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Hardware- und Nachrichten-Links des 21. Februar 2020

Laut Igor's Lab sind die Reisepläne der Fachpresse ein guter Fingerzeig auf das Auftauchen einer neuen Grafikkarten-Generation – wohl egal welcher Farbschattierung. In Bezug auf nVidias Ampere-Generation dürfte nach dieser Maßgabe nVidias Hausmesse GTC im März noch nicht viel bringen, ist eher denn die Siggraph im Juli (nicht im August, wie fälschlich notiert) interessant – auch wenn es da primär die Quadro-Karten für den professionellen Einsatz gehen dürfte. Da aber das Auftauchen von Quadro-Modellen die Spruchreife von Consumer-Chips nahelegt, schlußfolgern Igor's Lab somit auf eine Vorstellung von Gaming-Ampere zur Gamescom im August – ergo wie schon seinerzeit bei der aktuellen Turing-Generation im Jahr 2018. Diese Auslegung wird jetzt nicht direkt durch Reiseplanungen belegt, aber dennoch ist die These durchaus haltbar – für einen Launch versuchen die Grafikchip-Entwickler die Fachpresse natürlich gebündelt in einen Raum unterzubekommen, was dann doch zu auffällig viel Reiseplanungen bzw. Zeitspannen ohne jede Urlaubsanträge führt. Dabei erwarten Igor's Lab die Vorstellung von AMDs 2020er Grafiklösungen bereits zur Computex im Juni, womit AMD dann im bestmöglichen Fall mal eine gewisse Zeit Performanceführer sein könnte. Aber dies bleibt sicherlich die exakten Launchtermine abzuwarten, denn vorstellen bzw. ankündigen kann man immer viel – relevant ist jedoch jeweils erst der Punkt des Markteintritts.

(restliche) IT-Messen & -Konferenzen 2020 Themen
16.-20. März Game Developers Conference (GDC) in San Francisco Intel Xe
23.-26. März GPU Technology Conference (GTC) in San Jose nVidia Ampere HPC (?)
2.-6. Juni Computex in Taipei AMD Zen 3 & Navi 2X (?)
9.-11. Juni Electronic Entertainment Expo (E3) in Los Angeles Xbox Series X
19.-23. Juli SIGGRAPH in Washington
16.-18. August Hot Chips (HC32)
25.-29. August Gamescom in Köln nVidia Ampere Gaming (?)
4.-9. September Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin

Von XFastest kommen Benchmarks zum Core i9-10900 unter CPU-Z, Cinebench R15 & R20. Der Comet-Lake-Prozessor bringt 10 CPU-Kerne mit sich, hat aber als non-K-Modell nicht den allerhöchsten Takt sowie eine TDP von nur 65 Watt – welche, wenn sie umgesetzt wird, durchaus bremsend wirkt. Inwiefern die TDP-Grenze auf dem benutzten System wirklich aktiv war, ist unklar – manche Benchmark-Werte deuten durchaus darauf hin, wenn jener Core i9-10900 gegenüber einem Core i9-9900K unter Multithread-Benchmarks (trotz zwei CPU-Kernen mehr) klar zurückstecken muß. Hierbei wäre dann einzurechnen, das im Praxiseinsatz die allermeisten Mainboards diese TDP-Vorgabe großzügig ignorieren und damit der Core i9-10900 einigermaßen schneller herauskommt – wahrscheinlich eher nahe an den Ergebnissen des Core i9-10900K. Natürlich kann es auch sein, das Intel bei der Comet-Lake-Generation jene TDP-Vorgaben doch wieder restriktiver durchzusetzen versucht, immerhin steht Intel diesbezüglich nunmehr deutlich unter Beobachtung. Ansonsten ist das aufgezeigte Performance-Niveau des Core i9-10900 allerdings oftmals derart niedrig (gut zu sehen an den schwachen Singlethread-Tests), als das hierbei am ehesten noch der "Engineering Sample" Status des Testprozessors mit hineingespielt haben dürfte. Eine brauchbare Maßgabe zur Beurteilung der Performance des Core i9-10900 bzw. von Comet Lake sind diese Benchmarks damit (leider) nicht.

