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Hardware- und Nachrichten-Links des 4. August 2014

In unserem Forum wird – angeregt über die Bestätigung zum Release der GeForce GTX 880 im September oder Oktober – derzeit intensiv darüber diskutiert, wie weit jene erste Maxwell-Grafikkarte mit wirklichem Performance-Anspruch gehen könnte bzw. sich konkret gegenüber der GeForce GTX 780 Ti schlagen wird. Die Meinungen gehen hierbei weit auseinander: Während die einen von bestenfalls +30% bis +40% Performance-Sprung gegenüber der GeForce GTX 780 Ti sprechen, sieht man am anderen Ende der Meinungsskala die GeForce GTX 880 nur eher geringfügig vor der GeForce GTX 780 Ti liegend – immerhin verfügt die neuere Karte über den kleineren Grafikchip und das kleinere Speicherinterface, sind die sicherlich beachtlichen Vorteile der Maxwell-Architektur nicht grenzenlos. Machbar ist derzeit noch alles, die einzigen feststehenden Daten zur GeForce GTX 880 sind das 256 Bit DDR Speicherinterface sowie eine Standard-Speicherbestückung von 4 GB. Damit geht es vermutlich nicht in allerhöchste Performance-Regionen, weil dafür das Speicherinterface zu klein ist – aber auch in dieser Frage hat nVidia mit dem GM107-Chip letztlich gezeigt, daß man sich diesbezüglich irren kann und auch mit einem relativ kleinem Speicherinterface einiges möglich ist.

Fudzilla haben zwei interessante Details zur Grafiklösung von "Braswell", welchen diesen für das Tablet-Segment geplanten, aber in keinen Roadmaps wirklich auftauchenden Intel-SoC besser zuordenbar machen. So wird die integrierte Grafiklösung von Braswell über das Featurelevel DirectX 11 respektive der 8. Intel-Grafikgeneration verfügen und gleich 16 Ausführungseinheiten (EUs) mitbringen. Da Intel bei den Grafiklösungen seiner LowPower-Architekturen bislang jedoch maximal mit nur 4 Ausführungseinheiten gearbeitet hat, deutet nunmehr vieles stark darauf hin, daß Braswell nicht wirklich der Serie an LowPower-Architekturen entspringt, sondern vielmehr die Tablet-Abwandlung einer Performance-Architektur darstellt. Das Intel tatsächlich so viele Ausführungseinheiten direkt in einer LowPower-Architektur auflegt, ist trotz 14nm-Fertigung eher unwahrscheinlich. Eher wahrscheinlich ist Braswell schlicht eine spezielle SoC-Variante von Broadwell, welche vor allem deswegen zum Einsatz kommt, weil die eigentlich geplante 14nm LowPower-Architektur "Airmont" sich augenscheinlich noch weiter verspätet.

Die PC Games Hardware vermeldet Aussagen der Programmierer von "The Witcher 3", wonach DirectX 12 höchstwahrscheinlich nicht das FullHD-Problem auf der Xbox One lösen kann. Der Fragestellung liegt natürlich das (weit verbreitete) Mißverständnis zugrunde, AMDs Mantle und nachfolgend dann auch die ähnliche Funktionalität von Microsofts DirectX 12 würden primär der Grafikchip-Performance zugutekommen. Primär handelt es sich bei Mantle allerdings um einen CPU-Beschleuniger – gut auch an den technischen Details zu erkennen, welche sich bei Mantle vornehmlich um Verbesserungen an den CPU-Berechnungen drehen. Die Grafikchip-Performance wird durch Mantle nur indirekt verbessert – sprich in Fällen, wo der Grafikchip dem Prozessor teilweise oder ganz hinterherhängt. Deswegen zeigt Mantle beispielsweise auch kaum größere Vorteile in extrem Grafikchip-limitierten Auflösungen bzw. verspricht man sich die größten Vorteile durch Mantle in stark CPU-belastenden Spielen wie Strategietiteln.

Die Idee, die primär an ihrer arg mittelprächtigen Grafiklösung hängende Xbox One mittels DirectX 12 – bei welchem Microsoft die Mantle-Idee nachzubauen versuchen wird – zu beschleunigen und insbesondere deren Tendenz zu kleineren Auflösungen zu mildern, muß also schiefgegen. Ähnliches ist vom Verzicht auf die für Kinect eigentlich reservierten 10% Performance zu erwarten: Da geht es in aller Regel um reservierte CPU-Performance, eigentlich nie um reservierte Grafikchip-Performance. CPU-Performance hat die Xbox One jedoch eigentlich genug, die Achillessehne der Konsole liegt in der Grafikchip-Performance: In dieser Frage wird man weiterhin gegenüber Sonys PS4 zurückliegen und daher auch in Zukunft öfters nur eine niedrigere Auflösung gegenüber der PS4 aufbieten können. Andererseits ist die Gegenargumentation, daß die konkrete Auflösung im Konsolen-Bereich nicht so wichtig ist, durchaus bedenkenswert: Am Ende wird das ganze üblicherweise auf einem Fernsehgerät abgebildet, womit geringfügige Auflösungs-Differenzen eigentlich kaum sichtbar sind.

Heise Security berichten über einen neuen Verschlüsselungstrojaner, welcher die Nutzer von Synology-Speichersystemen angeht. Perfiderweise funktioniert dies nicht über einen Windows-Virus, welcher dann also indirekt das NAS angreift, sondern vielmehr über eine Sicherheitslücke in der Firmware von Synology-Speichersystemen selber – ein Punkt, gegen den man sich nun wirklich kaum als normaler Nutzer schützen kann. Nutzbar ist diese Sicherheitslücke nur bei über das Internet erreichbaren NAS-Geräten – wer sein Synology-NAS also konsequent vom Internet getrennt hat, ist hiervon nicht betroffen. Alle anderen sollten ihre Synology-Speichersysteme umgehend vom Internet trennen, denn so lange die Firmware nicht gepatcht ist, kann man jeder Opfer dieser Attacke werden, nach welcher alle Daten auf dem NAS in dem Sinne unwiderruflich verschlüsselt und damit verloren sind.