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Hardware- und Nachrichten-Links des 30. Juni 2021

Beim chinesischen Chiphell ist ein Test der Cezanne-APUs Ryzen 3 Pro 5350G, Ryzen 5 Pro 5650G & Ryzen 7 Pro 5750G erschienen – welche von den technischen Daten her den am 5. August im Einzelhandel antretenden Modellen Ryzen 5 5600G & Ryzen 7 5700G entsprechen. Leider gab es den Vergleich zu den regulären Zen-3-Modellen nur im Achtkern-Feld, wo sich dann also Ryzen 7 Pro 5750G (8C/16T, 3.8/4.6 GHz, 65W TDP) und Ryzen 7 5800X (8C/16T, 3.8/4.7 GHz, 105W TDP) gegenüberstanden. All zu viele Benchmarks gibt es nicht, aber es ist auch so gut erkennbar, dass die APU-Modelle doch einigermaßen hinter den regulären Zen-3-Modellen zurückliegen werden. Andererseits kommt den APUs mangels im Einzelhandel verfügbarer non-X-Modelle auch die Rolle eben jener non-X-Modelle zu, womit ein gewisser Performance-Abstand durchaus Sinn ergibt. Selbiger ist dann nicht einmal mittels Übertaktung zu überwinden, existiert hier also wieder einmal eine klare Produkt-Differenzierung.

CB20/ST CB20/MT CPU-Z/ST CPU-Z/MT TS (CPU) FSE (CPU) MT-Perf.
Ryzen 7 5800X 626 6054 674,5 6735,1 11707 30794 100%
Ryzen 7 Pro 5750G (OC) 583 5866 633,7 6670,7 9986 28899 93,6%
Ryzen 7 Pro 5750G 579 5475 632,6 6485,5 8906 26780 87,1%
gemäß den Benchmarks auf Chiphell

Die PC Games Hardware hat sich die RayTracing-Performance unter Doom Eternal angesehen, nachdem der entsprechende Spiel-Patch erschienen ist. Auffallend sind dabei zwei Dinge: Erstens einmal kommen die RDNA2-Beschleuniger unter diesen RayTracing-Benchmarks ziemlich gut mit – nicht wirklich auf der Höhe der nVidia-Karten, aber keineswegs so weit zurückhängend wie unter anderen RayTracing-Benchmarks. Die erzielten fps-Werte sind zudem bis zur WQHD-Auflösung auf beiden Seiten ausreichend hoch, dass man nicht wirklich zu DLSS als zusätzlichem Performance-Boost greifen müsste (selbst unter 4K geht es ohne DLSS oftmals in Richtung von 60 fps). Und zweitens läßt RayTracing unter Doom Eternal die Anforderungen an den Grafikkartenspeicher nochmals steigen, womit unter der 4K-Auflösung die höchsten Bildqualitäts-Settings nicht einmal mehr mit 8-GB-Grafikkarten erreichbar sind – dies funktioniert erst ab der GeForce RTX 3080 mit deren 10 GB Speicher (sowie natürlich den RDNA2-Grafikkarten).

VideoCardz berichten über einen neuen "Ultra Quality" Modus von DLSS, welcher in der Dokumentation der Unreal Engine 5 erwähnt wird – und somit augenscheinlich seitens nVidia in Vorbereitung ist. Ob sich darunter einfach nur eine (namentliche) Angleichung an AMDs FSR oder aber ein beachtenswert anderer Ansatz verbirgt, bleibt derzeit noch offen. Erstere Auflösung bietet sich natürlich an, nachdem AMD bei FSR die Skalierungs-Faktoren von DLSS faktisch unter gleichem Modus-Namen übernommen hat, mittels "Ultra Quality" allerdings einen (von der reinen Kantenskalierung her) noch etwas höher aufgelösten Modus als nVidia bisher bei DLSS aufbietet. nVidia könnte sich somit zu einem Gleichziehen animiert fühlen, damit man dann wieder stärker in die Bildqualitäts-Diskussion einsteigen kann – welche bei den gleichnamigen Modi natürlich zu einem nVidia-Vorteil führt.

Kantenskalierung AMD FSR nVidia DLSS
Ultra Quality 76,92%  (x1,3) ???
Quality 66,67%  (x1,5) 66,67%  (x1,5)
Balanced 58,82%  (x1,7) 58,00%  (x1,724)
Performance 50,00%  (x2,0) 50,00%  (x2,0)
Ultra Performance - 33,33%  (x3,0)

Nochmals VideoCardz weisen mittels eines neuen Render-Bildes darauf hin, dass die von AMD eigentlich für das erste Halbjahr 2021 versprochenen RDNA2-basierten Mainstream-Lösungen nunmehr augenscheinlich nicht termingerecht erscheinen werden. Hierunter zählt insbesondere die Radeon RX 6600 Serie, welche AMD zwar bislang nicht (im Desktop-Bereich) angekündigt hat, welche AMD allerdings zur CES 2021 mittels eines seinerzeit offiziell gezeigten SingleFan-Designs durchaus für das erste Halbjahr 2021 versprochen hatte. Technisch dürften diese Grafikkarten sogar spruchreif sein, derzeit verhindert aber schlicht die Preissituation im Einzelhandel einen Markteintritt: Es macht schließlich wenig Sinn, eine Mainstream-Lösung für 200-300 Dollar/Euro Listenpreis anzukündigen, welche im Einzelhandel zum nahezu doppelten Preis angeboten wird – und damit dann komplett außerhalb des Mainstream-Segment steht.

Allerdings kann es sich bei dieser augenscheinlich bewußten Zurückhaltung wohl nur noch um eine eher kurzfristige Verzögerung um ein paar Wochen handeln. Denn die Preissituation im Einzelhandel ist stark am Aufklaren, die zuletzt festgestellte Preis-Rallye nach unten hin ist weiterhin am Laufen und bringt fast täglich eine neue Unterbietungs-Runde der Einzelhändler hervor. Beispielsweise gibt es eine GeForce RTX 3060 derzeit schon ab 589 Euro (vor 10 Tagen für 679 Euro), eine Radeon RX 6700 XT derzeit schon ab 699 Euro (vor 10 Tagen für 798 Euro). Beide Midrange-Modelle haben damit die Preismarke des doppelten Listenpreises inzwischen klar hinter sich gelassen und bewegen sich in durchaus gutem Tempo auf eben diesen Listenpreis zu. Sobald jener Listenpreis in Sichtweite kommt (oder aber sich das Tempo der Preis-Rallye spürbar zu verlangsamen beginnt), dürften AMD & nVidia dann handeln und ihre derzeit in Wartestellung befindlichen Mainstream-Beschleuniger von RDNA2 & Ampere herausbringen.

Technik Segment Terminlage
Radeon RX 6600 XT Navi 23, 32 CU @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 Mainstream nicht vor Juli (oder später)
Radeon RX 6600 Navi 23, 28 CU @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 Mainstream nicht vor Juli (oder später)
GeForce RTX 3060 6GB GA106, 22-26 SM @ 192 Bit, 6 GB GDDR6 Mainstream vermutlich Sommer 2021 (oder später)
Radeon RX 6700 Navi 22, 32-40 CU @ 192 Bit, 6/12 GB GDDR6 Midrange vermutlich Sommer 2021 (oder später)
GeForce RTX 3050 GA107, 16-18 SM @ 128 Bit, 4 GB GDDR6 Mainstream vermutlich Sommer 2021 (oder später)
Anmerkung: Hardware-Daten & Terminlagen zu noch nicht veröffentlichten Grafikkarten basieren weitgehend auf Gerüchten & Annahmen