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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. Januar 2015

Gemäß der SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) wird die der "Pirate Islands" nachfolgende Grafikkarten-Generation auf den Codenamen "Arctic Islands" hören. Jene soll im Jahr 2016 antreten und wird – sofern AMD das eben erst neu eingeführte Namensschema nicht schon wieder umstößt (eher unwahrscheinlich) – dann als "Radeon R400" Serie in den Handel gehen. SweClockers liefern auch gleich eine Landkarte der Arktis mit, womit sich automatisch mögliche Codenamen einzelner Grafikchips anhand der verfügbaren Inseln in arktischen Gewässern ergeben. Technologisch gesehen dürfte die Radeon R400 Serie wohl durchgehend auf Basis der 14/16nm-Fertigung erscheinen und wohl weitestgehend HBM-Speicher benutzen, nachdem dies bei der kommenden Radeon R300 Serie nur auf die Spitzenmodelle zutrifft.

Laut der PC Games Hardware ist der Termin von nVidias (echter) Stellungnahme zum "3,5-GB-Problem" der GeForce GTX 970 nicht wirklich fest auf dem 28. Januar, jene soll irgendwann in dieser Woche erfolgen. Dies ist zumindest die Aussage von Onlinehändler Mindfactory, bei welcher Käufer der GeForce GTX 970 sich in einen eMail-Verteiler setzen lassen können, welcher über alle neue Informationen zum Thema informiert. Bei Amazon wurden gegen zwei vormals einwandfrei gehandelte GeForce GTX 970 Modelle vorläufig aus dem Programm genommen – mit der interessanten Begründung, daß der "erhaltene Artikel von der Beschreibung auf der Website abweicht". Hier scheint einiges an Ungemach für nVidia im Busch zu sein – ein weiterer Grund für nVidia darüber nachzudenken, ob man mit Ehrlichkeit von Anfang an nicht wesentlich besser gefahren wäre. Bei Heise erinnert man in diesem Zusammenhang daran, daß dies nicht nVidias erster "schmutziger Trick" war, sondern daß hier vielmehr ein generelles Problem in der Unternehmenskultur auf Management-Ebene zu existieren scheint. Im ComputerBase-Forum gibt es zudem eine umfangreiche Liste mit Händlerreaktionen, welche von problemlosen Umtausch bis Warten auf die offizielle Reaktion nVidias reichen.

In unserem Forum wird derzeit über einen Fall diskutiert, bei welcher eine (bis dato nicht in Erscheinung getretene) englischsprachige Webseite behauptet, nVidias G-Sync sei keine Hardware-Lösung, sondern allein über den Treiber bei allen Grafikkarten & Monitoren mit DisplayPort 1.2 aktivierbar. Desweiteren soll der (real existierende) Hardware-Part von G-Sync eine reine DRM-Lösung sein, damit nVidia für G-Sync entsprechend abkassieren kann. Dies ist starker Tobak – gerade angesichts der zeitgleich laufenden Vorkommnisse an der GeForce GTX 970 Front – allerdings besteht in diesem Fall abzüglich einer gewissen Restchance doch eher die große Chance darauf, daß da nichts dran ist. Die Ausführungen der Webseite sind nicht besonders vertrauenswerweckend und technologisch eher zweifelhaft, zudem bestehen einige Zweifel an dem Webseitenbetreiber selber. Nichtsdestotrotz kann man beobachten, ob sich hier noch etwas entwickelt – und darf sich durchaus die Möglichkeit offenlassen, das später einmal als totalen Tiefschlag oder aber als "Blindes-Huhn-findet-Korn"-Story herauskommen zu sehen.

Heise berichten über weitere Schwierigkeiten von Coinmining-Herstellern: Mit "Cointerra" ist nunmehr der zweite Anbieter von Mining-Hardware pleite, während hingegen Cloudmining-Anbieter ihre Angebote teilweise reduzieren. Allen macht der vergleichsweise niedrige Bitcoin-Kurs von unter 300 Dollar zu schaffen – augenscheinlich gingen wohl alle nach dem Kurshoch vom letzten Jahr (~1000$) davon aus, daß der Bitcoin-Kurs nicht auch wieder fallen könne. Aufgrund der hohen Kosten der angeschafften ASIC-Miner, den ständigen Stromkosten und der hohen Bitcoin-Schwierigkeit ist es damit nahezu unmöglich, selbst als professioneller Miner profitabel zu arbeiten. Derzeit hofft man in Bitcoin-Kreisen wohl darauf, daß einige professionelle Miner das Geschäft einstellen und daß damit die Bitcoin-Schwierigkeit sogar wieder fallen könnte – was das Mining kurzfristig wieder profitabel machen würde, langfristig jedoch nur wieder neue Miner anzieht. Am Ende hat sich die "Gelddruckmaschine" Bitcoin genau auf diesen Bereich eingepegelt, wohin man jene von Anfang an erwarten konnte: Für real kalkulierende Miner kommt kein wirkliches Geschäft heraus. Profitiert haben nur die Ausrüster-Firmen (teilweise) und vor allem die Händler und Spekulanten (sofern rechtzeitig abgesprungen).