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Hardware- und Nachrichten-Links des 3. Februar 2016

Letzte Woche hat Intel mit seiner neuen Preisliste vom 24. Januar 2016 nochmals zwei neue Skylake Desktop-Prozessoren ins Portfolio aufgenommen: Celeron G3900 & G3920 dürften allerdings die wenigsten Anwender interessieren, da Zweikerner ohne HyperThreading heutzutage einfach unmodern sind. Wenigstens erfüllen die Celeron-Prozessoren echte LowCost-Ansprüche zu Listenpreisen von 42 bzw. 52 Dollar – da sind die etwas höher angesiedelten Pentium-Prozessoren mit Listenpreisen zwischen 64 und 86 Dollar keine Konkurenz dagegen, da gegenüber den Celerons nur mit etwas Mehrtakt, etwas leistungsfähigeren integrierten Grafiklösung (aber weiterhin des Einsteiger-Bereichs) und einem von 2 auf 3 MB etwas größerem Level3-Cache ausgerüstet. Der Speichersupport bleibt allerdings gleich – bislang unterstützen alle Skylake Desktop-Modelle bis zu DDR3L/1866 oder bis zu DDR4/2133. Die vollständigen Modell-Daten von Celeron G3900 & 3920 haben wir der Einfachheit halber einer kürzlichen Meldung zum Skylake-Portfolio hinzugefügt.

Die neuesten Zahlen zur weltweiten Betriebssystem-Verbreitung laut der Statistikdienste NetMarketShare und StatsCounter sehen für den Januar 2016 einen erstaunlich großen Sprung zugunsten von Windows 10: Nach zuletzt einigen Monaten mit Zugewinnen eher rund um die Ein-Prozent-Marke ging es zum Jahresanfang bei NetMarketShare um +1,9% und bei StatsCounter um +1,8% für Windows 10 nach oben. Bezüglich der Verlierer ist man sich dagegen (wieder einmal) komplett uneinig: Bei NetMarketShare geht es primär für Windows 7 deutlich nach unten, während Windows XP (angeblich) sogar leicht hinzugewinnt – was aber eher als Hinweis auf die kleinen Schwächen dieser Auswertung zu sehen ist. StatsCounter sehen hingegen eher gleichförmige Verluste bei Windows XP, 7 und 8.1, was in dem Sinne als glaubwürdiger erscheint. In beiden Auswertungen liegt im übrigen nunmehr Windows 10 vor Windows XP (bei StatsCounter allerdings schon seit dem November 2015), was demzufolge medial groß verbreitet wird.

Allerdings ist es kaum als wirklich bedeutsamer Erfolg zu werten, nunmehr die letzten Kohorten eines fast 15 Jahre alten Betriebssystems zu schlagen, dessen Support an Sicherheitsupdates schon vor geraumer Zeit ausgelaufen ist. Denn der eigentliche Gegner von Windows 10 lautet Windows 7 – und jenes ist immer noch meilenwert entfernt, trotz aller Anstrengungen seitens Microsoft. Selbst wenn sich die unerwartet hohen Zuwächse des Monats Januar 2016 demnächst fortsetzen, wird Windows 10 bestenfalls Ende 2017 die Chance erhalten, an Windows 7 vorbeizuziehen – auf allerdings eher niedrigen Niveau, die 50%-Marke wird noch sehr viel mehr Anstrengungen bedeuten. Deswegen erwarten Microsoft-Insider auch eine Verlängerung des Kostenlosumstiegs-Programms über den Juli 2016 hinaus, wie die PC Games Hardware ausführt. Ob sich damit Microsofts Zielsetzungen bei Windows 10 besser erfüllen lassen, bleibt jedoch ungewiß – außerhalb von Gamer-Kreisen besteht kein großer Anreiz zum Umstieg außer bei einem Neukauf, wo dann aber Windows 10 sowieso schon automatisch mit dabei ist. An der installierten Basis ist aber augenscheinlich auch mit Kostenlos-Angeboten nicht viel zu rütteln – hier erfolgt der Wechsel nur sehr langfristig über die irgendwann einmal anstehenden Neukäufe.

Sascha Lobo kommentiert beim Spiegel die geplante Begrenzung der Bargeldzahlung auf 5000 Euro und ordnet dies (nicht zu Unrecht) einer generellen Strategie zu, die Bürger mit allen technischen Möglichkeiten schlicht besser erfaßbar zu machen. Der konkrete Nutzen in der Verhinderung oder Aufdeckung möglicher Straftaten ist hierbei sicherlich zweitrangig gegenüber dem eigentlichen Ziel, eine vorhandene Möglichkeit der technischen Kontrolle über den Bürger auch auszunutzen – egal ob sinnvoll oder nicht, einfach weil jene Möglichkeit vorhanden ist. Zudem wird ein interessantes Gegenargument gebracht, welches sich auch exzellent für andere Überwachungsmaßnahmen eignet: Was würde denn eine totalitäre Regierung mit all diesen Daten & Möglichkeiten machen? Bei allem möglichen Nutzwert diverser Überwachungsmaßnahmen darf eigentlich nie aus den Augen verloren werden, daß damit nicht zu viel Macht angehäuft werden darf – weil jene eben auch einmal den falschen Leuten in die Hände fallen könnte. Die langfristige Überlebensfähigkeit eines Staates bemisst sich eben auch daran, daß man die zeitweilige (politische) Herrschaft eines Extremisten überleben könnte – und nicht, daß es in diesem Fall aufgrund zu hoher Machtkonzentration zwangsläufig in den Totalitarismus abgleitet. Wer diese Gefahren nicht beachtet, beschwört letztlich höhere Risiken für das Fortbestehen des Staates auf, als welche durch die eigentlich geplanten Maßnahmen kurzfristig vermieden werden.