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Hardware- und Nachrichten-Links des 5./6. November 2016

Laut einer Meldung von Major Geeks hat nVidia umfangreiche Telemetriefunktionen in seine Treiber integrierte, welche dauerhaft jede Menge an Daten zu nVidia übertragen. Die Telemetriefunktionen kommen über die Installation von "GeForce Experience" daher – sobald man selbiges nVidia-Tool bei der Installation abwählt, sollte man normalerweise in Ruhe davor sein. Ganz neu ist das ganze allerdings auch nicht: Auf Reddit hat man schon vor vier Monaten hierüber diskutiert, seinerzeit ging das Thema dann aber eher unter. Bislang ist leider immer noch ein wenig unklar, ob diese Datensammlung darüber hinausgeht, was der Anwender in den nVidia-Tools so treibt bzw. wie dessen grundsätzliche Hardware- und Software-Konfiguration aussieht. Die Erwähnung von Adobe- und Google-IDs bzw. eines Google Analytics-Trackers sehen diesbezüglich nicht gut aus für nVidia – denn mit diesen Diensten kann man die gewonnenen Daten einem expliziten Nutzer zuordnen (im genauen einer eindeutigen Werbe-ID, ob ein Realname zu jener ID vorliegt, spielt keine Rolle).

Davon abgesehen steht natürlich die generelle Nutzerforderung im Raum, über solcherart Datensammlungen informiert zu werden bzw. eher sogar eine Abwahlmöglichkeit zu besitzen. Ob nVidias Verhalten dem Buchstaben der bundesdeutschen Datenschutzgesetzgebung enspricht, wäre also schon einmal zu bezweifeln. Hinzu kommt der technologische Punkt, daß das Windows-Systems hiermit durch weitere automatisch oder per Taskplaner startende Dienste vollgemüllt wird – aus einer eigentlich mal so gedachten reinen Treiber-Installation ist inzwischen ein umfangreiches Paket an Software geworden, die nicht in jedem Fall wirklich zum Nutzen des Anwenders arbeiten. Die Meldung von Major Geeks klärt somit auch noch darüber auf, welche dieser Windows-Dienste zur nVidia-Telemetrie man gefahrlos deaktivieren kann – was man allerdings nach jedem Treiberupdate immer wieder neu durcharbeiten muß. Gänzlich sicher geht man sowieso nur, wenn man jene Telemetriefunktionen beim Internetzugriff mittels einer Firewall auflaufen läßt – was natürlich nur unter Verzicht auf Treiber-Autoupdate und der Cloud-Funktionalität von GeForce Experience realisierbar ist. (Forendiskussion zum Thema)

Bei Phoronix hat man sich die Linux-Performance der GeForce GTX 1050 Ti angesehen. Hierbei zeigt sich nVidias neue Mainstream-Lösung erstaunlicherweise noch nicht so stark wie unter Windows, da die (nominell langsamere) GeForce GTX 960 um immerhin -3,7% nicht geschlagen wird. Gegenüber den AMD-Karten ist das Verhältnis besser, die GeForce GTX 1050 Ti kommt unter diesen Linux-Benchmarks um satte 71,0% vor der Radeon RX 460 heraus (Windows: +38%), gegenüber der Radeon RX 470 liegt man nur um -23,1% zurück (Windows: -25%). Ganz grob betrachtet (die Radeon RX 460 lief bei Phoronix wirklich sagenhaft schlecht, deutlich langsamer als eine nominell gleich schnelle Radeon R7 370) gleicht sich dieses Performance-Bild unter Linux allerdings dem von Windows an, die meistens Differenzen liegen im Rahmen von ±10%, was beim Wechsel auf ein gänzlich anderes Betriebssystem mit zumeist auch anderen Grafik-APIs durchaus normal ist bzw. im Rahmen des Akzeptablen liegt. Hauptproblemfeld von Linux im Gaming-Einsatz ist schon seit einiger Zeit nicht mehr die reine Performance, sondern der eher zögerliche Linux-Support seitens der Spieleentwickler.