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Hardware- und Nachrichten-Links des 21. April 2017

Als mehr oder weniger einzige Webseite trägt die PC Games Hardware bei ihren Übersichtslisten zu neuen Grafikkarten konsequent Werte zu deren Power-Limit zusammen – so derzeit wieder bei GeForce GTX 1080 Ti und Radeon RX 580. Bei jener neuen AMD-Karte gibt es derzeit allerdings gar keine exakten Angaben zum Power-Limit, welches sich bei AMD immer nur auf den Grafikchip selber (sprich abzüglich der Platine, dem Speicher und Wandlerverlusten) bezieht. Die wenigen Power-Angaben zur Radeon RX 580 sind augenscheinlich Hersteller-eigene TDP-Notierungen, nicht aber das im BIOS wirklich hinterlegte Power-Limit. Erstaunlich, das nicht einmal die Presseabteilungen der Herstellerfirmen über diese durchaus nicht unbedeutende (und ja auch mitnichten geheime) Information verfügen. Bei der GeForce GTX 1080 Ti gibt es diesbezüglich zwar auch einige Wissenslücken, aber von der Mehrzahl der Karten liegen exakte Informationen zum (im Fall von nVidia für die gesamte Grafikkarte geltenden) Power-Limit vor. Danach kommen viele GeForce GTX 1080 Ti Karten wirklich nur mit der nVidia-Referenzvorgabe von 250 Watt daher, dies sind in aller Regel jene Karten auf Referenztaktungen. Die Werksübertaktungen haben hingegen fast ausnahmslos ein höheres Power-Limit von 270 bis 300 Watt – mit einem einzelnen Spitzenwert von 320 Watt bei der Zotac GeForce GTX 1080 Ti AMP! Extreme.

Neben den für den Retailhandel bestimmten Radeon RX 550 & 560 hat AMD auch noch einen ganzen Schwung an neuen OEM-Lösungen innerhalb der Radeon RX 500 Serie vorgestellt – für welche es teilweise nicht zu abweichenden (und damit eindeutigen) Grafikkartennamen gelangt hat, so das (wieder einmal) Grafikkarten unter demselben Namen und aber unterschiedlichen Spezifikationen unterwegs sind. Zudem fielen bei diesen OEM-Lösungen dann alle Hemmungen bezüglich Rebrandings, so daß es mit den Oland-basierten Radeon 520 & 530 nun auch (technologisch 5 Jahre alte) GCN1-Lösungen innerhalb der Radeon RX 500 Serie gibt. Radeon RX 540 (OEM) und Radeon RX 550 (OEM) basieren dann auf dem Polaris-12-Chip wie die reguläre Radeon RX 550, wobei die Radeon RX 540 (OEM) mit den 512 Shader-Einheiten der regulären Radeon RX 550 antritt, die Radeon RX 550 (OEM) dann sogar im Vollausbau des Polaris-12-Chips daherkommt – und damit oberhalb des Niveaus der regulären Radeon RX 550. Wie üblich, sind alle Hardware-Daten (insbesondere die Taktraten) zu diesen OEM-Produkte reine Empfehlungen an die PC-Hersteller, welche also in der Praxis durchaus mit noch weiter abgespeckten Daten überraschen können.

Radeon 520 (OEM) Radeon 530 (OEM) Radeon RX 540 (OEM) Radeon RX 550 (OEM)
Chipbasis AMD Oland AMD Polaris 12
Fertigung 1,04 Mrd. Transistoren in 28nm auf 90mm² Chipfläche bei TSMC 2,2 Mrd. Transistoren in 14nm auf 101mm² Chipfläche bei GlobalFoundries
Architektur GCN1, DirectX 12 Feature-Level 11_1 GCN4, DirectX 12 Feature-Level 12_0
Features Vulkan, Mantle, VSR, CrossFire Vulkan, Mantle, Asynchonous Compute, VSR, CrossFire, TrueAudio Next, FreeSync
Technik 1 Raster-Engine, 320 Shader-Einheiten, 20 TMUs, 4 ROPs, 64 Bit GDDR5-Speicherinterface (Salvage) 1 Raster-Engine, 320 oder 384 Shader-Einheiten, 20 oder 24 TMUs, 8 ROPs, 64 Bit GDDR5-Speicherinterface (Salvage) 512 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 640 Shader-Einheiten, 40 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau)
Taktraten (bis zu) 1030/2250 MHz (bis zu) 1024/2250 MHz (bis zu) 1219/3000 MHz (bis zu) 1287/3500 MHz
Speicherausbau 1/2 GB GDDR5 1/2 GB DDR3 oder GDDR5 2/4 GB GDDR5 2/4 GB GDDR5

Von Expreview (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt eine weitere Meldung zur GeForce GT 1030, welche laut einer kürzlichen Berichterstattung am 17. Mai erscheinen soll. Seitens Expreview korrigiert man den Namen auf "GeForce GT 1030" (ohne das "X" in "GTX"), was auch besser zu früheren LowCost-Lösungen von nVidia passt – und zeigt auch ein erstes Bild dieser Grafikkarte. Über den Chip-Unterbau ist man sich bei Expreview dagegen noch nicht sicher: So könnte neben dem LowCost-Chip GP108 letztlich auch eine (deutliche) Abspeckung des Mainstream-Chips GP107 zum Einsatz kommen. Den GP108-Chip beschreiben Expreview mit übrigen als mit 512 Shader-Einheiten an einem 128 Bit GDDR5-Speicherinterface ausgerüstet, wenngleich dies (korrekterweise) als eigene Spekulation gekennzeichnet wurde. Wir gehen bezüglich des GP108-Chips eher von nur 384 Shader-Einheiten an einem 64 Bit GDDR5-Speicherinterface aus, da nVidia zuletzt immer die Tendenz hatte, seine LowCost-Chips flächenmäßig sehr klein aufzulegen (davon abgesehen wäre dies eine exakte Halbierung des GP107-Chips).

Golem berichten über die Ankündigung Qualcomms, noch im vierten Quartal erste ARM-basierte Windows-10-Notebooks in den Handel schicken zu wollen. Hierfür wird Qualcomm seinen neuesten SoC "Snapdragon 835" verwenden, welcher 8 CPU-Kerne mit (derzeit) bis zu 2.45 GHz Takt samt der DirectX-12-fähigen Andreno-540-Grafiklösung unter der 10nm-Fertigung aufbietet. Da solcherart HighEnd-SoCs inzwischen schon über im Smartphone zumeist nicht mehr genutzte bzw. nutzbare Leistungsreserven verfügen, ist deren Zweitverwendung für Notebooks wohl machbar – was hierbei konkret für eine Performance herauskommt, wird in jedem Fall hochinteressant zu sehen. Im Gegensatz zum früheren Windows 8 RT wird Qualcomm seine ARM-basierten Notebooks mit einem regulären Windows 10 ausstatten, welches über die bei Microsoft derzeit in Entwicklung befindliche native Unterstützung von ARM-Prozessoren verfügen wird – womit jenen ARM-basierten Notebooks auch jegliche Windows-Software offenstehen soll. Bis auf das Qualcomm offenbar von Hybrid-Geräten mit Notebook- und Tablet-Funktionalität ausgeht, gab es bislang allerdings keine weiteren Details zu den von Qualcomm konkret geplanten Geräten.