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Hardware- und Nachrichten-Links des 26. November 2021

VideoCardz machen auf eine Twitter-Aussage von Intel-Mitarbeiter Bryce Furuya aufmerksam, welche im Zusammenhang mit einem vorhergehenden Tweet einen Termin für die vierte Intel-Grafikgeneration "Druid" offenbart: Danach hatte Twitterer Freeman235 über eine potentielle nVidia-Karte für das Jahr 2025 gescherzt, worauf der Intel-Mitarbeiter anwortete, dass bei gutem Gelingen zu diesem Zeitpunkt die Intel-Generation "Druid" herauskommen sollte. Damit bestätigt sich die schon vorhandene Vermutung einer jährlichen Release-Abfolge bei Intel Grafik-Roadmap: Alchemist im Jahr 2022, Battlemage im Jahr 2023, Celestial im Jahr 2024 und Druid im Jahr 2025. Natürlich muß sich Intel damit ranhalten, denn Alchemist (eigentlich für Ende 2021 geplant) tritt schon mit einiger Verspätung an, womit sich Druid bei aufaddierenden Verspätungen durchaus noch aus dem Jahr 2025 ins nachfolgende Jahr verschieben könnte.

2025: RTX 6090 Super | 800 W
Quelle:  Freeman235 @ Twitter 23. November am 2021
 
If all goes well, that could be when Intel ARC 'Druid' cards come out... game on
Quelle:  Bryce_GfxDriverGuru @ Twitter am 23. November 2021

Aber zumindest läßt sich somit Intels grundsätzliche Planung erkennen, welche von einer neuen Grafikkarten-Generation pro Jahr ausgeht – genauso wie Intel es versucht im Prozessoren-Bereich handzuhaben. Dies deutet aber auch an, dass hiermit nicht zwingend große Architektur-Schritte in jeder Generation stecken müssen, denn diesbezüglich kann auch Intel nicht zaubern (bei nVidia gibt es eine neue Grafikchip-Architektur eher aller zwei Jahre). Allerdings kann man mit kleineren Architektur-Verbesserungen sowie besseren Fertigungsverfahren wahrscheinlich immer so viel herausholen, dass es für eine neue Generation reicht. Zudem hat Intel hier noch zwei weitere Vorteile: Anfänglich dürfte man sicherlich viel mit reinen Optimierungen der initialen Grafikchip-Architektur erreichen können. Zugleich geht man anfänglich maximal bis ins Midrange-Segment hinein, könnte somit eine neue Intel-Generation allein schon mit dem Schritt in höhere Performance-Gefilde ("DG3-1024") begründen. Lange Rede, kurzer Sinn: Aufgrund der jährlichen Kadenz muß nicht in jedem Fall ein großer Architektur-Sprung vorliegen, beziehen sich die Intel-Codenamen vermutlich eher auf Grafikkarten-Serien und nicht auf (wirklich unterschiedliche) Grafikchip-Architekturen.

Alchemist Battlemage Celestial Druid
Chip-Familie DG2 (Xe-HPG) DG3 (?) DG4 (?) DG5 (?)
Serien-Name Intel Arc a-series Intel Arc b-series Intel Arc c-series Intel Arc d-series
Produkt-Namen Intel Arc a### Intel Arc b### Intel Arc c### Intel Arc d###
max. Ausbau 512 EU @ 256-bit ? ? ?
Fertigung 6nm TSMC ? ? ?
Release Q2/2022 H1/2023 2024 2025
Angaben zu noch nicht veröffentlicher Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Auf die Frage, was bezüglich Navi 2X Mobile zur CES 2022 zu erwarten ist, hat Twitterer Greymon55 sowohl Navi 24 erwähnt – als auch eine höher getaktete Navi-22-Lösung für den Mobile-Bereich, welche dann womöglich unter dem Verkaufsnamen "Radeon RX 6900M" läuft. Augenscheinlich übernimmt AMD lieber nicht den größeren Navi-21-Chip ins Mobile-Segment – was wahrscheinlich mehr Probleme verursachen würde als Nutzen einbringen könnte. Mit einem reinen Taktratenaufschlag (zu vermutlich höherer TDP) ist aber natürlich nicht viel zu holen, gerade da nVidia mit dem GA103-Chip zum gleichen Zeitpunkt tatsächlich bessere Technik ins Mobile-Segment schickt. Offenbar materialisiert sich der oftmals spekulierte 6nm-Refresh der Navi-2X-Chipserie auch nicht allzubald – neue Chips fallen in der Gerüchteküche üblicherweise lange vorher auf, aber an dieser Front ist es derzeit ziemlich ruhig.

Navi22 will have a higher frequency version, which I think will be named RX 6900M. Of course, there will also be Navi24 mobile.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 26. November 2021

Demzufolge darf man davon ausgehen, dass der 6nm-Refresh von RDNA2 eher ein Thema der nachfolgenden "Radeon RX 7000" Grafikkarten-Serie sein sollte, wo Navi 22, 23 & 24 in einer 6nm-Variante zur Portfolio-Auffüllung (neben Navi 31, 32 & 33) verwendet werden könnten. Dies sollte dann aber nicht vor Ende 2022 oder erst im Jahr 2023 passieren. Navi 21 dürfte hingegen nicht auf die 6nm-Fertigung umgesetzt werden, da der aktuelle Spitzenchip mittels Navi 33 vollumfänglich ersetzt werden wird. Der (voraussichtlich) späte Termin dieses RDNA2-Refresh bedeutet auch, dass AMD mögliche andere Aktualisierungen der Radeon RX 6000 Serie allein mit den bestehenden Navi-2X-Chip bestreiten muß. Etwas höhere Taktraten wären dabei mittels den natürlichen Fertigungsverbesserungen im Laufe der Zeit durchaus denkbar – ob sich jene dann in regelrecht neuen Produkten niederschlagen oder einfach nur den Übertaktungs-Spielraum der vorhandenen Produkte erweitern, bleibt abzuwarten. Derzeit scheinen jedenfalls keine verbesserten RDNA2-Lösungen geplant, sondern nur Portfolio-Auffüllungen im Einsteiger-Bereich.

Die ComputerBase berichtet und kommentiert zu Gerüchten zur Halbleiterfertigung, AMD könne zu Samsung gehen. In Fernost ist sich die chinesichsprachige DigiTimes diesbezüglich sehr sicher, jene ist in der Vergangenheit aber auch nicht unbedingt durch sich bestätigende Gerüchte aufgefallen (im Gegensatz zur englischsprachigen DigiTimes). Letztlich bezweifelt die ComputerBase den Gehalt dieser Gerüchte und bringt dafür die entsprechenden Gegenargumente vor – welche maßgeblich darauf hinauslaufen, dass AMD sicherlich nicht die einmal erarbeitete gute Stellung bei TSMC für ein solches Abenteuer aufgeben wird. Eher wahrscheinlich ist, dass AMD zukünftig zweigleisig denkt, was allein aufgrund des steigenden Produktionsvolumens nur sinnvoll ist. Denkbarerweise wurden diese Gerüchte sogar bewußt gestreut, damit AMD in zukünftigen Preisverhandlungen mit TSMC eine bessere Position behaupten kann. Viel mehr ist da vorerst nicht drin – und alles andere sind reine Optionen für eine noch einigermaßen weit entfernte Zukunft.