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Hardware- und Nachrichten-Links des 25./26. November 2015

Von BenchLife ausgehend geht derzeit das Gerücht durchs Internet, nVidia würde tatsächlich an GeForce GTX 950 Ti & GeForce GTX 960 Ti arbeiten respektive jene Karten im Januar zu erwarten sein. Nach Studium der maschinellen Deutsch-Übersetzung sowie der maschinellen Englisch-Übersetzung ist jedoch kein fester Hinweis darauf zu finden, daß man bei BenchLife eine irgendwie sichere Information zum Thema besitzen würde – sprich, man spekuliert mit dieser Meldung schlicht darüber, daß jene Karten wahrscheinlich demnächst antreten dürften. Ausgangslage hierfür sind aber auch nur frühere Spekulationen von anderer Stelle – wie der unsrigen – über die Existenz einer GeForce GTX 960 Ti als neue 250-Dollar/Euro-Lösung seitens nVidia. Hierzu gab und gibt es allerdings immer noch keine handfesten Hinweise von nVidia oder den Grafikkarten-Herstellern – und aus der neuen Spekulation über eine alte Spekulation wird noch lange kein Gerücht (ein "Gerücht" wäre eine Meldung mit unsicherer/ungenannter Quelle, aber wenigstens einer gewissen echten Information), das ganze verbleibt also im reinen Spekulationsstatus.

Dabei ist es nicht falsch, über eine GeForce GTX 960 Ti im Januar zu spekulieren – der Dezember ist wegen der drohenden Feiertage zum Jahresschluß kein übliches Launchdatum, es sei denn, man wollte sowieso erst im neuen Jahr ausliefern (wiederum unwahrscheinlich für eine üblicherweise vielverkaufte Midrange-Lösung). Ein Launch zu Anfang Dezember wird hingegen tagtäglich unwahrscheinlicher, dafür würde es mit hoher Sicherheit inzwischen einige konkrete Anzeichen samt eventueller Leaks geben. Insofern ist die Annahme seitens BenchLife, die GeForce GTX 960 Ti würde im Januar kommen, nur eine folgerichtige Auslegung von Kalendereckdaten – und kein "neues" Gerücht. Etwas irritierend ist nur die Nennung einer GeForce GTX 950 Ti in diesem Zusammenhang, da jene womöglich noch anstehende Mainstream-Lösung kein Kontrahent zur Radeon R9 380X sein kann (wenn es die höher angesiedelte GeForce GTX 960 schon nicht ist). Am Ende muß die Frage nach einer GeForce GTX 960 Ti allerdings weiterhin als "offen" betrachtet werden, denn bis auf viele Spekulationen hierzu gab es zu dieser Karte immer noch keinerlei echte Anzeichen von Hersteller-Seite aus.

Die PC Games Hardware berichtet über ein Fehlverhalten der GeForce GTX 970 unter dem Fenstermodus von Fallout 4, wo jene nVidia-Grafikkarte sowohl viel niedrigere fps-Raten produziert als auch nachweisbar an gewissen kleinen Grafikdetails spart. Speziell dieser Punkt läßt natürlich den Verdacht aufkommen, es handle sich hierbei um eine praktische Auswirkung des 3,5GB-Problems der GeForce GTX 970 – gerade eingedenk des Punkts, daß Fallout 4 im Fenstermodus vom sonst üblichen DoubleBuffering auf ein TripleBuffering wechselt, welches natürlich (etwas) mehr Grafikkartenspeicher belegt. Diese These läßt sich auf Basis der derzeit vorliegenden Informationen vielleicht aufstellen, aber jedoch mitnichten festzimmern. Derzeit ist noch nicht einmal sicher, ob dieses Problem nicht vielleicht auch andere Grafikkarten betrifft, gerade da der Fenstermodus von Fallout 4 generell als ziemlich leistungsfressend erscheint. Am Ende wäre es in diesem Fall auch nur ein gewisser Schönheitsfehler, denn die Anzahl der Anwender, welche Titel wie Fallout 4 tatsächlich im Fenstermodus spielt, dürfte verschwindend gering sein (bei anderen Spielegenres ist dies natürlich eine ganz andere Geschichte).

Die ComputerBase vermeldet die kommende Verfügbarkeit eines "DisplayPort 1.2 zu HDMI 2.0 Adapters" seitens Club3D. Damit können Grafikkarten, welche nicht über HDMI-Ausgänge des Standards 2.0 verfügen und damit die UltraHD-Auflösung über HDMI nur mit (ungenügenden) 30 Hz Refreshrate ausgeben können, ihre DisplayPort-Ausgänge dafür benutzen, um am Ende ein HDMI 2.0 Signal für UltraHD mit 60 Hz und voller 4:4:4 Farbabtastung zu erhalten. Dies betrifft alle aktuellen und früheren AMD-Grafikkarten sowie bei nVidia alles unterhalb der Maxwell-2-Generation – nur letztere tritt bereits mit HDMI 2.0 Ausgängen an. Bedingung ist ein DisplayPort-Anschluß ab der Norm 1.2, alles darunter wäre sowieso zu leistungsschwach für UltraHD @ 60 Hz. Mit dem Adapter wird sogar HDCP 2.2 geboten – was allerdings nur bei Grafikkarten Sinn machen würde, welche HDCP 2.2 auch im Grafikchip unterstützen, was derzeit nur für die sowieso schon mit HDMI 2.0 ausgerüsteten GeForce GTX 950 & 960 bestätigt ist. Der Club3D-Adapter soll schon ab Dezember im Einzelhandel zu einem Preis von 39 Euro verfügbar werden, was einen gangbaren Preispunkt angesichts des Neuheits- und Nutzwerts darstellt.

Für richtig Aufregung und aber auch verschieden auslegbare Titelzeilen sorgt derzeit das Urteil des Bundesgerichtshofes zur Webseiten-Sperrung, Netzpolitik und Telepolis kommentieren entsprechend. Dabei wurde die konkreten Fälle der Kläger gegen die Webseiten "3dl.am" und "goldesel.to" zurückgewiesen – aber nur, weil sich die Kläger nicht intensiv genug darum bemüht hatten, deren Betreiber ausfindig zu machen. Grundsätzlich sah der Bundesgerichtshof allerdings aus einer EU-Richtlinie begründet einen Anspruch der Kläger, auch in Urheberrechtsfällen Websperren einfordern zu dürfen. Damit kommt dieses leidige Thema durch die Hintertür und zu einem beim Blick aufs große Bild doch ziemlich unwichtigen Thema wieder zurück – dumm halt, wenn man so etwas in EU-Richtlinien hineinschreibt und dann darauf hofft, dies würde niemals zum tragen kommen. Andererseits steht eventuell die eCommerce-Richtlinie der EU gegen dieses Urteil, welche Internet-Providern weitgehende Privilegien garantieren (sollte). Doch für den Augenblick kann man wohl im Deutschland des Jahres 2015 eine Webseite für platte Urheberrechtsverletzungen sperren lassen, für wirklich kritische Dinge jedoch nicht.