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Hardware- und Nachrichten-Links des 7./8. August 2014

Bei TweakPC hat man sich die MSI Radeon R9 270X Gaming 4GB angesehen und ist dabei natürlich auch den Test "2 GB vs. 4 GB Grafikkartenspeicher" angetreten. Die MSI-Karte läuft allerdings mit chipseitig 6,7%iger Übertaktung, was in den Benchmarks zu einem Performancegewinn von sehr konstant zwischen 5,9% und 6,2% gegenüber einer standardmäßigen Radeon R9 270X ohne Übertaktung und mit nur 2 GB Speicher führt. Sofern der Mehrspeicher irgendwelche Auswirkungen hätte, dürften die Ergebnisse wohl deutlicher je nach Auflösung und Setting schwanken, so daß wir hier wohl eher die chipseitige Übertaktung für dieses Resultat verantwortlich machen wollen, respektive den Sinn des Mehrspeichers bei dieser Grafikkarte anzweifeln wollen. Interessant werden mehr als 2 GB Speicher bei Grafikkarten ab der Leistungsklasse von Radeon R9 280X und GeForce GTX 770 – und dies auch nur, wenn man über ein standardmäßiges FullHD-Setting hinausgehen wollte. Bei typischen Performance-Boliden wie eben der Radeon R9 270X oder der GeForce GTX 760 ist man dagegen mit "nur" 2 GB Grafikkartenspeicher nach wie vor sehr gut bedient.

Die ComputerBase hat mit "Grafikkarten 2014 im Vergleich – Sommerausgabe" einen schönen Standard-Artikel aufgelegt, welcher die Performance vieler aktueller Grafikkarten in einem aktuellen Benchmark-Portfolio samt aktuellen Treibern beleuchtet. Der bei 3DCenter gepflegte Performance-Index wird durch diese neuen Daten generell bestätigt, wenn man hierbei einrechnet, daß jener Index natürlich niemals ganz genau zu den Ergebnissen nur einer einzelnen Webseite passen kann bzw. daß man überall ±5% Spielraum geben sollte. Ähnliche Vergleiche mit besonders vielen Grafikkarten auf wie gesagt aktuellen Treibern findet man in der kommenden Heft-Ausgabe der PC Games Hardware sowie bei allen Grafikkarten-Tests seitens HT4U – so auch beim jüngsten Test der MSI Radeon R9 290X Gaming.

Gemäß dem italienischen Bits 'n Chips (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) ist in AMDs Carrizo-Design in der Tat sowohl ein DDR3- als auch ein DDR4-Speichercontroller enthalten, welcher bei der Server-Auskopplung "Toronto" auch benutzt werden wird. In den kommenden APU-Auskopplungen von Carrizo wird der DDR4-Speichercontroller allerdings mittels Lasercut ausgeschaltet sein, aller Vermutung nach dürfte jener aber sowieso nicht über den erneut benutzten Sockel FM2+ ansprechbar sein. Hierzu hat sich AMD nicht nur wegen der höheren DDR4-Preise entschlossen, sondern auch wegen des höheren Stromverbrauchs. Damit dürfte jedoch sicherlich nicht gemeint sein, daß DDR4-Speicher mehr als DDR3-Speicher verbraucht, sondern das ein aktiver Speichercontroller mehr auf dem Prozessoren-Die eben mehr Strom in der CPU selber zieht.

Allerdings läßt sich AMD die Möglichkeit offen, Carrizo zu einem späteren Zeitpunkt auch als DDR4-Version herauszubringen. Dies dürfte dann einen neuen Sockel (und natürlich automatisch neue Mainboards) bedingen, in der Vergangenheit wurde hierzu häufig der Sockel FM3 genannt. Sinn würde eine solche Aktion aber nur machen, wenn die DDR4-Preise schon ziemlich nahe an den DDR3-Preisen liegen, denn bei der Mainstream-Ausrichtung von Carrizo kann man nirgendwo einen Preistreiber gebrauchen. Die Speicherindustrie rechnet derzeit mit einer Preisparität von DDR3 und DDR4 erst im Jahr 2016 – dann könnte AMD aber auch schon in Richtung eines Nachfolgers von Carrizo beispielsweise in der 14nm-Fertigung gehen, womit eine DDR4-Version von Carrizo wohl eher obsolet werden würde. Richtig darauf hoffen sollte man also nicht, für DDR4-Speicher kommt Carrizo wohl noch etwas zu früh.

TweakPC berichten über Gerüchte, eine Basis-Version von Windows 9 könnte für Altnutzer von Windows 7 & 8 kostenlos seitens Microsoft angeboten werden. Allerdings wird in diesem Zusammenhang auch von mehr Microsoft-Umsatz durch bessere Windows-Versionen mit höherem Funktionsumfang geredet – was darauf hindeutet, daß dieses Gratis-Angebot wenn dann nur wirklich allereinfachste Bedürfnisse befriedigen kann. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürften alle sinnvollen Windows-9-Versionen weiterhin Geld kosten, ansonsten kommt bei Microsoft schließlich gar nichts mehr herein respektive kann man sich die Quersubventionierung der wirklich kostenlosen Smartphone- und Tablet-Versionen nicht mehr leisten. Auch im neuen Verkaufsmodell von Microsoft dürfte es darum gehen, die Bestandskunden des PC-Bereichs, wo man sich mangels praktikabler Alternativen kaum wehren kann, weiterhin zu schröpfen, während man dagegen für Neukunden im Smartphone- und Tablet-Bereich die Schleimspur auspackt, um auch dieses Marktsegments habhaft zu werden.