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Hardware- und Nachrichten-Links des 21. April 2015

Ein interessanter Punkt zur GeForce GTX 970 – gerade im Angesichts der letzten Umfrage – ist, daß nVidia hier bislang nicht mit einem Ersatzangebot reagiert hat, welches die Möglichkeit eröffnet, die GeForce GTX 970 aus dem Markt zu nehmen. In der Grafikkarten-Geschichte nVidias gibt es einige Fälle von kurzfristig eingeschobenen neuen Grafikkarten – auch Grafikkarten auf demselben Leistungsniveau, welche dann frühere Grafikkarten (trotz gleicher Architektur) direkt ersetzt haben. Die erste Empfehlung würde glatt zu einer "GeForce GTX 970 v2" gehen, wo man das letzte halb Gigabyte Grafikkartenspeicher einfach wegläßt und damit die ganze (wackelige) Treiberarbeit, die Karte immer unterhalb von 3,5 GB realer Speichernutzung zu zwingen, obsolet werden würde. Die alternative Idee wäre eine Karte mit Dual-BIOS, welche zwar physikalisch 4 GB trägt, aber je nach BIOS-Wahl die vollen 4 GB oder eben nur 3,5 GB adressiert (und damit nutzbar macht). Der Möglichkeiten sind sicherlich viele – und es ist durchaus erstaunlich, daß nVidia hier bisher rein gar nichts getan hat, den vollkommen spurlos dürfte die GTX970-Affäre auch nicht an nVidia vorbeigegangen sein.

Sicherlich lag die Anzahl der Kunden-Rückgaben der GeForce GTX 970 in einem eher niedrigen Bereich (angeblich wenige hundert Stück pro großem Einzelhändler). Dafür ist die GeForce GTX 970 aus der öffentlichen Diskussion – bis auf diesen Fall der 3,5-GB-Problematik – fast nahezu vollständig verschwunden, es gibt nur extrem vereinzelt neue Hardware-Reviews der Karte und neue Hersteller-Versionen überhaupt nicht mehr. Daß dies keinen schädigenden Einfluß auf die Umsätze mit der GeForce GTX 970 genommen hat, wäre extrem unwahrscheinlich – vermutlich sieht nVidia die geschäftlichen Auswirkungen der GTX970-Affäre sehr wohl, wird diese aber natürlich niemals öffentlich bekanntgeben oder diskutieren. Und womöglich wird nVidia letztendlich dieses Problem vielleicht doch noch angehen, wartet man dafür aber eventuell nur AMDs Radeon R300 Serie ab, um danach zielgenauer zu kontern und vor allem weniger augenscheinlich die (bisherige) GeForce GTX 970 doch noch abzusägen.

Die PC Games Hardware vermeldet die neuesten Aussagen zur zukünftigen 10nm- und 7nm-Fertigung bei TSMC: Laut TSMC soll dabei die 10nm-Fertigung bereits Ende 2016 in die Massenfertigung starten und bereits Anfang 2017 "gewinnbringend" sein, während die Risikoproduktion von 7nm bereits ebenfalls Anfang 2017 starten soll. Wie üblich sind die Angaben der Auftragsfertiger überaus optimistisch gefärbt und haben zudem wenig mit den Marktstarts entsprechender Produkte zu tun. Hinzu kommt, daß die im PC-Bereich üblichen Prozessoren & Grafikchips mit die höchsten Anforderungen bezüglich Chipfläche und Wattage stellen und daher eher erst Monate später zuverlässig gefertigt werden können als beispielsweise Mobile-SoCs. Insofern lassen sich Angaben in unserer letzten Fertigungsverfahren-Roadmap weiterhin halten, welche PC-Prozessoren und -Grafikchips in TSMCs 10nm-Fertigung erst im Jahr 2018 sieht und für TSMCs 7nm-Fertigung bislang noch keine genauere Terminprognose abgibt. Einzige handfeste Änderung an den Daten dieser Fertigungsverfahren-Roadmap ist dann nur, daß TSMC augenscheinlich (wie Intel) bis zur 7nm-Fertigung noch ohne EUV-Lithographie auskommen will – welche damit (wie die 450mm-Wafer) eher ein Fall für die nächste Dekade zu werden scheint.

WinFuture zeigen einen Vergleich diverser Optik-Elemente zwischen Windows 8.1 und Windows 10, welcher hoffentlich klarer macht, in welche Richtung Microsoft bei Windows 10 wirklich geht: Von einem aufgeräumten, nutzerfreundliche Desktop oder aber der Anpassung an die Anforderungen der Windows-7-Nutzer ist da gar nichts zu sehen, Windows 10 zeigt sich immer deutlicher als plattes Windows 8.3. Dies kann man – je nach subjektivem Optikgefühl – sogar gut finden, klar ist aber auch, daß damit nicht die gewünschte und angestrebte einvernehmliche Lösung für Anhänger von Windows 7 und von Windows 8 gefunden werden kann, die Windows-7-Nutzer werden sich auch weiterhin bei Windows 10 nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen. Es ist ein wenig schleierhaft, wie man ausgehend hiervon einen großen Publikumserfolg von Windows 10 prognostizieren kann – die allermeisten der Probleme von Windows 8 bleiben bestehen, allein die Existenz eines Startmenüs hat bei Windows 8.1 nun auch nicht gerade zu einem durchschlagenden Erfolg geführt. Aufgrund der lange Wartedauer von vor allem der Windows-7-Nutzer sowie der partiellen Kostenlos-Strategie ist ein gewisser Anfangserfolg von Windows 10 wohl garantiert – aber nachdem sich der Staub des Marketing-Puschs wieder etwas gelegt hat, steht für viele Windows-7-Nutzer weiterhin die Frage im Raum, ob man nicht eher doch auf der solideren und nutzerfreundlichen Lösung "Windows 7" (bis zum Jahr 2020) verbleibt.