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Hardware- und Nachrichten-Links des 25. November 2014

HT4U sprechen das Problems der explodierenden Systemanforderungen für einige Spiele-Blockbuster an, besonders deutlich zu merken bei Ryse: Son of Rome, Assassin's Creed: Unity und Far Cry 4. Obwohl es letztes Jahr schon einen bemerkbar hohen Anstieg der Spiele-Systemanforderungen gab, sind jene dieses Jahr komplett unter die Decke gestiegen, wenn man teilweise schon eine Radeon HD 7970 oder GeForce GTX 680 für (halbwegs) flüssige Frameraten unter FullHD benötigt. Dagegen ist der Optikgewinn zwar bemerkbar, entspricht gefühlt jedoch nicht dem extremen Anstieg der Systemanforderungen – wobei man an dieser Stelle die Spieleentwickler etwas in Schutz nehmen kann: Wir befinden uns zweifellos in dieser Phase der Spieleentwicklung, wo jedes Quentchen mehr Optik schon extrem viel mehr Rohleistung erfordert, große Optiksprünge entweder nur mit extremer Hardware oder aber grundsätzlich neuen technologischen Ansätzen lieferbar sind.

Daneben gibt es allerdings auch eine ganz simple Erklärung für den zu beobachtenden hohen Anstieg der Systemanforderungen: Die neue Konsolen-Generation hat zur Verwendung von NextGen-Spielengines bei den Spieleentwicklern geführt – und jene neuen Spielengines haben den üblichen Effekt, eine vergleichbar schöne Optik zu einer bemerkbar schlechteren Performance zu liefern. Sprich: Eine aufgehübschte alte Engine kann mit minimalen optischen Abstrichen ein vergleichbares Bild zu einer besseren Performance liefern – gut zu sehen an der Performance all jener Titeln, welche auf die Weiterentwicklung älterer Spielengines gesetzt haben anstatt auf neue Spielengines. Allerdings bieten nur die neuen Spielengines dann Platz auf zu neuen optischen Höhen, zudem arbeiten sich die Spieleentwickler im Laufe der Zeit auch besser in die neuen Spielengines ein und holen dann in einiger Zeit eine mindestens vergleichbare Performance aus jenen heraus. Diese Anfangshürde muß aber erst einmal genommen werden – und lösbar ist das Problem in der Tat nur mit leistungsfähiger Hardware, die Spiele des Jahres 2016 werden sicherlich keine geringeren Systemanforderungen aufbieten.

Golem haben einen (derzeit noch inoffiziellen) Termin für den Broadwell-Launch anzubieten: Am 19. Januar 2015 wird die Core i-5000 Serie offiziell vorgestellt werden – und damit nicht mehr auf der Anfang Januar laufenden CES. Trotzdem wird Broadwell natürlich auf der CES ein Thema sein und dürften einige Notebook-Hersteller bereits entsprechende Produkte zeigen – gerade, weil die Broadwell-Prozessoren seitens Intel inzwischen nicht mehr als "Engineering Sample" verschickt werden, sondern schon als Auslieferungsversion. Die lange Wartezeit auf Broadwell hat dann endlich ein Ende, wobei natürlich kaum ein Broadwell-Notebook schon im Januar im Laden stehen wird, die Hersteller dürften ihr initiales Produktprogramm zwischen Februar und März entfalten. Desktop-Prozessoren mit Broadwell-Unterbau wird es wie bekannt erst zur Jahresmitte geben, hier bietet sich die Computex Anfang Juni als Launch-Zeitpunkt an.

Intel hat über das Jahr 2014 seinen Absatz an Tablet-Prozessoren mittels niedriger Preise, massiver Rabatte und zusätzlicher Vergünstigungen für die OEMs ("Werbekostenzuschüsse") nach oben gepusht – immer mit dem Ziel, auf Biegen und Brechen Marktanteile in Form von 40 Millionen verkaufter Tablet-Prozessoren zu erlangen. Dabei dürfte diese Strategie auch Intel-intern unter Beobachtung gestanden haben, denn natürlich hat Intel damit viel Geld verbrannt. Wie die DigiTimes nun aber ausführt, scheinen die Ziele jedoch erreicht worden zu sein – in jedem Fall wird Intel auch in Zukunft weiterhin Geld zur Subventionierung seiner Tablet-Prozessoren lockermachen. Aus finanzieller Sicht mag dies weitere Milliarden-Verluste bedeuten, die Intel jedoch locker mittels seiner sprudelnden Gewinne aus dem PC-Geschäft abdecken kann. Am Ende zählen für Intel sicherlich vor allem die Punkte, nicht in diesem wichtigen Markt vollkommen außen vor zu bleiben, damit eventuell weitere Zukunftsmärkte zu verpassen und indirekt den Aufbau von potentiellen Konkurrenten zu fördern.

Die ComputerBase und Golem haben sich mit den Plänen von Chipfertigungs-Ausrüster ASML für die EUV-Lithographie beschäftigt, mittels welcher noch kleinere Chipstrukturen zuverlässig belichtet werden sollen. Derzeit geht ASML von einem Testeinsatz im Jahr 2016 aus, von einer Massenfertigung im Jahr 2017. Dies würde eigentlich noch innerhalb des Rahmens der 10nm-Fertigung liegen, aber diesbezüglich sieht sowohl ASML schon schwarz als auch haben Intel und TSMC bereits dementiert – beide Chipfertiger werden die 10nm-Fertigung noch ohne EUV-Lithographie angehen. Generell gibt es bei jener auch weniger technische Probleme als denn vielmehr ein Wirtschaftlichkeitsproblem – EUV ist derzeit einfach viel zu teuer und verschiebt sich damit immer weiter in die Zukunft. Trotzdem sieht ASML nun langsam Licht am Ende des Tunnels und will bei der 10nm-Fertigung einfacher Chips (DRAM & Flashspeicher, etc.) sowie der 7nm-Fertigung komplexer Chips (CPUs & GPUs) endlich auch EUV liefern.