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Hardware- und Nachrichten-Links des 22. Juli 2015

Bezüglich der Lieferbarkeit von Fury & Fury X ist leider seit dem Launch der Radeon R9 Fury noch nichts wesentliches passiert: Die kleinere luftgekühlte Karte wird ab 595 Euro gelistet und ist sporadisch zwischen 630 und 650 Euro erhältlich. Mehr als die bekannten drei Karten (2x Sapphire, 1x Asus) gibt es zudem immer noch nicht, der einzelne Nachzügler von PowerColor ist im Handel derzeit noch nicht angekommen, weitere Karten immer noch nicht angekündigt. Die größere wassergekühlte Karte wird dagegen breit ab 699 Euro gelistet und ist inzwischen auch halbwegs anständig zwischen 700 bis 730 Euro erhältlich. Ein echter Preisrutsch der Fury X bei nunmehr besserer Verfügbarkeit hat allerdings immer noch nicht stattgefunden – was sich natürlich auch etwas verbietet, so lange die kleinere Fury derart hochpreisig im Markt steht. Eine weiterhin offene Frage ist zudem, ob sich denn nunmehr im Handel ausschließlich Varianten mit der zweiten Pumpen-Charge befinden (Liste der bisherigen Erfahrungsberichte zum Pumpenfiepen der Radeon R9 Fury X). AMD schweigt sich hierzu aus, um die Problematik medial auf kleinstmöglicher Flamme zu halten – und leider schwingt sich auch keine der bekannten Hardwaretest-Webseiten dazu auf, dieser Frage durch neue Tests von Retail-Karten einfach einmal unabhängig von AMD nachzugehen.

Der Planet 3DNow! sowie die PC Games Hardware berichten über weitere Notebook-Designs auf Carrizo-Basis, HP tut sich in dieser Frage als erster (und leider bislang einziger) Hersteller hervor. Die PCGH bemängelt allerdings, daß es sich oftmal nur um Standarddesigns ohne große Liebe handelt – fast auschließlich ohne FullHD-Display, ohne SSD, dafür mit schwacher extra Grafik und meistens nur mit SingleChannel-Speicherbestückung. Andererseits muß man sagen, daß ein Großteil des lieferbaren Intel-Programms ähnlich aussieht, nur der Anteil der FullHD-Displays ist da bemerkbar größer. In den allermeisten Fällen ist es auch sinnvoller, die SSD selber einzubauen, da die Notebook-Hersteller für Modelle mit ab Werk eingebauter SSD überzogene Preise nehmen oder aber SSD überhaupt nur in überkandidelten Designs anbieten. Die Geschmäcker beim Display sind zudem grundsätzlich verschieden: Es gibt auch Notebook-Käufer, die händeringend nach 17-Zöllern mit kleineren Auflösungen als FullHD suchen.

Die Sache mit der verbauten extra Grafiklösung ist angesichts der Leistungsfähigkeit der Carrizo-APU in solcherart Fragen allerdings in jedem Fall ein Schuß in den Ofen: Entweder man verbaut gleich etwas deutlich leistungsfähigeres als eine Radeon R7 M360 (384 Shader-Einheiten @ 1015 MHz, in etwa genauso leistungsfähig wie eine Carrizo-APU mit 512 Shader-Einheiten @ 800 MHz) – oder man spart sich diesen extra Stromfresser und Wärmeerzeuger gleich ganz. Es allen Recht zu machen, ist natürlich gar nicht so einfach – und daher ist es erst einmal gut, wenn HP Carrizo-APUs in seine Baukasten-artig aufgebauten Notebook-Serien übernimmt, wo sich neue Varianten recht unkompliziert erzeugen lassen. Interessant wäre eine Übernahme der Carrizo-APU dann auch bei Toshiba, wo ein ähnliches Baukasten-System existiert, womit eine Vielzahl an Standard-Varianten geboten werden könnte. AMD sollte allerdings auch nicht vergessen, bei Erscheinen von Carrizo-Notebooks die Fachpresse zu füttern – und wenn man notfalls auf eigene Kosten solcherart Notebooks an die Hardwaretester versendet, ohne entsprechende Tests wird es kaum Verkäufe geben können.

In diesem Sinne interessant sein dürfte daher der Carrizo-Designvorschlag von XMG/Schenker, welcher derzeit in unserem Forum zusammen mit dem Hersteller besprochen wird und für welchen XMG/Schenker um das Feedback der Community bittet. Die Fragen hierzu wären, ob die Hardware-Daten stimmig sind bzw. ob es Änderungswünsche am äußeren Design gibt. Dabei ist die Mehrheit der bisherigen Stimmen für ein Weglassen der extra Grafiklösung zugunsten der Verwendung der integrierten Grafik der Carrizo-APU sowie für den Einbau einer SSD anstatt einer HDD und von DualChannel DDR3/2133 anstatt SingleChannel DDR3/1600 – womit wir wieder bei den bekannten Notebook-Kritikpunkten aus der Praxis wären. Warum es schwer ist für die Hersteller, solcherart Notebooks zu bieten, wurde allerdings auch notiert: Alle Sonderwege kosten beim Zulieferer aus China extra – und nur für die Hardware-Enthusiasten ein Notebook aufzulegen, rentiert sich normalerweise nicht. Das auch weiterhin erbetene Feedback wird XMG/Schenker jedoch sicherlich den Weg weisen können, wo die beste Schnittmenge aus Standardware und Kundenwünschen liegt.

TweakPC berichten über die Vorstellung eines Thecus N5810PRO NAS-Geräts mit einem feinen Zusatzfeature: Eine Mini-USV im NAS – realisiert über einen 2000 mAh starken Lithium-Ionen-Akku, welcher das NAS für ca. 30 Sekunden am Laufen halten kann. Dies reicht für Stromschwankungen und kleinere Stromausfälle – wird es doch mehr, fährt sich das NAS rechtzeitig vorher ordnungsgemäß herunter. Datenverluste durch Stromschwankungen werden somit faktisch ausgeschlossen – und selbst wenn Stromschwankungen in Mitteleuropa eher selten sind, kann diese Idee im Sinne eines NAS und des dort zu erwartenden größeren Datenbestands durchaus gefallen. Wir hatten vor einigen Jahr einen ähnlichen Vorschlag schon einmal einem Gehäuse/Netzteil-Hersteller unterbreitet, wobei seinerzeit der Kostenpunkt dafür noch viel zu hoch war. Mittels weiterer Fortschritte in der Akkutechnik könnte es eines Tages aber durchaus so weit sein, auch solcherart Mini-USVs in Gehäusen oder Netzteilen des PC-Bereichs zu sehen. Der auf Datensicherheit bewußte Nutzer greift natürlich schon jetzt zu Unterstromversorgungen für seine Desktop-PCs.