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Hardware- und Nachrichten-Links des 6. März 2019

Mittels seiner aktuellen Investoren-Präsentation (in kompletter Form ausgebreitet beim Planet 3DNow!) verspricht AMD sowohl die dritte Ryzen-Generation (wie schon bekannt) für die Jahresmitte 2019 als auch die dritte Threadripper-Generation noch innerhalb des Jahres 2019. Letztere hat allerdings keinen genauer spezifizierten Termin bekommen, was wohl bedeutet, das sich AMD diesbezüglich selber noch nicht sicher ist. AMD wird hierzu sicherlich erst einmal die Marktstarts von Server- und Desktop-Prozessoren auf Zen-2-Basis abwarten und sich dann erst entscheiden, wann genau der Marktstart der dritten Threadripper-Generation ("Ryzen Threadripper 3000") erfolgen wird. Dies kann dann gut und gerne auch erst im Herbst 2019 sein – womit diese ganzen Zen-2-basierten Produktvorstellungen weiter zum Jahresende 2019 hin tendieren. Damit wird es dann auch eher unwahrscheinlich, das AMD bei der nachfolgenden vierten Ryzen/Threadripper-Generation im Jahr 2020 die bisherige Terminlage wiederherstellen kann, wo (bisher) neue Ryzen-Prozessoren regelmäßig im Frühjahr kamen. AMD braucht derzeit (wie allerdings auch Intel) schon wieder länger als 12 Monate für eine neue Generation – womit es irgendwann im eigentlich angestrebten Schema von "eine neue Generation pro Kalenderjahr" auch einmal ein Sabbatjahr geben muß.

Während dies noch weiter entfernte Zukunftsmusik ist, wird sich in diesem Jahr dann Ryzen 3000 der Übernahme der Marktführerschaft bei den Desktop-Prozessoren widmen – Intel kann dagegen nicht viel tun außer zu hoffen, das die Spiele-Performance der Zen-2-basierten AMD-Prozessoren durch deren Chiplet-Design letztlich nicht ausreichend für einen Gesamtsieg ist. Beim echten Intel-Konter in Form von Ice Lake ist dagegen immer noch nicht klar, ob Intel diese Prozessoren-Generation schon dieses Jahr in den Desktop-Bereich bzw. mit einer Kern-Anzahl bringen kann, welche AMD gefährlich werden könnte. Intels Comet Lake ist dagegen immer noch nicht eine wirklich gesicherte Größe, zudem dürften die damit erreichbaren 10-Kerner unter der 14nm-Fertigung kaum gegenüber AMDs Ryzen 3000 auf Zen-2-Basis in der 7nm-Fertigung anstinken können. Threadripper 3000 hingegen sollte normalerweise von dieser Ausgangslage profitieren können, da Intel auch im HEDT-Bereich nur Refreshes ohne höhere Kern-Anzahl sowie ohne bessere Fertigung bringen kann. Allerdings könnten HEDT-Prozessoren dieses Jahr generell weiter aus dem Sichtfeld der Prozessoren-Käufer heraus geraten, wenn AMD tatsächlich gleich 16-Kerner als normale Consumer-Prozessoren auflegt – was ja auch kürzlich erst das Thema einer entsprechenden Umfrage war.

Ein neuer Einwurf zur Diskussion über die "richtige" Grafikkartenspeicher-Menge kommt von der PC Games Hardware, welche einen Technik-Test zur Open-Beta von The Division 2 aufgelegt haben. Neben einigen Verbesserungen gegenüber der geschlossenen Beta wurde dabei auch die sehr hohe Grafikkartenspeicher-Belegung unter DirectX 12 thematisiert – teilweise reichen wohl nicht einmal die 12 GB eine Titan X (Pascal) unter der UltraHD-Auflösung aus. Das Spiel läuft zwar auch ohne ausreichende Speichermenge mit den höchsten Einstellungen, reduziert dann jedoch automatisiert die Qualität der gestreamten Texturen – sprich, das ganze ist rein an der Performance her nicht festzustellen, resultiert vielmehr in einen Bildqualitäts-Verlust. Es gibt hierzu allerdings auch Gegenstimmen, welche darauf hinweisen, das der Quervergleich mit anderen Grafikkarten fehlt und dies somit auch nur ein Fehler einer bestimmten Grafikkarten-Generation sein könnte. Dies ist dann allerdings besser im Rahmen eines kompletten Technik-Tests mit dem fertigen Spiel samt angepassten Grafikkarten-Treibern zu klären, denn die mittels Vorab-Versionen aufstellbaren Aussagen sind regelmäßig nur begrenzt relevant sowie immer auch wieder schnell überholt.

