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Hardware- und Nachrichten-Links des 26. Januar 2015

Ein absoluter Schocker sind natürlich nVidias Verlautbarungen zum Videospeicher-Problem der GeForce GTX 970, bei welchen nVidia über das Wochenende und am Montag das Problem zugeben musste und auch eine gewisse Erklärung dazu abgab. Im Zuge dessen wurden dann sogar die offiziellen Spezifikationen der GeForce GTX 970 korrigiert: Anstatt bisher 64 Raster Operation Units sind es nun nur noch 52 56 ROPs, nVidia schiebt hier einen "Kommunikationsfehler" zwischen Technik und Marketing vor. Bei der Menge des Grafikkartenspeichers gibt es keinen nominellen Unterschied, bleibt es weiterhin bei 4 GB Speicher – aber nVidia hat nunmehr offiziell zugegeben, daß bei der GeForce GTX 970 hiervon nur 3,5 GB wirklich hochbrandbreitig angebunden sind, die restlichen 0,5 GB dann so schwach, daß man eher von einer 3,5-GB-Grafikkarte als einer 4-GB-Grafikkarte sprechen kann. Der Treiber hat zudem die Aufgabe, Spiele auf der GeForce GTX 970 möglichst bis zu jener Grenze von 3,5 GB Speicherbelegung zu halten – was die Praxis-Beobachtungen vieler Nutzer letztlich offiziell bestätigt. Dies in aller Kürze als die wesentlichen Fakten, wir werden das Thema demnächst noch einmal extra anpacken bzw. auswerten müssen.

Videocardz haben nun auch ihre eigene Gerüchte-Kompilation zur Radeon R300 Serie aufgelegt – welche nicht den Anspruch hat, großartige neue Informationen zu liefern, sondern vielmehr alle vorhandenen Gerüchte zusammenfasst, ordnet und bewertet. Gut gelungen ist dabei, das teilweise nicht nur eine mögliche Zukunft genannt wird, sondern das mehrere mögliche Zukunftsvarianten notiert werden. Neu ist hingegen der Hinweis auf erste (angebliche) Notierungen von Radeon R9 380X Karten in einem norwegischen Online-Shop – hierbei dürfte es sich aber eher um PR-Maßnahmen seitens dieses Shops handeln, einmal abgesehen davon wurden jene Angebote außer einem Preis von umgerechnet 920 Euro auch nicht mit technischen Daten hinterlegt. Prinzipiell gesehen scheint es derzeit in diese Richtung hin zu laufen, daß AMD im Laufe des zweiten Quartals die Radeon R300 Serie mit der Fiji-basierten Radeon R9 380X als vorläufiges Spitzenmodell in den Handel schicken wird, eine Bermuda-basierte Radeon R9 390X könnte eventuell zum Jahresende in einem besseren Fertigungsverfahren nachfolgen.

Zu den immer wieder genannten 300 Watt TDP der kommenden Radeon R9 380X auf Fiji-Basis gibt es eine interessante Aussage in unserem Forum über einige Tester, welche (angeblich) schon eine solche Karte in den Händen halten: Laut jenen werden die 300 Watt TDP in der Praxis nicht ausgereizt, verbraucht die Karte aber deutlich mehr als die GeForce GTX 980, welche bekannterweise bei 174 Watt unter Spielen steht. Ergo wird der reale Verbrauch der Radeon R9 380X irgendwo zwischen jenen 174W und den 300W liegen, sprich bei geschätzten 250 Watt. Dies wäre nicht wirklich mehr als bei der Radeon R9 290X, was angesichts des kolportiert hohen Performancegewinns der Radeon R9 380X auf eine deutlich höhere Stromverbrauchseffizienz beim Fiji-Chip bzw. der GCN 1.3/2.0 Architektur hindeutet.

Laut den SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) soll AMDs kommende x86 HighEnd-Architektur mit bis zu acht CPU-Rechenkernen mit SMT (wie bei Intels HyperThreading), Support für DDR4-Speicher und einer TDP bis zu 95 Watt in der 14nm-Fertigung daherkommen. SweClockers ordnen das ganze unter der Prozessoren-Architektur "Zen" und der Prozessoren-Familie "Summit Ridge" ein, obwohl "Zen" gemäß früheren Meldungen eigentlich eine LowPower-Architektur darstellen soll (womit man sich aber natürlich auch irren kann). Leider wird nicht ganz klar, woher SweClockers ihre Informationen haben – allerdings ist das notierte nun auch nicht wirklich abwegig, sondern vielmehr sogar ziemlich offensichtlich. Um Intel wirklich unter Druck setzen zu können, wird AMD die Achtkerner benötigen, egal ob man eventuell die gleiche Rechenpower pro CPU-Kern wie Intel erreichen kann. Support für DDR4-Speicher und 14nm-Fertigung sind dagegen kaum ungewöhnlich für ein CPU-Design des Jahres 2016. Wichtig für AMD wird hier vor allem sein, daß Chipfertiger GlobalFoundries auch wirklich liefern kann und daß die erzielten Taktraten in einen Bereich kommen, wo AMD konkurrenzfähig liegt.