Nach der Offenlegung von MSI zeigt nun auch Asus beim holländischen Tweakers (via VideoCardz) die TDP-Klassen von Mobile-Grafiklösungen seiner Gaming-Notebooks mit GeForce RTX 30 Grafik. Hierbei geht man sogar genauer als MSI an die Sache heran und gibt die wirkliche Basis-TGP sowie den dynamischen Spielraum an, welcher ab der 30er Mobile-Serie existiert. Bei diesem dynamischen Spielraum handelt es sich um eine Möglichkeit, Szenen-spezifisch etwas TDP von der Prozessoren-TDP abzuzwacken – sprich, die Gesamt-TDP von CPU & GPU bleibt gleich, aber es geht (dynamisch & selbstregulierend) mehr in Richtung der Grafiklösung. Es handelt sich hierbei um 0-20 Watt, je nachdem was der Notebook-Hersteller beim konkreten Gerät einstellt. Asus nutzt hiervon allerdings zumeist nur 15 Watt aus, bei einzelnen Notebooks durchaus auch nur 0-5 Watt.
TGP-Spielraum | Dynamic Boost | GDDR6-Takt | |
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GeForce RTX 3080 Laptop "MaxP" | 115-150 Watt | +0-15 Watt | 14 Gbps |
GeForce RTX 3070 Laptop "MaxP" | 115-125 Watt | +0-15 Watt | 14 Gbps |
GeForce RTX 3060 Laptop "MaxP" | 80-115 Watt | +0-15 Watt | 14 Gbps |
GeForce RTX 3080 Laptop "MaxQ" | 80-145 Watt | +0-20 Watt | 12 Gbps |
GeForce RTX 3070 Laptop "MaxQ" | 80-120 Watt | +0-20 Watt | 12 Gbps |
GeForce RTX 3060 Laptop "MaxQ" | 60-110 Watt | +0-20 Watt | 12 Gbps |
Inwiefern das Feature allerdings überhaupt einen beachtbaren Performance-Effekt ergibt, ist jedoch fraglich, da die Mobile-Prozessoren im Gaming-Einsatz ihre TDP zumeist selber benötigen dürften, ergo das Feature immer nur für Sekundenbruchteile wirken kann. Gut möglich, dass selbst der maximale Zuschlag von +20 Watt nur eine höhere Spiele-Performance von 1-3% ergibt. Unter theoretischen Testern kann dies anders aussehen, da dort üblicherweise weniger CPU-Leistung benötigt wird und somit mehr Möglichkeiten zur Verlagerung der TDP auf die Grafiklösung bestehen – was jedoch erneut darauf hinweist, dass man theoretische Tester nicht zur Performance-Beurteilung von Mobile-Grafiklösungen benutzen sollte. Wichtig ist diese Differenz zwischen eigentlicher TGP und dynamischen Spielraum vor allem, weil nVidia im Control-Panel leider nur die maximale TGP inklusive dynamischen Spielraum angibt. Eine korrekte Angabe, anhand sich das ganze halbwegs beurteilen läßt, würde allerdings aus beiden Werten bestehen – wobei die eigentliche TGP für das Performance-Profil sehr viel entscheidender als der dynamische Spielraum ist.
Der CPU-Verkaufsreport für die Prozessoren-Absätze des deutschen Einzelhändlers Mindfactory seitens Ingebor @ Reddit sieht für den Januar 2021 bei der Markverteilung kaum großartige Bewegungen: AMD verliert 1-2 Prozentpunkte, Intel gewinnt entsprechend. Eher bemerkenswert ist der erhebliche Absatz-Rückgang gegenüber dem Dezember (–30%), was jedoch anhand der Daten vom letzten Jahr als saisonaler Effekt vollkommen normal zu sein scheint. Gegenüber dem Januar 2020 ging der Prozessoren-Absatz im Januar 2021 dennoch beachtbar um ca. +20% nach oben – und dies trotz immer noch wirkender Lieferschwäche bei einigen Modellen. So waren gerade im Januar 2021 die AMD-Modelle Ryzen 9 5900X & 5950X kaum verfügbar, AMD hatte sich augenscheinlich auf die Lieferbarkeit bei den kleineren Modellen Ryzen 5 5600X & Ryzen 7 5800X konzentriert. Hinzu kamen jedoch doch oftmals überhöhte Preise bei den verschiedenen Modellen der Ryzen 3000 Serie, was manchen CPU-Käufer genauso abgeschreckt haben könnte.
