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Hardware- und Nachrichten-Links des 2./3. Mai 2016

Videocardz vermelden einen netten nVidia-Teaser zu Pascal: Ausgewählten Tech-Webseiten wurde dabei anonym ein gewisses Puzzle zugeschickt, welches den Weg zu einer (ebenfalls anonym registrierten) Webseite zeigte. Jene weist mit dem Namen "Order of 10" durchaus in diese Richtung, damit die Nameswahl der Grafikkarten-Serie "GeForce 1000" bestätigen zu können – Videocardz weisen in diesem Zusammenhang auch darauf hin, das die für die "10" benutzte Schriftart (perfekt) zu nVidia passt. Nach Lösung des Puzzles (bei Gamers Nexus kann man sich den Weg zur Rätsellösung geben, dieser sind auch Hinweise auf Fermi und Kepler zu entnehmen) ist nunmehr auf dieser Webseite ein Countdown sichtbar geworden, welcher auf Freitag, den 6. Mai 2016, um 19 Uhr hinweist. Da zu diesem Tag auch nVidias Presseevent ablaufen soll, deutet dies alles doch ziemlich klar auf einen Pascal-Teaser seitens nVidia hin. Interessant ist die Frage, was die Öffentlichkeit am 6. Mai davon haben wird – denn normalerweise müsste die zu diesem Event geladene Fachpresse von nVidia alle Informationen nur unter NDA erhalten. Der öffentliche Teaser deutet dann eher darauf hin, das nVidia zu diesem Tag irgendetwas öffentlich machen will – womöglich um AMD (welche sich in einem zeitlichen Vorsprung wähnten) noch deutlicher vorab den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In unserem Forum läuft derzeit eine interessante Diskussion über die Architektur-Änderungen der Polaris- und Vega-Generationen ab – relevante Postings hierzu sind No.1, No.2, No.3, No.4 und No.5. Neben einigen technischen, eher nur für Programmierer verständliche Details kristallisieren sich hierbei zwei grundsätzlich verschiedene Denkansätze heraus: Die ursprüngliche These, wonach Polaris & Vega mehr oder weniger denselben Entwicklungsschritt darstellen, bei Vega nur ergänzt um HBM2 und sicherlich einigen Optimierungen. Und eine alternative These, wonach Polaris zwar reichlich Änderungen mit sich bringen wird, dennoch aber näher an den bisherigen GCN-Architekturen steht als an Vega und damit sozusagen wie GCN @ 14nm ist. Vega wäre gemäß dieser alternativen These dann eine regelrecht neue Grafikchip-Architektur seitens AMD, klar abweichend von der bisherigen GCN-Architektur und diese dann nachfolgend auch ablösend.

In diesem Sinne wird auch darüber gestritten, wie nun die ursprünglichen 14/16nm-Chip von AMD namens Greenland, Ellesmere und Baffin einzuordnen sind: Klar ist schon, das Ellesmere in Polaris 10 und Baffin in Polaris 11 aufgegangen (aka umbenannt) sind – doch ist demzufolge Greenland wirklich in Vega 10 aufgegangen? Gerade Anhänger der zweiten, alternativen These bezweifeln dies und gehen eher davon aus, das Greenland einstmals in 20nm geplant war, dies nicht realisiert werden konnte und der Greenland-Chip daher faktisch eingestampft wurde. Als Lückenbüßer und nebenbei "Pipecleaner" zum HBM-Speichersystem hat AMD nachfolgend Fiji in der 28nm-Fertigung herausgebracht (und jene damit bis zur Grenze ausgereizt), während Vega 10 etwas neues sein soll, was nur die Ideen von Greenland aufgreift, aber eben nicht mehr Greenland sein soll. Welche der beiden Thesen zutrifft, wird in jedem Fall schwer zu ermitteln sein, da hierfür die benötigten Insiderinformationen fehlen. Nur im Fall der Klasse der Veränderungen durch die Vega-Architektur wird sich eine Auflösung ergeben können – und zwar ganz automatisch nächstes Jahr, wenn AMD entsprechende Grafikchips herausbringt.