Von WCCF Tech kommt die Meldung, wonach in Bälde vergleichsweise preisgünstige Gaming-Notebooks mit AMD-APU samt Turing-GPU zu erwarten sein sollen. Augenscheinlich hat AMD hierfür den Notebook-Herstellern Acer, Asus und HP für einen gewissen Zeitraum Sonderkonditionen eingeräumt, womit jene diese preisgünstigen Gaming-Notebooks mit immerhin GeForce GTX 1660 Ti Mobile für um die 1099 Dollar sowie mit sogar einer GeForce RTX 2060 Mobile für um die 1299 Dollar anbieten können sollen (die Euro-Preise dürften hiervon noch etwas abweichen). Welcher AMD-Prozessor hierfür dann zum Einsatz kommt, ist noch nicht klar, allerdings dürfte es kaum unterhalb eines Vierkerners mit SMT gehen, sprich es dürften Ryzen 5 oder Ryzen 7 werden. AMD kann hierbei sicherlich Preislagen realisieren, mittels welchen Intel klar unterboten wird – schließlich werden dieselben Silizium-Stücke im Desktop-Markt als Mainstream-APU für unter 150 Dollar/Euro verkauft. Der einzige Schönheitsfehler ist vielleicht, das AMD im Mobile-Segment derzeit kein Angebot eines leistungsfähigen Prozessors mit allerdings nur einer kleinen iGPU hat: Denn die stark beschnittenen Vega-3-Grafiklösungen (welche für den Desktop-Betrieb vollkommen ausreichend sind) gibt es nur bei den Zweikernern, welche für explizite Gaming-Notebooks nicht in Frage kommen.

Basis Kerne Takt L2+L3 iGPU Speicher TDP Release
Ryzen 7 3750H Picasso 4C/8T 2.3/4.0 GHz 2+4 MB Vega 10 @ ≤1400 MHz 2Ch. DDR4/2400 35W 6. Jan. 2019
Ryzen 5 3550H Picasso 4C/8T 2.1/3.7 GHz 2+4 MB Vega 10 @ ≤1400 MHz 2Ch. DDR4/2400 35W 6. Jan. 2019
Ryzen 7 3700U Picasso 4C/8T 2.3/4.0 GHz 2+4 MB Vega 10 @ ≤1400 MHz 2Ch. DDR4/2400 15W 6. Jan. 2019
Ryzen 5 3500U Picasso 4C/8T 2.1/3.7 GHz 2+4 MB Vega 8 @ ≤1200 MHz 2Ch. DDR4/2400 15W 6. Jan. 2019
Ryzen 3 3300U Picasso 4C/4T 2.1/3.5 GHz 2+4 MB Vega 6 @ ≤1200 MHz 2Ch. DDR4/2400 15W 6. Jan. 2019
Ryzen 3 3200U Raven Ridge 2C/4T 2.6/3.5 GHz 1+4 MB Vega 3 @ ≤1200 MHz 2Ch. DDR4/2400 15W 6. Jan. 2019
Athlon 300U Raven Ridge 2C/4T 2.4/3.3 GHz 1+4 MB Vega 3 @ ≤1000 MHz 2Ch. DDR4/2400 15W 6. Jan. 2019

An dieser Stelle würde sich eventuell die Auflage eines weiteren Mobile-Prozessors lohnen, welcher auf der CPU-Seite Höchstleistungen anbietet, dessen Grafiklösung aber auf Vega-3-Niveau beschnitten ist und welcher deswegen größere Teile der TDP dann allein für die Prozessoren-Last verwenden darf. Eventuell kann man selbiges auch mittels einer großen iGPU sowie der Begrenzung von deren explizitem iGPU-Stromverbrauch erreichen – wobei nicht klar ist, ob AMD so eine feine Austarierung des Stromverbrauchs unterstützt. Dies würde in jedem Fall besser zu einem Gaming-Notebook passen, wo alles was mit Grafik-Last zu tun hat, dann sowieso mittels der verbauten extra nVidia-Grafiklösung abgehandelt wird. Ganz auf die integrierte Grafiklösung verzichten kann man seitens AMD bzw. der Notebook-Hersteller allerdings auch wieder nicht, denn selbige sorgt im normalen Desktop-Einsatz für eine konkurrenzfähige Akkulaufzeit, was mit der extra Grafiklösung unmöglich zu erreichen wäre. Deswegen gibt es auch nach wie vor keine Mobile-Ausführungen von echten Ryzen-Prozessoren, sprich von Summit Ridge sowie Pinnacle Ridge – jenen fehlt die für den Normalbetrieb des Notebooks wichtige integrierte Grafiklösung.