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Hardware- und Nachrichten-Links des 21. Oktober 2014

HT4U haben ihren Marktüberblick an GeForce GTX 970 Karten nochmals aktualisiert, hinzugekommen sind vor allem bislang noch fehlende Detail-Daten zu Power Targets und Power-Zugabelimits bei vielen ab Werk übertakteten Modellen. Sehr viele GeForce GTX 970 Karten ordnen sich dabei bei 170 Watt Power Target ein, einzelne Karten gehen bis auf 250 Watt, während die Zotac GeForce GTX 970 AMP! Omega mit einem eher absurden Power Target von satten 325 Watt klar den Vogel in dieser Disziplin abschießt. Wie schon einmal an dieser Stelle dargelegt, läßt sich mit immer höheren Power Targets und entsprechenden Chiptakten noch einiges aus der GeForce GTX 970 herausholen, ab gewissen Werten wird dies jedoch maßgeblich ineffektiv, ergeben mehr Stromverbrauch und mehr Abwärme nur noch wenig Mehrperformance. Bei der GeForce GTX 970 liegt dieses Limit irgendwo im Bereich von 170 Watt, was die Grafikkarten-Hersteller augenscheinlich ähnlich sehen. Wer noch die letzten 3-5% Performance mitnehmen will, kann dann auf 200 Watt hinaufgehen. Darüber hinaus gibt es weitere Performancegewinne nur noch im Prozentbereich, was dann überhaupt nicht mehr lohnt – vor allem, weil die Karte ja trotzdem immer mehr Strom schluckt, trotz daß keine weitere Mehrperformance herauskommt.

Die PC Games Hardware berichten über US-Preise zur GeForce GTX Titan Z von "nur noch" 1500 Dollar, während hierzulande die Karte weiterhin Richtung 2500 Euro kostet. Die neue US-Preislage deutet allerdings auf eine baldige Preissenkung auch in Euroland hin – was angesichts der Preise zweier GeForce GTX Titan Black Grafikkarten von zusammen 1800 Euro auch überaus gerechtfertigt wäre. Ob nVidia mit der kommenden Preissenkung zur GeForce GTX Titan Z auch den Launch neuer HighEnd- bzw. DualChip-Lösungen vorbereitet, darüber kann man trefflich spekulieren, ernsthafte Anzeichen hierfür sind jedoch noch nicht zu sehen. Möglich wäre dies in jedem Fall mittels einer DualChip-Lösung auf Basis des GM204-Chip, welcher sich aufgrund seiner (noch dazu regelbaren) Energieeffizienz sehr gut dafür eignen würde. Auch eine DualChip-Lösung auf Basis des größeren GM200-Chips ist denkbar, wird aber sicherlich kaum direkt zum Launch des GM200-Chip (derzeit noch vakant) zur Verfügung stehen können.

CPU-World berichten über den AMD FX-770K, einen weiteren Kaveri-Prozessor mit deaktivierter Grafiklösung nach dem Athlon X4 860K. Entgegen dem großartigen Namen muß sich der FX-770K (3.5/3.9 GHz) jedoch taktmäßig etwas unterhalb des Athlon X4 860K (3.7/4.0 GHz) einordnen, wird aber augenscheinlich sowieso nur als OEM-Produkt seitens HP verkauft. Richtiggehend ironisch (und irrational) ist in diesem Zusammenhang, daß HP die damit bestückten PCs zudem mit einer extra Grafikkarte in Form einer Radeon R7 240 ausrüstet – welche nicht schneller sein dürfte als die bei diesem Kaveri-Prozessor deaktivierte interne Grafiklösung. Die Verwendung einer vollwertigen APU wäre hier in jedem Fall sinnvoller – aber natürlich benötigt HP für gewisse Anwendungsfelder einfach PCs mit dem Ausrüstungsmerkmal einer extra Grafiklösung, ganz egal wie schwach jene sein mag und was für eine unsinnige Silizium-Verschwendung dies angesichts der Möglichkeiten der AMD-APUs darstellt.

Golem und Heise berichten zu den TSMC-Zukunftsplänen, gehen bezüglich der Terminaussagen über neue Fertigungsverfahren jedoch TSMCs Marketing-Aussagen mit, welche viel mit der Verfügbarkeit entsprechender Anlagen, jedoch weniger dem Verkaufsstart damit hergesteller Produkte zu tun haben. Auf die meisten genannten Termin darf man daher großzügig ein halbes bis ein ganzes Jahr draufrechnen, ehe es entsprechend zu kaufbaren Produkten kommen wird. Dies gilt insbesondere für TSMCs 10nm-Fertigung, an welcher bei TSMC faktisch noch geforscht wird – was TSMC nicht davon abhält, von ersten Tape-Outs bereits Ende 2015 zu sprechen. Man sollte dies alles besser mit gehöriger Zurückhaltung betrachten, die Aussagen gerade von Auftragsfertigern sind zum einen natürlich Investoren-Pflege, zum anderen aber natürlich immer auch Werbung für zukünftige Aufträge. Eher solide Aussagen über die Verfügbarkeit von neuen Fertigungsverfahren liefert unsere Fertigungsverfahren-Roadmap, selbst wenn man über deren einzelne Aussagen und Annahmen natürlich diskutieren kann.