28

Hardware- und Nachrichten-Links des 27./28. Dezember 2014

Die Gerüchteküche zu kommenden AMD-Grafikchips vermeldet wieder reichlich Zauba-Listungen, was auf eine verstärkte Launchaktivität in absehbarer Zeit hindeutet. Was da genau und in welcher Rang- sowie Reihenfolge kommt, ist allerdings noch Gegenstand heftiger Spekulationen. Teilweise geht man dabei sogar davon aus, daß AMD den Jahresanfang nur mit Refreshes und Neuauflagen bestreitet und die echten neuen Chips – Fiji & Bermuda – nicht vor Jahresmitte erscheinen. Auch die Frage, ob Fiji und Bermuda nun derselbe Chip sind und in welchen Fertigungsverfahren jene antreten, ist noch umstritten und damit dato ungeklärt. Dagegen ist in der Datenbank von Gfxbench ein Benchmark zu einer "AMD Strato XT" Grafiklösung aufgetaucht, früheren Informationen gemäß dürfte es sich hierbei um eine neue Mobile-Lösung handeln. Die von Strato XT erzielte Performance liegt wohl in Richtung der Radeon R7 260X, mit Desktop-Taktraten wäre demzufolge auch die Performance der Radeon R9 270X möglich. Dies kann man als Anzeichen dafür ansehen, daß AMD im Mainstream-Bereich die bisherigen Grafikchips Bonaire & Pitcairn endlich durch einen einzelnen Chip ersetzen will. Sicher ist diese Auslegung aber mitnichten, hinter Strato könnte sich auch wieder nur eine Neuauflage eines bekannten Chips verbergen, AMD versieht leider regelrecht alles mit extra Codenamen.

Bei Phoronix hat man sich mit der Grafikkarten-Performance unter Civilization: Beyond Earth beschäftigt – allerdings nicht unter Windows, sondern vielmehr unter Linux, unter welchem das Spiel nativ läuft. Die dabei erzielten Performance-Werte sind grob gesehen ähnlich zu jene unter Windows, das Spiel läuft also auch auf älterer bzw. schwächerer Hardware (mit niedrigen Frameraten) noch anständig. Allerdings werden derzeit alle schnelleren AMD-Grafikkarten auf ca. 33 fps ausgebremst, hier liegt noch ein grober Fehler des AMD-Treibers vor bzw. wird noch die große Beschleunigungswirkung vermisst, welche Mantle bei Civilization: Beyond Earth unter Windows auslöst. Gegenüber einem typischerweise langlebigem Spiel wie eben Civilization sollte AMD hier keine Zeit verlieren und dieses Problem schnellstmöglich aus der Welt schaffen. Denn für das Jahr 2015 darf man sicherlich eine Zunahme des Interesses an Grafikkarten-Benchmarks unter Linux erwarten, da kann man sich solch extremen Differenzen nicht mehr erlauben.

Bei HeiDoc ist man der Frage nachgegangen, was man denn von den Online-Einzelhändlern bekommt, wenn man dort eine gebrauchte Windows/Office-Lizenz ersteht. Dafür hat man diverse Windows- und Office-Lizenzen bei verschiedenen eBay- und Amazon-Händlern gekauft, jene zuerst selbst auf Vollständigkeit & Korrektheit bezüglich vor allem des Echtheitszertifikats untersucht und anschließend zu Microsofts Produktidentifizierungsservice versandt, um jene Lizenzen dann von Microsoft höchstselbst prüfen zu lassen. Dabei wurden immerhin 4 von 5 Lizenzen seitens Microsofts Produktidentifizierungsservice direkt als "gefälscht" zurückgewiesen – eine arg schlechte Quote und ein guter Hinweis darauf, welches Risiko man eingeht, wenn man solcherart Lizenzen online strikt nach dem besten Preis ordert. Dabei kann man sicherlich einwenden, daß wegen der sowieso falschen Echtzeitszertifikate und der nicht originalen Microsoft-DVD diese Lizenzen im Sinne von Microsoft immer als "gefälscht" gelten dürften – wenn dieselbe Lizenz (vor einem selber) aber schon mehrfach aktiviert worden war, dann ist der Hinweis schon deutlich, daß es hier nicht koscher zugeht.

Als Rat für die Zukunft empfehlen HeiDoc, für diese Zwecke generell nicht mehr bei irgendwelchen eBay- oder Amazon-Händlern zu kaufen – selbst durchgehend gute Bewertungen schützen nicht vor solcherart Überraschungen, weil kaum jemand die erworbenen Lizenzen so genau prüft, sofern sich jene irgendwie aktivieren lassen. Die einzige total sichere Lösung liegt schlicht darin, nur bei den großen Händlern – Amazon, Mediamarkt & Co. – jeweils direkt zu kaufen, weil jene sich so etwas eben nicht gegenüber Microsoft leisten können (im Fall von Amazon bedeutet dies, darauf zu schauen, ob die Ware auch wirklich "im Namen von Amazon" verkauft wird). Insbesondere bei Windows 7 verliert man damit natürlich den Zugriff auf alle günstigen Preise, gibt es eine Lizenz dann nur noch zum früheren Retail-Preis von grob 90 Euro. Ob die günstigeren Angebote – selbst wenn man die ganz günstigen Preisbrecher ausläßt – wirklich originale Lizenzen sind und vor allem wenigstens der Lizenzschlüssel einmalig ist, läßt sich beim Onlinekauf eben nicht vorab erkennen. Microsoft könnte dem ganzen natürlich mit einem offiziellen Gebrauchthandel entgegenwirken, aber dies wird wegen gegensätzlicher Geschäftsinteressen seitens Microsoft nicht passieren.