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Hardware- und Nachrichten-Links des 20./21. September 2018

In der Frage der Ermittlung der Performance der Referenztaktung zur GeForce RTX 2080 & 2080 Ti haben sich die Hardwaretester zum Launch dieser Karten nicht wirklich mit Ruhm bekleckert: Die allermeistens Testberichte sind über diesen Punkt glatt hinweggegangen, obwohl es nun durchaus eine wichtige Information darstellt, das die von nVidia gestellten Founders-Edition-Karten werksübertaktet antreten und somit automatisch eine höhere Performance liefern, als später dann jene RTX-Grafikkarten, welche von den Einzelhändlern zum günstigsten Preis angeboten werden. Einige wenige Hardwaretester haben diesen Punkt lobenswerterweise erwähnt, zwei Testberichte glänzen dann mit entsprechenden Performance-Werten: Le Comptoir du Hardware und die Nachzügler von AnandTech. Hierbei wurde in beiden Fällen die Founders-Edition-Karten zum einen (mittels Offset) umgetaktet und zum anderen das Power-Limit entsprechend reduziert, um eine Referenztaktung zu simulieren. Perfekt kann diese Simulation nicht sein, aber eine gute Näherung an die Realität solcher Karten ist damit (auch angesichts der geringe Wertedifferenzen) durchaus erreichbar.

UltraHD/4K Vega64 1080 1080Ti 2080 (Std.) 2080 (FE) 2080Ti (Std.) 2080Ti (FE)
AnandTech (9 Tests) 76,1% 77,1% 100% 103,6% 107,7% 132,1% 137,3%
Differenz:   -3,8% bzw. +3,9% -3,8% bzw. +3,9%
Comptoir du Hardware (20 Tests) 75,6% 76,7% 100% 106,1% 109,9% 133,8% 139,8%
Differenz:   -3,5% bzw. +3,6% -4,3% bzw. +4,5%
Die Performance-Werte zur Referenztaktung ("Std.") basieren in beiden Fällen auf einer Umtaktung sowie Absenkung des Power-Limits, stellen also eine Simulation dar.

Letztlich steht hierbei einer Taktraten-Differenz von +5,3% bei der GeForce RTX 2080 sowie +5,8% bei der GeForce RTX 2080 Ti dann eine Performance-Differenz von grob +4% unter der UltraHD-Auflösung gegenüber. Genauer läßt sich dies anhand der nur zwei vorliegenden Testberichte nicht sagen, aber bei dieser geringen Differenz kommt es sicherlich auch nicht mehr auf eine kleine Fehlermarge an. Grob gesehen sind die RTX-Grafikkarten zum Referenztakt somit um -4% langsamer als die Founders-Edition-Karten einzuordnen – damit wäre diese Frage für den Augenblick ausreichend genau beantwortet. Jene 4% Differenz sind sicherlich zu beachten, wenn man mit Performance-Werten zur Founders Edition hantiert und dabei allerdings alle entsprechenden GeForce RTX Karten meint bzw. vielleicht sogar die (günstigeren) Preise der Herstellerkarten ins Spiel bringt. Diese günstigeren Preise existieren derzeit zwar nur in der Theorie (beim Listenpreis), allerdings erscheinen jene Listenpreise im Laufe der Zeit durchaus erreichbar – abgesehen vom zwischenzeitlichen Mining-Boom war dies schließlich in der vorhergehenden Pascal-Serie nicht anders.

An den ersten zwei Verkaufstagen zur GeForce RTX 2080 (die Karte war real schon am 19. September verfügbar) hat sich preislich allerdings nicht viel bewegt, sind die Kartenpreise hoch geblieben bzw. sogar eher minimal gestiegen. Derzeit ist laut Geizhals keine GeForce RTX 2080 für unter 839 Euro lieferbar, wenigstens gibt es zur Preislage von 850 Euro dann eine gewisse Anzahl an Karten bzw. Einzelhändlern zur Auswahl. Dabei sind derzeit Karten zum Referenztakt sowie Werksübertaktungen (welche zumeist die Taktraten der Founders Edition nutzen) noch sehr wild gemischt, preislich ist derzeit keinerlei Vorteil der Karten zum Referenztakt erkennbar. Bei der GeForce RTX 2080 Ti, welche derzeit maximal nur für Vorbesteller ausgeliefert wird, stehen die Preislagen dagegen weiterhin auf ab 1229 Euro, mit einem einzelnen Angebot auf 1199 Euro. Beides zeigt darauf hin, das hier noch kein wirklicher Wettbewerb stattfindet, damit aber natürlich Potential für bessere Preise nach Anziehen des Wettbewerbs existiert. Speziell die Karten zum Referenztakt sollten hier sowohl vorangehen als auch einen gewissen preislichen Abstand zur Vorgabe der Founders Edition herstellen können. 800 Euro für eine GeForce RTX 2080 sowie ~1150 Euro für eine GeForce RTX 2080 Ti zum Referenztakt sind dabei sicherlich drin – und sollten sich eigentlich in absehbarer Zeit erreichen lassen, denn zum aktuellen Preisstand lohnen die Karten zum Referenztakt überhaupt nicht.

Gleichfalls gibt es neue Übersichtslisten zu den Spezifikationen der RTX-Grafikkarten: Die ComputerBase liefert eine für die GeForce RTX 2080, die PC Games Hardware eine (aktualisierte) für die GeForce RTX 2080 Ti. Langsam haben sich nun auch mehr Daten zu den Taktraten der jeweiligen Herstellermodelle eingefunden – womit man inzwischen sagen kann, das sich Karten auf Referenztaktung und werksübertaktete Karten (ganz) grob hälftig aufteilen. Die vorherige Befürchtung, es würde nur vereinzelt Karten auf der Referenztaktung geben, hat sich also nicht bewahrheitet – das Schema ist vielmehr letztlich dem der bisherigen Grafikkarten-Generationen ähnlich. Die große Differenz liegt im Bereich der Werksübertaktungen: Denn da hat nVidia mit den Taktraten seiner Founders Editions einen gewissen Standard gesetzt, gibt es nur wenige Werksübertaktungen, welche unterhalb dieses Taktraten-Niveaus bleiben – und genauso auch noch weniger, welche wirklich darüber hinaus gehen. So gesehen führt die von nVidia angesetzte Werksübertaktung bei den Founders Edition in diesem Punkt eventuell sogar zu etwas mehr Klarheit im Markt, denn wenn die meisten der werksübertakteten Herstellermodelle sich an diesen de-factor-Standard halten, sind selbige damit auch ganz vernünftig über die (bekannte) Performance der Founders Editions einschätzbar.