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Hardware- und Nachrichten-Links des 30./31. Oktober 2015

Spielepublisher Blizzard hat die Systemanforderungen für die Closed Beta des MMO-Shooters Overwatch in einer FAQ bekanntgegeben. Da das Spiel noch im Beta-Status ist, keinen Releasetermin hat und sich an diesen Systemanforderungen daher durchaus noch etwas ändern kann, sind jene inhaltlich noch nicht besonders beachtenswert. Ausdrücklich lobend zu erwähnen sind dagegen die genauen Angaben, wofür Minimum und Empfehlungen jeweils gedacht sind: Minimum für 30 fps, die Empfehlung für 60 fps auf Medium-Settings. Daran dürfen sich die anderen Spielepublisher gern eine Scheibe abschneiden, denn bei deren Hardware-Empfehlungen kann man regelmäßig wild raten, für welche Auflösung, Bildqualitäts-Setting und Zielframerate jene letztlich ausgelegt sind. Den kleinen Lapsus von Blizzard, eine Hardware-Empfehlung auf Basis einer Medium-Bildqualität herauszugeben (allerdings womöglich auch nur ein Schreibfehler), sollte man dann natürlich auch noch weglassen. Ideal wäre für diese Aufgabe also eine Angabe wie "Recommended (FullHD, VeryHigh-Preset @ 30 fps)". Soviel Service sollte gegenüber dem Spielekäufer möglich sein – schließlich wissen die Spielepublisher aufgrund umfangreicher Beta-Tests meistens ziemlich genau, mit welcher Hardware ihr neuer Titel wie gut läuft.

Die ComputerBase berichtet über weitere Intel-Benchmarks zu "3D XPoint" in SSD-Bauform, welche große Performancevorteile zeigen sollen. Allerdings war erneut das Benchmark-Setup arg beschränkt, gezeigt wurde nur eine stark erhöhte IOPS-Leistung – aber keinerlei RealWorld-Messungen. Hiervor hat Intel augenscheinlich Bammel – nicht, weil 3D XPoint langsam wäre, sondern weil dann unter Umständen klarer werden würde, daß das ganze derzeit nur im Server-Umfeld etwas bringt, im normalen Consumer-PC aber weit weg von einer sinnvollen Anwendung ist. Auch die gezeigten Speicher-Module mit 3D-XPoint-Speicher dürfte nur etwas für den Servereinsatz sein, wo man immer Unmassen an (billigem) Speicher benötigt, während im Consumer-Einsatz die sinnvoll nutzbare Speichermenge vergleichsweise stark begrenzt ist. Man sollte 3D XPoint einfach seine Zeit geben, sich im Server-Segment zu entfalten – und darauffolgend wird sich irgendwann schon automatisch ergeben, ob das ganze sinnvoll in den Consumer-Bereich übernehmbar ist.

Microsoft will das Update auf Windows 10 "einfacher" machen – und macht es für die Nutzer von Windows 7 & 8 schwerer, sich diesem zu entziehen. Wie in einem Microsoft-Blogeintrag notiert, wird Windows 10 demnächst als normales Windows-Update seitens des Windows-Update-Dienstes angeboten und automatisch heruntergeladen werden – wenigstens wird man vor der Installation noch einmal um Erlaubnis gefragt. Trotzdem werden hier sinnlos 7 GB durch die Leitung geschickt werden, selbst wenn speziell dieser Punkt für die meisten (aber nicht alle) Anwender kein Problem im eigentlichen Sinne darstellt. Microsoft schlägt mit seiner Zwangsbekehrungs-Strategie aber wieder einmal über alle Stränge – und macht sich zudem (aber auch nicht zum ersten Mal) unglaubwürdig als seriöser Software-Anbieter. Ein solcher würde nämlich niemals und unter keinen Umständen einen Update-Mechanismus zu einer versteckten oder in diesem Fall eher offenen Produktwerbung benutzen – sondern immer nur und ausschließlich für den eigentlichen Zweck der Updates für dieses eine Betriebssystem.

Womöglich findet jemand sogar ähnlich lautende Microsoft-Aussagen aus den Anfängen von Windows Update (zum Launch von Windows XP anno 2001) – es würde nicht verwundern, wenn Microsoft zu diesen Zeiten selbige seriöse Vorgehensweise versprochen hat, am Anfang wurde diese Update-Funktionalität von Windows XP schießlich einigermaßen mißtrauisch beäugt. Nachdem Microsoft nunmehr somit auch noch die Glaubwürdigkeit seines Update-Prozederes zuverlässig vernichtet hat, bleibt dem Anwender, welcher gern die Kontrolle über sein eigenes System behält, letztlich fast gar nichts anderes mehr übrig, als den Windows-Update-Prozeß auf die Einstellung "Nach Updates suchen, aber manuell herunterladen" zu setzen. Die Einstellung "Nach Updates suchen, aber manuell installieren" bringt leider nichts, weil dann ja doch die 7 GB für Windows 10 heruntergeladen werden. Microsoft sollte sich mal überlegen, was es über die IT-Sicherheitsanstregungen eines Unternehmens aussagt, wenn die Nutzer besser damit fahren, die automatischen Updates zu umgehen (die gleiche Fragestellung geht im übrigen an Adobe bezüglich des Flash Players).

Laut den Marktforschern von IDC ist der Tablet-Markt im dritten Quartal 2015 zum vierten Mal in Folge rückläufig (gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal) gewesen: Nach -3,2% im Q4/2014 über -5,9% im Q1/2015 und -3,9% im Q2/2015 sind es im Q3/2015 sogar satte -12,6% weniger verkaufte Tablets. Und wie an den Zahlen zu sehen, geht der Trend nunmehr eher in Richtung kräftiger Absatzrückgänge – für den einstigen Liebling & Gralsbringer der Hardware-Branche ist dies eine völlig ungewohnte Situation. Noch ist man weit entfernt vom Schicksal der Netbooks, welche einst schnell hoch flogen, um dann ebenso schnell sehr tief abzustürzen und heute nur eher ein Nischendasein fristen – immerhin liegen die Tablet-Absatzzahlen mit 48,7 Millionen Stück im Q3/2015 noch halbwegs in derselben Dimension wie jene der PCs (71,0 Mill. im Q3/2015). Selbst wenn der Tablet-Markt hier noch einiges verliert, bliebe jener eine große Hausnummer und ein wichtiger Umsatzbringer. Die frühere Vorstellung, daß Tablets die Vorherrschaft des PCs brechen könnten, ist angesichts dieser Zahlen aber wohl ausgeträumt. Gewinner der ganzen Schlacht sind im übrigen die Smartphones, welche ihre Absätze weiter steigern konnten (355,2 Mill. im Q3/2015) und aufgrund des Trends zum großen Display für Massen an Normalnutzer inzwischen das hauptsächlich genutzte Computing-Device geworden sind.