Technik CB15 (ST/MT) CB20 (ST/MT) CPU-Z (ST/MT)
Core i9-10900 Comet Lake, 10C/20T, 2.8/5.0 GHz, 65W TDP 182  /  1670 441  /  3714 508  /  5343
Ryzen 9 3900 Zen 2, 12C/24T, 3.1/4.3 GHz, 65W TDP ?  /  ? 507  /  6624 ?  /  ?
Core i9-9900K Coffee Lake, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz, 95W TDP, 488$ Ø 217  /  Ø 2053 Ø 508  /  Ø 4844 582  /  5576
Ryzen 9 3900X Zen 2, 12C/24T, 3.8/4.6 GHz, 105W TDP, 499$ Ø 211  /  Ø 3153 Ø 513  /  Ø 7094 528  /  8397
Benchmark-Werte des Core i9-10900 von XFastest, Benchmark-Werte des Ryzen 9 3900 von Tom's Hardware, Cinebench-Werte des Core i9-9900K sowie des Ryzen 9 3900X sind ein Mittel der Werte von ComputerBase, Golem, Guru3D & KitGuru, CPU-Z-Werte des Core i9-9900K sowie des Ryzen 9 3900X von Guru3D

Die PC Games Hardware hat einen feinen Energieeffizienz-Index für Prozessoren erstellt, in welchem nunmehr schon gut 40 Prozessoren gelistet sind. Dabei gibt es getrennte Indizies für Anwendungs- und Spiele-Performance, als auch einen Mix hieraus. Hierbei fließen sechs Anwendungs- und zehn Spiele-Benchmarks zuzüglich jeweils den entsprechenden Stromverbrauchswerten hinein. Es wurde hierbei also nicht die Performance in den Vergleich mit einem allgemeinen Stromverbrauchs-Test gesetzt, welcher dann nur aus einer einzelnen Anwendungs stammt – sondern vielmehr zu jeder Performance-Messung auch eine extra Stromverbrauchs-Messung angesetzt. Das ganze ist somit wesentlich akkurater als alle übliche Energieeffizienz-Rechnungen, kann also vorläufig als "Standard-Werk" in dieser Frage betrachtet werden. Gänzlich abweichend von früheren Ermittlungen hierzu sind diese Werte natürlich trotzdem nicht, allerdings werden augenscheinlich die Unterschiede stärker herausgearbeitet – welche insbesondere die Zen-2-basierten Threadripper-Prozessoren nunmehr noch viel weiter vorn sehen.

Zen/Zen+ Zen 2 AMD HEDT Skylake & Kaby Lake Coffee Lake Intel HEDT
TR3970X – 193%
TR3960X – 177%
R9-3950X – 129% i9-10980XE – 128%
R5-3400G – 122% i9-9980XE – 123%
R7-3700X – 113%
R5-3600 – 103% i9-9900K – 100%
R7-2700X – 86% TR-2990WX – 86% i7-8700K – 87%
R7-1800X – 77% i7-7700K – 77% i5-9600K – 78% i7-6900K – 78%
R5-1600X – 73% i5-7600K – 70% i7-5960X – 71%
i7-6700K – 62%
gemäß des Energieeffizienz-Index für Anwendungs-Benchmarks der PC Games Hardware, ermittelt unter 7-Zip v18.03, Cinebench R20, Handbrake 1.32 YT60p, Handbrake 1.32 HEVC4K, Photoshop & Alltags-Benchmark (Streaming)

Generell kommen üblicherweise Prozessoren mit mehr CPU-Kernen unter dieser Energieeffizienz-Ermittlung (viel) besser weg – was auch an den verwendeten Anwendungs-Benchmarks hängt, welche zumeist sehr gut mit einer höheren Kern-Anzahl skalieren. Ein Ausreißer aus diesem Schema ist der Ryzen 5 3400G aus der Zen+ Generation, welcher unvermittelt (und trotz der zurückhängenden 12nm-Fertigung) durchaus im Feld der Spitzen-Prozessoren mitspielt. Bei der Energieeffizienz unter Spielen liegt jener Ryzen 5 3400G dann sogar deutlich vorn, wobei dies dennoch sicherlich die wenigsten Spieler beeindrucken dürfte. Denn das Performance-Potential des Ryzen 5 3400G ist generell zu niedrig für ein ernsthaftes Gaming-System des Jahres 2020 – jene APU ist nun einmal als Einsteiger-Modell bzw. primär zur Nutzung der verbauten integrierten Grafiklösung konzipiert. Abgesehen von diesem weiteren Ausreißer gleicht sich die Energieeffizienz unter Spielen dann viel stärker zwischen den Prozessoren, dürfte im realen Spiele-Einsatz unter Hinzuschaltung von VSync dann auch keinen größeren Energieeffizienz-Unterschied mehr ausmachen – selbigen gibt es fast nur Anwendungs-Benchmarks.