Vom rumänischen Lab501 (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt ein erstes Review zum Core i9-10980XE, dem Spitzenmodell von Intels demnächst zu erwartender neuer HEDT-Generation "Cascade Lake X". Leider wurde hierbei nicht gegen andere HEDT-Prozessoren verglichen, sondern "nur" gegen gewöhnliche Consumer-Modelle, mit dem Intel-Achtkerner Core i9-9900K sowie dem AMD-12-Kerner Ryzen 9 3900X als "beste" Counterparts. Damit fehlt sowohl der Vergleich zu gleicher Kern-Anzahl als auch zum gleichen Preispunkt, genauso auch der Vergleich zum eigenen Vorgänger Core i9-9980XE aus dem Skylake-X-Refresh – was dann die kommenden Launch-Reviews hoffentlich besser lösen können. Aber auch so kommt der Core i9-10980XE in diesen Benchmarks nicht gut weg, denn bei der Anwendungs-Performance gibt es nur ein vergleichsweise mageres Plus gegenüber dem nur halb so teuren Ryzen 9 3900X, während die SingleCore-Performance nicht bemerkbar höher ausfällt und die Spiele-Performance sogar leicht unterhalb des AMD-Niveaus liegt. Im Endeffekt sind hierbei wieder die typischen Schwächen von Intels (bisherigen) HEDT-Prozessoren zu sehen, welche dann beim zweiten Refresh zu Skylake-X logischerweise nicht einfach von Zauberhand verschwinden. Intel mag bei Cascade Lake X zwar die richtigen Preis-Anreize gesetzt haben, kann damit aber vor allem von technischer Seite her nicht wirklich gegenüber den von AMD völlig neu gesetzten Rahmenbedingungen bei ManyCore-Prozessoren ankommen.
Technik | Anwendungen | SingleCore | Spiele (avg fps) | |
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(jeweils angesetzte Tests) | (10) | (3) | (10) | |
Core i9-10980XE | Cascade Lake X, 18C/36T, 3.0/4.6 GHz, 979$ | 117,8% | 101,6% | 94,5% |
Ryzen 9 3900X | Zen 2, 12C/24T, 3.8/4.6 GHz, 499$ | 100% | 100% | 100% |
Core i9-9900K | CFL-Refresh, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz, 488$ | 74,4% | 108,8% | 105,0% |
gemäß den Ausführungen von Lab501 (ohne Verrechnung von PCMark-, AIDA- und 3DMark-Benchmarks) |
Sowohl ein Twitter-Beitrag von Chris Hook als auch Aussagen von CEO Bob Swan innerhalb der Analysten-Telefonkonferenz zu den jüngsten Intel-Quartalszahlen bestätigen, das Intel seine ersten diskreten Grafikchip "DG1" zum Laufen gebracht hat – sprich, daß das Tape-Out von Intels Xe erfolgreich hinter sich gebracht wurde. Selbiger ist gemäß früherer Intel-Aussagen für eine Vorstellung gegen Mitte 2020 zu erwarten – was jetzt nicht zwingend mit einem Auslieferungstermin gleichzusetzen ist, Intel dürfte sich die Chance auf viel Getöse drumherum bei seinem Wiedereinstieg ins Grafikkarten-Geschäft kaum nehmen lassen. Im übrigen wird es im Laufe des ersten Halbjahrs 2020 spannend werden zu sehen, welche Vertriebswege Intel hierzu einschlagen wird – sprich, ob man seine Grafikkarten selber vertreiben will oder sich an die bekannten Grafikkarten-Hersteller wendet. Jene sind allerdings im Grafikkarten-Geschäft oftmals stark an AMD oder nVidia gebunden, womit dieser Weg gar nicht so einfach sein könnte – wobei Intel als Prozessoren-Hersteller und Chipsatz-Lieferant für das Mainboard-Geschäft der meisten Grafikkarten-Hersteller wohl doch andere Hebel hat als ein echter Seiteneinsteiger. Daneben erwähnte der Intel-CEO noch einen ersten 7nm-Grafikchip für das Jahr 2021 – welcher allerdings für Datacenter-Bedürfnisse gedacht ist. In jedem Fall zeigen diese beiden Intel-Grafikchips an, das Intels Probleme mit Fertigungsverfahren unterhalb 14nm eher nur für das Prozessoren-Geschäft gelten, Intel bei seinen Grafikchips jedoch augenscheinlich problemlos neue Fertigungsverfahren adaptieren kann.
