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Hardware- und Nachrichten-Links des 29. September 2014

Nach der chinesischen VR-Zone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) wird AMDs Tonga-Chip nicht mehr für eine weitere Gamer-Grafikkarte Verwendung finden, sondern zukünftig nur noch im professionellen Bereich eingesetzt werden. Solche Gerüchte gab es schon einmal – und irgendwann muß man selbige dann auch ernst nehmen – doch normalerweise erscheint es als Unsinn, einen existierenden Grafikchip nicht auch für alle Produktsegmente auszuschlachten, gerade da AMD bei Tonga ja noch nicht einmal dessen Vollausbau wirklich gezeigt hat. Gut möglich, daß der Hintergrund der Gerüchte nur dahingehend lautet, daß AMD dieses Jahr und damit innerhalb der Radeon R200 keine Tonga-Grafikkarten mehr auflegen wird – was überhaupt nichts mit den AMD-Plänen für 2015 und die Radeon R300 Serie zu tun haben muß. Sofern AMD nicht gerade etwas noch besseres in der Pipeline hat, ist nächstes Jahr also doch mit weiteren Tonga-basierten Grafikkarten zu rechnen.

Zu diesen 2015er AMD-Grafikkarten spricht die VR-Zone auch über den kommenden Enthusiasten-Chip "Fiji", welcher wohl schon der "Pirate Islands" Generation angehören soll – aber Generations-Namen sind bei AMD ziemlich beliebig bzw. existiert hierbei ein Deutungsunterschied zwischen Marketing- und Technik-Abteilung. Einzige neue Information hierzu ist, daß jene neue Generation im besten Fall schon im ersten Quartal 2015 antritt – was so gelesen werden kann, daß das zweite Quartal 2015 den eigentlich wahrscheinlichen Launchtermin darstellt. Die restlichen Informationen zu Pirate Islands – neben "Fiji" kommt noch der HighEnd-Chip "Bermuda" sowie der Midrange-Chip "Treasure Islands", zudem wird die Serie schon in 20nm hergestellt – nimmt die VR-Zone aus früheren Gerüchte, ausdrücklich nicht aus neuen Quellen, wie derzeit im Web teilweise falsch dargestellt. Insbesondere die Codenamen sind damit mehr als vakant, weil frühere Meldungen noch keine Zuordnung zu den Marktsegmenten zuliessen. Die Frage, ob die 2015er AMD-Grafikchips bereits in 20nm hergestellt werden, ist zudem eher philosophischer Natur – man kann daran glauben, muß es aber nicht. Echte Hinweise hierfür liegen nicht vor, die einzige Meldung mit Bezug hierzu klassifiziert allerdings Fiji augenscheinlich als 28nm-Produkt.

Laut der DigiTimes stellen die meisten Notebook-Hersteller ihre Weiterentwicklungen für Touchscreen-Notebooks ein, zumindest die Schiene klassischer Notebooks sowie Gaming-Notebooks betreffend. Touchscreens wird es allerdings weiterhin im Hybrid-Bereich geben, dort ist dies wegen der alternativen Nutzung als Tablet aber natürlich auch obligatorisch. Grundlage für die Entscheidung ist die überaus schwache Nachfrage für Touchscreen-Modelle, deren höhere Preislagen wird hierbei sicherlich nicht förderlich gewesen sein. Letztlich haben allerdings die Notebook-Besitzer weiterhin die Maus/Tastatur-Steuerung vorgezogen – und Aufgaben, welche sich besser mit einer Touchscreen-Steuerung vornehmen lassen, werden heutzutage einfach Tablets und Smartphones übertragen, anstatt damit ein Notebook oder einen Desktop-PC zu belästigen. Auch in letzterem Feld sind Touchscreen-Geräte nach wie vor eher selten anzutreffen, nur im All-in-One-Segment scheint eine kleine Nische zugunsten der Touch-Steuerung zu existieren.

Heise hat sich mit den geschäftlichen Veränderungen beschäftigt, welche Microsoft mit der kommenden nächsten Windows-Version angehen wird. Denn wahrscheinlich wird Windows "Threshold" die "letzte" Windows-Version werden, Microsoft danach nur noch Fortentwicklungen dieser Windows-Version anbieten. Sowohl Sicherheits- als auch funktionelle Updates werden dann wohl kostenlos zur Verfügung gestellt werden, so daß Windows sich mit der Zeit auch völlig von dem fortentwickeln könnte, wie es zum Launch der nächsten Windows-Version präsentiert werden wird. Faktisch wird hiermit das Entwicklungs-System von Android und iOS übernommen – nur mit dem Unterschied, daß bei Windows nicht die Gerätehersteller das Sagen haben und somit Updates verhindern können, sondern das Microsoft das direkt mit dem Nutzer abhandelt. Dies sollte normalerweise auch Auswirkungen auf den Verkaufsnamen haben, so gesehen erscheint (ausnahmsweise) ein schlichtes "Windows" sinnvoller als ein nummerischer Anhang in Form von "Windows 9".

Genaueres zum Geschäftsmodell in Bezug auf das, was kostenlos ist und das, was dann Geld kostet, ist allerdings noch nicht bekannt. Nicht unmöglich wäre der für den Normalverbraucher natürlich ideale Fall, daß ein einmal mit einem Komplett-Gerät gekauftes Betriebssystem somit so lange mit Updates versorgt wird, wie die Hardware eben durchhält. Größeren Änderungen wird es dagegen für Microsofts Geschäftskunden geben, welche nun nicht mehr darauf vertrauen können, daß eine einmal für das eigene Unternehmen und die eigenen Software-Landschaft geprüfte Windows-Version ständig featuregleich bleibt. Hierfür wird Microsoft – ähnlich wie bei Linux üblich – "Long Time Support" (LTS) Versionen anbieten, welche also nur mit Sicherheitsupdates versorgt werden, beim Featurestand allerdings eingefroren werden. Unter Umständen ist dies selbst für einige Normalnutzer eine Option, um dem bisher zu sehenden "Hü und Hott" bei Microsofts K(r)ampf mit dem Windows-Design aus dem Weg zu gehen.

WinFuture melden sich hingegen zum Upgrademodell von "Windows Threshold" zu Wort: So wird der kostenlose Umstieg nur von einer Retail-Version von Windows 8.1 aus möglich sein – was auch fair ist, denn wer den vollen Retail-Preis für Windows 8/8.1 bezahlt hat, sollte diese Möglichkeit schon offeriert bekommen. Bei den weitaus stärker verbreiteten OEM-Versionen von Windows 8/8.1 wird man hingegen einen gewissen Obolus für den Umstieg hinlegen müssen. Dessen Höhe ist noch nicht bekannt, dürfte sich allerdings am Upgrade-Angebot für Windows-7-Nutzer bemessen, welche für angeblich nur 30 Dollar auf "Windows Threshold" umsteigen können. Offen bleibt angesichts der zuvorstehenden Meldung derzeit noch ein wenig, was man letztlich hierfür erhält – sprich, wie lange das erworbene neue Windows-Betriebssystem dann mit Sicherheits- und Feature-Updates versorgt wird.