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Hardware- und Nachrichten-Links des 27. Juni 2016

Mit den kürzlich an dieser Stelle geposteten Spiele-Benchmarks zur Radeon RX480 sind wie leider (deutlich) ins Fettnäpfchen getreten – jene sind eine Fälschung, wie der Chefredakteur der betreffenden Webseite im AnandTech-Forum klar zum Ausdruck gebracht hat. Leider hat da sich jemand die Arbeit gemacht, extra mit Photoshop die Benchmark-Diagramme von DDWorld zu fälschen – mit erfundenen Resultaten dazu, womit unsere gesamte Meldung von vorn bis hinten hinfällig wird. Es bleibt uns damit nur übrig, uns für diese Fehlmeldung zu entschuldigen – welche wie üblich aus Dokumentationszwecken online bleibt. Im übrigen deutet der verwendete Wortlaut des Chefredakteurs von DDWorld zu den benutzten Daten ("bad data") darauf hin, das die realen Benchmarks zur Radeon RX480 besser aussehen als bei dieser Fälschung dargestellt – soweit es sich noch lohnt, zwei Tage vor Launch darüber zu spekulieren. Jener Launch wird im übrigen seitens PC Perspective mit einem Livestream mit AMDs Radeon-Boss Raja Koduri begangen werden, welcher am 29. Juni um 18:30 starten wird. Der Launch selber sollte um 15 Uhr (deutscher Zeit) über die Bühne gehen.

Bezüglich jener Radeon RX480 vermeldet die PC Games Hardware im übrigen die Aussage von Grafikkarten-Hersteller Sapphire, wonach diese neue AMD-Grafikkarten für Besitzer einer Radeon R9 390, Radeon R9 390X, GeForce GTX 980 oder GeForce GTX 980 Ti keine sinnvolle Anschaffung darstellen soll – sondern eher ein Sidegrade statt eines Upgrades. Dies untermauert nochmals die Performance- und Preisansetzung dieser kommenden neuen AMD-Grafikkarte als im Performance-Bereich zwischen Radeon R9 390 & 390X bzw. GeForce GTX 970 & 980 befindlich, aber eben deutlich günstiger als jene. Die Radeon RX480 ist somit ein gutes Upgrade für Besitzer solcher Karten wie Radeon HD 7850/7870/7950/7970, Radeon R9 270/270X/280/285X/280X, Radeon R9 380/380X, GeForce GTX 660/670/680, GeForce GTX 760/770 und GeForce GTX 950/960 (sowie kleineren Karten). Und hier liegt natürlich bei aller Liebe zu den schnelleren HighEnd- und Enthusiasten-Modellen der Großteil des Grafikkarten-Marktes – und für AMD damit eine gute Chance auf Steigerung der Marktanteile, gerade da nVidia der Radeon RX480 derzeit noch nichts entgegensetzen kann. Zwar wird später wohl eine GeForce GTX 1060 auf GP106-Basis kommen, aber jene wird sich dann auch erst einmal an den von der Radeon RX480 gesetzten Maßstäben orientieren müssen.

Zum kürzlich genannten AMD 48-Kern-Prozessor in 7nm und anschließend unseren Bedenken, das AMD bzw. Chipfertiger GlobalFoundries gar nicht so schnell auf die 7nm-Fertigung wechseln kann, kommt aus unserem Forum der Einwand, das AMD eventuell einen schnellen Schritt in Richtung einer nominell so genannten 7nm-Fertigung unternehmen wird – entweder unter Auslassung der 10nm-Fertigung oder aber mittels eines Designkniffs, welcher keinen echten 7nm-Prozeß ergibt, aber zumindest eine klare Verbesserung gegenüber dem standardmäßigen 10nm-Prozeß. Zur Untermauerung kommt von Electronics Weekly eine Meldung, wonach GlobalFoundries sich intensiv um diesen 7nm-Prozeß bemühen soll, angegeben wird hierzu auch eine Flächenersparnis von 60% gegenüber der 14nm-Fertigung. Dies ist mehr als bei einem üblichen Fertigungsnode-Sprung (~50% Flächenreduktion), aber auch wieder zu wenig für den kompletten Verzicht auf eine Fertigung und damit die Differenz zwischen drei Fertigungsnodes (~75% Flächenreduktion).

Die angegebenen 60% liegen vielmehr irgendwo in der Mitte zwischen einer besseren und zwei besseren Nodes und untermauern damit die aufgestellte These, GlobalFoundries wolle so etwas wie eine 7nm-Sparlösung auflegen – die dann den Vorteil hätte, viel früher als die Konkurrenz kommen zu können. Aber natürlich ist in diesen Fragen noch extrem viel in der Schwebe, sind alle Planungen unter dem Vorbehalt der rechtzeitigen Ausführung zu sehen und kann sich daher die letztlich herauskommende Realität sehr deutlich von allen früheren Planungen unterscheiden. Um dies weiter im Blick zu haben, dürfte es jedoch genügen, die aktuellen 10nm-Planungen von GlobalFoundries zu beobachten – ob dieses Fertigungsverfahren kommt und wie breit es eingesetzt werden wird. Je weniger GlobalFoundries letztlich mit dem 10nm-Prozeß anfängt, um so höher liegen danh die Chancen, das 7nm bei GlobalFoundries sehr viel früher kommt, als bei anderen Chipfertigern. Und wie immer gilt: "7nm" bedeutet bei einem Chipfertiger etwas anderes als bei einem anderen Chipfertiger – und Bauteile mit nur 7nm Kantenlänge sind da jeweils kaum vorhanden, meistens sind die Strukturen doch viel größer.