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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. Juli 2013

Die SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) wollen Unterlagen gesehen haben, wonach AMD seine im Oktober antretenden neuen Grafikkarten der Volcanic-Islands-Generation weit weniger hoch ansetzt als bislang zu erwarten war – das neue AMD-Topmodell soll sich nur mit der GeForce GTX 780 (Perf.Index 440%) anlegen können. Dies erscheint gegenüber der Radeon HD 7970 "GHz Edition" (Perf.Index 390%) als sehr handzahmer Performancezuwachs und vor allem den ganzen Aufwand einer neuen Generation unter Streichung der eigentlich geplanten Refresh-Generation nicht würdig. Auch technologisch sollte weit mehr mit der Volcanic-Islands-Generation möglich sein: Selbst wenn jene nur in 28nm kommt, ist das Performancefeld der GeForce GTX Titan immer erreichbar. Insofern verwundert diese Meldung ein wenig und es bleibt zu hoffen, daß die SweClockers hierbei entweder alte bzw. falsche Unterlagen gesehen haben oder aber sich bei der Interpretation dieser Unterlagen schlicht irren.

Völlig gegensätzliches zu AMDs "Volcanic Islands" kommt dann aus dem AnandTech-Forum. Hier hat ein Foren-User ein paar neue Annahmen zu den zwei Top-Modellen von AMDs nächster Grafikchip-Generation in den Raum gestellt, wonach ein bekannterweise mit Hintergrund-Wissen versehener User jene Annahmen als ziemlich treffend klassifiziert hat. Die schnellste Lösung wurde hierbei als mit 4 Raster-Engines, 2688 Shader-Einheiten und 168 Textureneinheiten an einem 384 Bit DDR Speicherinterface ausgerüstet beschrieben – im Prinzip nahezu die Hardware des GK110-Chips der GeForce GTX Titan. Eingerechnet etwas höhere Taktraten wäre damit in jedem Fall die Performance der GeForce GTX Titan schlagbar, eine solche AMD-Karte würde sogar in das Performancefeld der (hypothetischen) GeForce GTX Titan Ultra gehen. Die große Frage hierzu bleibt natürlich, ob AMD dies alles noch unter 28nm stemmen will – technisch ist dies machbar, aber dies würde dann einen AMD-untypisch großen Chip mit grob in Richtung 450mm² Chipfläche bedingen.

Die PCGH zeigen Demonstrations-Videos der Brigade-Engine, welche mit der Raytracing-Ableitung "Pathtracing" arbeitet. Die gezeigte Grafikqualität ist sicherlich hervorragend – allerdings sind Demonstrations-Videos das eine, ein komplettes Spiel etwas völlig anderes. Was denn auch mit herkömmlichen Game-Engines möglich ist, wenn es nur um eine Technik-Demonstration geht, wird eindrucksvoll am Beispiel des Nachbaus des Konami-Büros in der CryEngine 3 demonstriert. Ganz generell gesprochen geht es im Kampf der verschiedenen Render-Varianten am Ende aber wohl nicht mehr darum, wer die bessere Grafik bieten kann, weil sowohl herkömmliche Renderer als auch Raytracing nahezu jeden Optikfortschritt auf die eine oder andere Weise erreichen können. Der springende Punkt dürfte gerade in der Zukunft darin liegen, wie günstig die Content-Erstellung ist bzw. ob die Engine mittels ihrer Eigenheiten oder aber auch durch die beliegenden Tools den Vorgang der Content-Erstellung irgendwie unterstützt und kostengünstiger gestalten kann. Optikfortschritte in Spielen wird es zukünftig wohl nur noch geben, wenn die Spieleentwickler Wege finden, dies halbwegs kostenneutral zu gestalten – da sich die Zeiten der immer weiter explodierenden Spielebudgets bemerkbar dem Ende neigen.

Die vorgestern seitens (u.a.) Golem gezeigte Intel Server-Prozessoren Roadmap ist wegen der dort notierten Broadwell Server-Prozessoren für das Jahr 2014 noch einmal extra zu erwähnen: Erstens bestätigt dies den Punkt, daß die Broadwell-Architektur keineswegs verschoben ist – wie hier und da fälschlicherweise berichtet wird – sondern einfach nicht ins Desktop-Segment kommt, dagegen aber sowohl ins Server- wie ins Mobile-Segment. Gleichfalls könnte man im Zuge der Broadwell-Xeons im Jahr 2014 aber auch die Möglichkeit ins Auge fassen, diese Prozessoren vielleicht auch in gewöhnlichen Desktop-Platinen zu verwenden – womit man dann doch Broadwell im Desktop-Segment hätte. Bezüglich des Mainboard-Supports sollte dies kein großes Problem sein, da die Broadwell-Xeons vermutlich denselben Sockel 1150 verwenden und die Mainboard-Hersteller derzeit üblicherweise auch die jeweiligen Xeon-Modelle in ihren BIOS-Support mit aufnehmen.