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Hardware- und Nachrichten-Links des 22. April 2013

Die PC Games Hardware zeigt ein Gigabyte "G-Power" Modul für die GeForce GTX Titan, welches an die Grafikkarte angelötet wird und dann dort Extrem-Übertaktern mit stabileren und besseren Spannungswerten weiterhelfen soll. Bislang scheint das Modul erst noch in der Entwicklungsphase befindlich, womit nicht klar ist, ob dieses jemals gebaut und offiziell vertrieben wird. Möglicherweise wird das Modul auch nur in einer Kleinserie gefertigt und mit Gigabyte zusammenarbeitenden Overlockern zur Erzielung diverser Weltrekorde gestellt – sprich, das Modul wird möglicherweise nie den freien Handel erreichen. Generell umgeht Gigabyte mit diesem Model die Problematik, daß nVidia den Grafikkarten-Herstellern bei der GeForce GTX Titan sehr strenge Vorschriften bezüglich des Platinenlayouts macht – wobei dies bekannterweise nur die eine Seite der Medaille ist, denn die Grafikkarten-Hersteller brauchen sich nicht zwingend an diese Vorschriften halten, sofern sie bereit sind, eventuelle RMA-Kosten komplett selber zu übernehmen.

Entgegen früherer Meldungen aus Taiwan hat Asus in den USA nun doch wieder ein neues Netbook aufgelegt – wie WinFuture ausführen, allerdings unter dem Namen "Mini-Notebook", um keine Assoziationen zum gewöhnlich mit schwacher Hardware ausgestatteten früheren Netbooks aufkommen zu lassen. Demzufolge verfügt das Asus 1015E Mini-Notebook auch über keinen Atom-Prozessor, sondern einen Celeron 847 aus der Sandy-Bridge-Serie, auch die restlichen Daten sind eher typisch für ein kleineres Notebook und nicht für ein übliches Netbook. Generell gesehen war sowohl der Hype als auch der totale Abgesang auf das Netbook immer schon absurd – denn weder kann ein Netbook ein vollwertiges Notebook ersetzen noch wird es durch das Aufkommen der Tablets vollkommen sinnlos, solcherart Mini-Notebooks im Angebot zu haben. Das ganze ist einfach ein kleines Neben-Segment für diejenigen Käufer, welche nach wie vor die geringe Größe und damit hohe Mobilität schätzen, allerdings für ihren Einsatzzweck kein gleichgroßes Tablet verwenden können.

Hardware-Infos berichten über einen MSI "AG2712" All-in-One Gaming-PC, welcher mit leistungsfähiger Hardware und immerhin 27 Zoll großem Touch-Display punkten soll. Problematisch an der technologisch sicherlich ansprechenden Idee ist allerdings der Preispunkt von satten 2199 Euro, welcher sich kaum durch die verbaute Hardware rechtfertigen läßt: Ein mobiler Core i7 samt GeForce GTX 670MX sind aus Mobile-Sicht nicht verkehrt, in der Desktop-Welt allerdings nicht gerade etwas, wofür man dann über 2000 Euro locker machen würde. Hierbei wäre einrechnen, daß die GeForce GTX 670MX faktisch nur Mainstream-Niveau erreicht (Perf.Index: ~140%) und man für den Preis des All-in-One-Geräts auch einen gewöhnlichen Desktop-Rechner (samt Monitor) mit installierter GeForce GTX 680 (Perf.Index: 360%) bekommt, welche weit mehr als doppelt so schnell ist. Das ganze ist leider eine ziemliche Geldverschwendung nur für den schönen Formfaktor, wäre im Endeffekt jedoch mittels eines klassischen Desktop-PCs viel effizienter zu lösen.

Ein seitens Silicon.de vermeldeter (gescheiterter) Änderungsantrag zum US-Cybersecurity-Gesetz CISPA – welches eher eine staatliche Schnüffel-Generalvollmacht darstellt – macht auf einen bisher wenig beachteten Punkt dieser Gesetzgebung aufmerksam: Die bisherigen Datenschutz-Garantien von US-Firmen oder auf dem Boden der USA operierenden Firmen werden damit vollständig Makulatur, sprich nicht mehr einhaltbar und auch nicht mehr einklagbar. Mit CISPA würde nur noch das von CISPA definierte (äußerst niedrige) Datenschutz-Niveau gelten können, frühere Zusagen wären gesetzlich außer Kraft gesetzt und neue Zusagen könnten dann nur noch im CISPA-Rahmen getroffen werden. Dies ist ein interessanter Punkt zur Glaubwürdigkeit der USA als "sicherer Hafen" in Rechtsfragen – denn selbst wenn CISPA nicht kommen sollte, kann doch jederzeit ein zukünftiges Gesetz in eine ähnliche Richtung gehen.