Das italienische Hardware Upgrade hat einen feinen Artikel mit einem Generations-übergreifenden Grafikkarten-Vergleich aufgelegt. Verglichen wurden hierbei die nVidia-Modelle von GeForce 400 (Fermi) bis GeForce 30 (Ampere) – und dies ziemlich vollständig durch das jeweilige Portfolio, womit sich nicht nur HighEnd-Nutzer wiedererkennen können, sondern genauso auch Mainstream- und Midrange-Nutzer. Weil somit auch 1-GB-Grafikkarten aus der prä-DX12-Ära zum Einsatz kommen, konnte das Spiele-Portfolio nur DirectX11-Titel umfassen, welche zudem üblicherweise unter Medium-Bildqualität getestet wurden – um nicht die Speichermenge zum alleinig limitierenden Element zu machen. Dennoch konnten die ganz alten Modelle trotzdem nur unter FullHD getestet werden, für höhere Auflösungen reicht weder deren Grafikkartenspeicher noch die Grundperformance. Nachfolgende Tabelle gibt das relative Leistungsverhältnis unter FullHD wieder, normiert auf die GeForce GTX 680:
Fermi | GF500 | Kepler | GF700 | Maxwell | Pascal | Turing | Ampere |
---|---|---|---|---|---|---|---|
49% – 480 39% – 470 29% – 460-1GB |
59% – 580 52% – 570 36% – 560Ti 25% – 550Ti |
100% – 680 88% – 670 56% – 650Ti-B 43% – 650Ti |
145% – 780Ti 124% – 780 105% – 770 82% – 760 66% – 750Ti |
229% – 980Ti 194% – 980 186% – 970 113% – 960 99% – 950 |
358% – 1080Ti 297% – 1080 261% – 1070 187% – 1060-6GB 52% – 1030 |
412% – 2080Ti 383% – 2080S 351% – 2070S 323% – 2060S 294% – 2060 255% – 1660S 227% – 1660 210% – 1650S 155% – 1650 |
417% – 3070 394% – 3060Ti 334% – 3060 |
gemäß der Benchmarks seitens Hardware Upgrade unter FullHD @ Medium mit 4 Spiele-Titeln |
Im ganz groben Maßstab entspricht das Performance-Bild dem 3DCenter FullHD Performance-Index, insbesondere bei den Abständen der Grafikkarten-Modellen innerhalb derselben Generation (Ausnahmen bestätigen die Regel). Allenfalls die Abstände zwischen den einzelnen nVidia-Generationen können stärker abweichend sein – was kein Wunder ist, denn heutzutage braucht kein Spieleentwickler mehr auf GeForce GTX 480 oder GeForce GTX 560 Ti zu optimieren, deren Speichermenge ist für die heutigen Spiele zumeist (deutlich) zu gering. Am umgekehrten Ende des Portfolios erzeugen die benutzten Medium-Settings hingegen den Effekt einer zunehmend schwachen Performance-Skalierung bei besonders modernen wie leistungstarken Grafikkarten. Bemerkbar ist dies bei einem Performance-Niveau ungefähr ab der GeForce RTX 2070 Super – zum Vergleich mit echter Spitzen-Hardware sind diese Benchmarks somit weniger geeignet.
Im 3DCenter-Forum geht ein Benchmark-Artikel der Frage zur Dual-QHD Performance nach. Jene Auflösung im doppelten WQHD-Format (5120x1440) wird sehr selten getestet, da es hierzu nur wenige Monitore gibt. Die erzeugte Pixelmenge liegt bei 89% des Niveaus der 4K-Auflösung, die Performance-Charakteristik ist somit ähnlich – aber auch nicht ganz gleich, wahrscheinlich weil auf diese Auflösung seitens Spieleentwicklern wie Grafikkarten-Herstellern keineswegs explizit optimiert wird. Nichtsdestotrotz kommen GeForce RTX 3090 und Radeon RX 6900 XT in etwa dort heraus, wo auch die Differenz bei der 4K-Performance liegt. Bei nVidia fehlt zu diesen DQHD-Benchmarks von diesem Januar noch der rBAR-Effekt (welcher allerdings unter 4K gering ist), bei AMD hingegen noch der weitere Fortschritt durch bessere Treiber – welche den Rückstand zur nVidia-Karte weiter reduzieren sollten.
Nicht wirklich gut mit jener DQHD-Auflösung kommen hingegen Radeon RX 5700 XT und Radeon VII zurecht. Laut den angetretenen Benchmarks liegen beide AMD-Grafikkarten beachtbar hinter ihrer 4K-Performance zurück: Verglichen mit dem Performance-Niveau der Radeon RX 6900 XT und auf Basis des 3DC 4K Performance-Index sollte die Radeon RX 5700 XT bei ca. 49% herauskommen sowie die Radeon VII bei ca. 53%. Real erreicht werden unter diesen DQHD-Benchmarks dann nur 40% bzw. 50% – womit die Radeon RX 5700 XT ihr 4K-Performanceniveau um immerhin –18% verfehlt, bei der Radeon VII sind es mit –6% deutlich weniger. Möglicherweise spielt hier die Menge an Grafikkartenspeicher eine Rolle, wo die Radeon VII mit 16 GB übermäßig ausgerüstet ist, die Radeon RX 5700 XT mit 8 GB hingegen (für diese Auflösung) eher grenzwertig. Die Wahl der Benchmarks kann natürlich auch eine Rolle spielen, insbesondere die Radeon VII kann je nach benutztem Benchmark wirklich unterschiedliche Ergebnisse auswerfen.