Mindfactory CPU-Absatz | Stückzahlen-Verteilung | Umsatz-Verteilung | |
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Januar 2020 | ~26200 Stück | 85% vs. 15% | 82% vs. 18% |
Februar 2020 | ~21000 Stück | 87% vs. 13% | 83% vs. 17% |
März 2020 | ~24700 Stück | 88% vs. 12% | 85% vs. 15% |
April 2020 | ~33500 Stück | 91% vs. 9% | 86% vs. 14% |
Mai 2020 | ~28900 Stück | 89% vs. 11% | 84% vs. 16% |
Juni 2020 | ~25300 Stück | 87% vs. 13% | 83% vs. 17% |
Juli 2020 | ~25100 Stück | 85% vs. 15% | 81% vs. 19% |
August 2020 | ~24100 Stück | 83% vs. 17% | 81% vs. 19% |
September 2020 | ~28000 Stück | 82% vs. 18% | 77% vs. 23% |
Oktober 2020 | ~26000 Stück | 80% vs. 20% | 76% vs. 24% |
November 2020 | ~43100 Stück | 85% vs. 15% | 85% vs. 15% |
Dezember 2020 | ~45100 Stück | 83% vs. 17% | 86% vs. 14% |
Januar 2021 | ~31500 Stück | 82% vs. 18% | 84% vs. 16% |
basierend auf den Ausführungen von Ingebor @ Reddit zu den CPU-Verkaufszahlen der Mindfactory |
Generell braucht AMD diesem Markt (der DIY-Bastler) kaum noch eine größere Beachtung schenken, denn dort läuft das AMD-Geschäft augenscheinlich von alleine bzw. sind sowieso keine substantiellen Steigerungen des Marktanteils mehr möglich. AMDs Augenmerk muß sich daher – da man weltweit weiterhin bei nur grob ca. 20% Marktanteil liegt – auf alle anderen Marktsegmente richten: Das große OEM-Geschäft mit Komplett-PCs sowie natürlich den Mobile-Markt, welcher ebenfalls in der Hand der Gerätehersteller liegt. In beiden Segmenten wird der derzeitige Erfolg von AMD bei den PC-Bastlern sicherlich wahrgenommen und dürfte für erhöhtes Interesse der Entscheider sorgen – was aber natürlich noch nichts bezüglich real abgeschlossener OEM-Verträge bedeutet. Hierzu muß AMD vor allem garantierte Stückzahlen liefern können – ein Punkt, welcher derzeit sehr schwer zu realisieren ist und AMD mutmaßlich einiges an möglichen Marktanteils-Gewinnen auf dem weltweiten CPU-Markt kostet.
Ein weiterer Thread bei Reddit beschäftigt sich mit der Performance von Intels Ice Lake-SP, der Server-Variante der Ice-Lake-Generation. Jene soll dieses Quartal nun endlich (nach längeren Verzögerungen) ausgeliefert werden, womit auch ein erster Benchmark-Wert zu einem Ice-Lake-System mit 2x 36 CPU-Kernen im Geekbench aufgetaucht ist. Verglichen mit einem 64-Kern-System von AMDs Zen-3-Serverausführung "Milan" (welches derzeit ebenfalls auf seine reale Auslieferung wartet) in allerdings SingleSocket-Bauweise kommt Intel auf eine ca. 10% höhere Multithread-Performance, bei allerdings etwas höherer Kernanzahl. Der eigentliche Vorteil von AMD ergibt sich dann allerdings auf zwei anderen Schienen: Erstens bei der Energieeffizienz, denn die Chips verbrauchen grob ähnlich viel, aber AMD kommt hierbei mit einem Prozessor grob auf die Performance von zwei Intel-Prozessoren. Allerdings wäre hierzu eher ein DualSocket-System mit 2x 32 CPU-Kernen von AMD der richtige Vergleichspartner, denn im Server-Bereich mag man diese DualSysteme und setzt eher weniger auf SingleSocket-Konstruktionen.
Und zweitens hat AMD natürlich (erhebliche) Vorteile bei der Skalierung nach oben hin: Denn bei AMD könnte man auch ein DualSocket-System mit 2x 64 CPU-Kernen aufstellen, bei Ice Lake-SP ist gemäß allen Vorab-Infos bei 2x 36 CPU-Kernen Schluß (inwiefern das benutzte Die eventuell doch mehr CPU-Kerne enthält, ist noch nicht heraus). Augenscheinlich kommt Intel somit auch bei Ice Lake-SP nicht aus seinem "Loch" im Server-Geschäft heraus, selbst wenn damit dann endlich die Umstellung auf die 10nm-Fertigung gelingt. Aber auch Ice Lake im Consumer-Bereich war diesbezüglich kein großer Wurf, so richtig zündet die 10nm-Fertigung bei Intel wohl erst mit Tiger Lake und Alder Lake. Ersteres wird Intel augenscheinlich nicht in den Server-Bereich überführen, dafür soll die Alder-Lake-Serverabwandlung "Sapphire Rapids" mit "Golden Cove" CPU-Kernen (aber ohne Atom-basierte "Gracemont" CPU-Kerne) dann vergleichsweise zeitig nach Alder Lake antreten. Nur mittels Sapphire Rapids ergibt sich zudem die Chance auf neue HEDT-Prozessoren von Intel, Ice Lake-SP erscheint dafür wegen der Energieeffizienz-Nachteile gegenüber AMD nicht geeignet.