkbar wäre aber auch eine auf Apple-Bedürfnisse angepasste integrierte Grafik, womit sich Apple dann eine extra Grafiklösung (käme höchstwahrscheinlich sowieso von AMD) sparen könnte. Sofern AMD hierbei noch irgendwie etwas dran verdient, ist dies ein exzellentes Geschäft, welches AMD neben den Liefermengen vor allem auch jede Menge Prestige einbringen könnte.

HT4U bringen ein (halbherziges) Dementi zur kürzlich entdeckten Werbung im Windows-10-Startmenü (bislang nur Insider-Builds betreffend): Danach würde Microsoft dies nicht als Werbung "werten", da hierbei kein Geld seitens der App-Entwickler in Richtung Microsoft geflossen sei. Viel entlarvender kann man ein Dementi kaum gestalten, gibt man damit doch zwischen den Zeilen gleich mehrere Punkte zu: Erstens einmal bezieht sich das Dementi damit bezüglich etwaiger Werbeeinnahmen Microsofts nur auf den Jetzt-Zustand, nicht auf spätere Ausführungen. Davon abgesehen würde Microsoft zumindest bei kostenpflichtigen Apps immer etwas an diese Verkäufen verdienen – nämlich als Anbieter des Windows-Stores. Und zweitens wird die Ausnutzung des Windows-10-Startmenüs zu Microsoft-Zwecken überhaupt nicht bestritten – und damit das Microsoft-Interesse, jene Funktionalität eines Tages offiziell in Windows 10 einzubringen, bestätigt. Natürlich hat Microsoft regulärerweise im Windows-Startmenü gar nichts zu suchen – aber so lange die Nutzer es dem Software-Konzern durchgehen lassen, wird jener die Zügel immer weiter anziehen bzw. sich weitere "Nettigkeiten" dieser und anderer Art einfallen lassen.