Die PC Games Hardware hat erste Kaby-Lake-Prozessoren in den SiSoft-Datenbanken erspäht: Ein Modell mit 4 CPU-Rechenkernen samt HyperThreading auf 3.6/4.2 GHz, ein weiteres Modell mit gleicher Kern-Bestückung und nur 3.7 GHz Takt sowie das regelrecht derart genannte Ultrabook-Modell Core i7-7500U mit (üblicherweise) 15 Watt TDP. Großartige Informationsgewinne sind diesen Datenbank-Einträgen noch nicht zu entnehmen, selbst wenn die ausgelesenen Taktraten vergleichsweise hoch für Vorserien-Exemplare liegen. Das aktuelle Spitzenmodell in Form des Core i7-6700K kommt auf Taktraten von 4.0/4.2 GHz daher – so das hier durchaus Hoffnung darauf besteht, das Intel dem Kaby-Lake-Portfolio vielleicht höhere Taktraten gegenüber Skylake-Portfolio angedeien läßt. Insbesondere, da die nachfolgende Cannonlake-Architektur (schon allein als Konkurrenzmaßnahme gegenüber AMDs Zen-Architektur) wahrscheinlich dann mit mehr CPU-Rechenkernen im Consumer-Segment antritt, könnte Intel bei dieser möglicherweise letzten Consumer-Architektur bestehend nur aus Zwei- und Vierkernern alle Scheu über Bord werfen und mal die mittels der 14nm-Fertigung existierenden Taktraten-Reserven richtig ausnutzen.

Verlassen sollte man sich darauf aber nicht, denn Intel muß derzeit überhaupt nicht aggressiv im Prozessoren-Markt agieren – sondern muß eher den Wettbewerb mit AMD wie ein rohes Ei behandeln, um nicht mit AMD den einzigen verbliebenen Kontrahenten im Feld der x86-Prozessoren zu verlieren. Mehr als mit höheren Taktraten wird Kaby Lake allerdings nicht punkten können, da etwaige Verbesserungen an der integrierten Grafik für die Breite der Anwender herzlich uninteressant sind, echte Verbesserungen an der CPU-Architektur nicht zu erwarten sind und die kommenden neuen 200er Mainboard-Chipsätze für Kaby Lake nicht zwingend etwas besser machen als die aktuell vorhandenen 100er Mainboard-Chipsätze für den zwischen Skylake und Kaby Lake gleichen Sockel 1151. Kaby Lake wird wie bekannt in einzelnen Häppchen ab dem Herbst 2016 in den Markt kommen, Desktop-Modelle sind derzeit aber erst zum Jahresende 2016 bis Frühling 2017 zu erwarten.

Neue Zahlen zur (weltweiten) Betriebssystem-Verbreitung für den April 2016 seitens NetMarketShare und StatsCounter sehen teilweise hohe Differenz gegenüber den März-Zahlen: Bei NetMarketShare verlor Windows 7 um gleich 4,07%, während Windows 10 nur um 1,19% zulegte und vor allem die "anderen Betriebsysteme" deutlich hinzugewannen. Gut möglich, das es sich hierbei um einen Fehler oder statistischen Ausreißer handelt und dies im laufenden Monat schon wieder anders aussieht. Bei StatsCounter verliert Windows 7 hingegen nur 1,20%, Windows 10 gewinnt hingegen um 1,37% hinzu. In der Höhe der absoluten Zahlen liegen beide Statistikdienstleister aber immer noch (wegen unterschiedlicher Zählmethode) einigermaßen auseinander: Windows 7 sieht man bei 47,82% bzw. 44,56%, Windows 10 hingegen bei 15,34% bzw. 17,90%. Insofern lassen sich schwerlich genaue Zahlen zur Betriebssystem-Verbreitung nennen – aber es reicht inzwischen auch so aus, um Windows 10 als beiderseits klare Nummer 2 zu bezeichnen. Trotzdem bleibt Windows 10 natürlich bei der weltweiten Verbreitung weit weg von einer marktentscheidenden Signifikanz – jene hat allein Windows 7, wenngleich sich derzeit auf klar abbauenden Pfad bewegend.