Die PC Games Hardware berichtet über Hinweise zu "Ice Lake" Desktop-Prozessoren, bewerten jene selber aber schon einigermaßen kritisch. Und in der Tat sind jene Hinweise bei weitem nicht eindeutig genug, denn eine Notierung von "Ice Lake" ohne Suffix im Linux-Treiber (direkt neben Ice Lake X, Ice Lake D & Ice Lake L) muß nicht zwingend auf Desktop-Prozessoren hinweisen – jene werden von Intel eigentlich immer mit dem Suffix "-S" bedacht. Davon abgesehen benötigt Intel für (ernsthafte) Desktop-Prozessoren vor allem schlicht die entsprechenden Dies mit 6, 8 & 10 CPU-Kernen – welche aber bislang nirgendwo gesichtet wurden und aufgrund der erheblichen Vorlauf-Zeiten in diesem Bereich für die Ice-Lake-Generation demzufolge auch nicht mehr wahrscheinlich sind. Selbst ein jetzt in Eile aus der Taufe gehobenes Desktop-Die mit Ice-Lake-Unterbau würde letztlich erst Anfang 2021 zu verkaufsfertigen Prozessoren führen – zu einem Zeitpunkt also, wo eher schon der Ice-Lake-Nachfolger "Tiger Lake" ansteht. Sicherlich kann Intel jederzeit dennoch Ice Lake auch im Desktop herausbringen, ist dann aber auf das bekannte Vierkern-Die limitiert und kann damit eben nur LowCost- und OEM-Prozessoren auflegen. Dies könnte am Ende tatsächlich passieren – nur hat das ganze dann nichts mit einer regulären Desktop-Generation auf Ice-Lake-Basis zu tun.
Kürzel | Fertigung | Einsatzort | CPU-Kerne | Terminlage | |
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Comet Lake | CML | 14nm | Mobile & Desktop | Skylake | Mobile Ende 2019, Desktop Anfang 2020 |
Rocket Lake | RCL | 14nm | Mobile & Desktop | unsicher | Anfang 2021 |
Ice Lake | ICL | 10nm | Mobile | Sunny Cove | Ende 2019 |
Tiger Lake | TGL | 10nm | Mobile | Willow Cove (?) | 2020/21 (widersprechende Angaben) |
Alder Lake | ADL | angebl. 10nm | angebl. Mobile & Desktop | mglw. Golden Cove | mglw. 2021/22 |
Meteor Lake | MTL | angebl. 7nm | angebl. Mobile & Desktop | ? | mglw. 2022/23 |
Mit den Preissenkungen zum Skylake-X-Refresh wird oftmals die Frage gestellt, ob hiermit eventuell auch eine Intel-Preissenkung bei den normalen Consumer-Prozessoren einhergehen könnte – sprich für Core i9-9900K & die weiteren Prozessoren-Modelle des Coffee-Lake-Refreshs. Dafür gibt es derzeit allerdings keine Anzeichen und auch der gesamte Ansatz der Preissenkung beim Skylake-X-Refresh spricht eher dagegen: Damit wurde letztlich der Skylake-X-Refresh (Core i-9000X Serie) nur auf das (niedrigere) Preisniveau von Cascade Lake X (Core i-10000X Serie) abgesenkt. Selbiges Preisniveau ist zwar durchaus für die Verhältnisse von Intels HEDT-Prozessoren "niedrig", liegt aber dennoch weiterhin so, das hiermit die normalen Comsumer-Prozessoren der Core i-9000 Serie nicht tangiert werden. So liegen die beiden 10-Kerner Core i9-9820X & Core i9-9900X zu ihren neuen Straßenpreisen immer noch 70-90 Euro teurer als der schnellste Achtkerner in Form des Core i9-9900K. Allenfalls der noch zu erwartende Core i9-9900KS dürfte diesen 10-Kernern des HEDT-Segments preislich nahekommen – hat allerdings auch viel höhere Taktraten und damit eventuell sogar eine vergleichbare Performance. Einen preislichen Druck nach unten hin üben diesen veränderten Preislagen der "alten" HEDT-Modelle von Intel somit nicht aus – dies ist eher als Anpassung an die neuen Realitäten bei ManyCore-Prozessoren zu sehen, wenn AMD bei den normalen Consumer-Modellen bis zu 16 CPU-Kerne anbieten und das HEDT-Segment dann nicht unterhalb von 24 CPU-Kernen starten wird.
Abstammung | Kerne | Taktraten | TDP | Liste | Straße | |
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Core i9-9900X | Skylake-X Refresh | 10C/20T | 3.5/4.4 GHz | 165W | 989$ | ab 601€ |
Core i9-9820X | Skylake-X Refresh | 10C/20T | 3.3/4.1 GHz | 165W | 889$ | ab 575€ |
Core i9-9900K | Coffee Lake Refresh | 8C/16T | 3.6/5.0 GHz | 95W | 488$ | ab 508€ |
Core i9-9900KF | Coffee Lake Refresh | 8C/16T | 3.6/5.0 GHz | 95W | 463$ | ab 468€ |
Core i9-9900 | Coffee Lake Refresh | 8C/16T | 3.1/5.0 GHz | 65W | 439$ | ab 485€ |
Core i7-9800X | Skylake-X Refresh | 8C/16T | 3.8/4.4 GHz | 165W | 589$ | ab 384€ |
Straßenpreise gemäß Geizhals-Preisvergleich vom 25. Oktober 2019 |