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Hardware- und Nachrichten-Links des 29. April 2014

Die GeForce GTX Titan Z ist am Dienstag ganz augenscheinlich nicht an den Start gegangen – doch deren Start war nunmehr bestätigt ursprünglich für den 29. April geplant, wie eine Asus entfleuchte und bei Videocardz gesicherte Pressemitteilung belegt. Mittels dieser Pressemitteilung erfahren wir im übrigen auch die ursprünglich geplanten Taktraten von immerhin 705/876/3500 MHz – die wäre etwas mehr als bei der initialen Ankündigung genannt und vor allem auch ein sehr hoher Unterschied zwischen Nominal- und Boost-Takt. Damit könnte einiges möglich sein: Angenommen, der Boost-Takt von 876 MHz würde auch unter Spielen gehalten, kann die GeForce GTX Titan Z auf immerhin 84% mehr Rechenleistung gegenüber dem realen Takt der GeForce GTX 780 Ti von 952 MHz kommen. Angesichts von 100% mehr Speicherbandbreite wäre damit eine Mehrperformance von 75% bis 80% sehr gut möglich – was die GeForce GTX Titan Z auf einen Performance-Index von ~930-950% katapultieren würde, klar mehr als die Radeon R9 295X2 (Perf.Index 840%) aufzuweisen hat.

Doch vermutlich ist es eher so, daß die GeForce GTX Titan Z im Spielealltag diesen Boost-Takt nicht halten kann bzw. sogar deutlich nicht halten kann. Ansonsten hätte nVidia die Karte nicht kurzfristig doch noch verschoben, den monströsen Preispunkt kann man schließlich auch erst in letztere Minute noch ändern. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird nVidia die GeForce GTX Titan Z in irgendeiner Form verbessern, damit das Performance-Ziel, die Radeon R9 295X2 zu schlagen, doch noch erreicht wird. Dafür müssten nunmehr nicht einmal die Spezifikationen geändert werden – es muß nur erreicht werden, daß der angegebene Boost-Takt unter Spielen auch durchgehend anliegt. Natürlich könnten die erneuten Arbeiten an dieser DualChip-Karte letztlich auch zu gänzlich neuen Spezifikationen führen – dies bleibt abzuwarten, genauso auch wie den neuen, dato noch nicht bekannten Releasetermin der GeForce GTX Titan Z.

Zur Vorstellung von AMDs neuen LowPower-APUs "Mullins" und "Beema" haben sich nun noch weitere Mullins-Benchmarks diverser Webseiten eingefunden – wobei überall nur ein AMD-Referenz-Tablet mit der größten Mullins-APU A10 Micro-6700T getestet wurde. Jenes schlug sich allerdings hervorragend: In den CPU-Benchmarks grob auf Augenhöhe oder minimal besser als Intels aktuelle Silvermont-basierte Tablet-Prozessoren (welche im Gegensatz zur vorherigen Saltwell-Generation auch mit den Tablet-Prozessoren von ARM etc. mithalten können), in den iGPU-Benchmarks meist weit vor allen Kontrahenten. Auch wenn mit üblichen Tablet-Prozessoren – also abseits von AMD- und Intel-Modellen – verglichen wurde, konnte dieser Grundeindruck weiterhin aufrecht erhalten, wobei die eigentliche Stärke von AMDs Mullins-APU bei den Grafik-Benchmarks zu sehen ist.

Man kann also durchaus sagen, daß AMDs Mullins-APU A10 Micro-6700T der derzeit schnellste Tablet-Prozessor ist. Dabei scheint die Stromaufnahme gering genug für einen typischen Tablet-Einsatz zu sein – sprich, ohne daß die Tablet-Hersteller sich verrenken müssen. Die Akkulaufzeit des Referenz-Tablets bestätigt den guten Eindruck, sie kann bei hochwertigen Modellen in Richtung 8 bis 10 Stunden gehen. Preislich dürfte es sicherlich auch keine ganz großen Probleme geben – es bleibt nur die Frage offen, wieviele Tablet-Anbieter überhaupt derartig leistungsfähige SoCs wünschen bzw. ob für die Tablet-Hersteller nicht eventuell andere Dinge (wie integrierte Modems, was bei AMD komplett fehlt) wichtiger sind. Eventuell bekommt AMD ja bei den PC-nahen Tablet-Herstellern einen Fuß in die Tür, die Mullins-APU hat einen echten Praxiseinsatz sicherlich verdient.

Im übrigen gibt es inzwischen eine mehrfache Bestätigung dafür, daß Mullins & Beema tatsächlich von GlobalFoundries und nicht von TSMC wie deren Vorgänger Temash & Kabini hergestellt werden. Damit könnte einiges der Verbesserungen an der Pro/Watt-Performance nicht direkt AMDs Arbeit an Mullins & Beema, sondern schlicht dem anderen 28nm-Fertigungsverfahren von GlobalFoundries geschuldet sein. Der Wechsel des Fertigungspartners hat für AMD zudem den Zweitnutzen, daß somit das alljährliche Wafer-Mindestabnahmeabkommen mit GlobalFoundries einfacher einzuhalten sein wird, nachdem selbiges letztes Jahr doch um einen erheblichen Betrag verfehlt wurde. Auch aus dieser Richtung scheint sich Mullins für AMD gut anzulassen – nun wird man aber zuerst noch die Tablet-Hersteller überzeugen müssen, was erfahrungsgemäß nicht einfach ist.