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Hardware- und Nachrichten-Links des 8. Januar 2018

Von Gamers Nexus kommt ein kurzer PCI-Express-Bandbreitentest mit der Titan V, welche hierfür sogar in zweifacher Ausführung unter SLI angetreten ist. Leider kam mit Ashes of the Singularity nur ein einziger Spieletest zum Einsatz, was die Sache eher denn exemplarisch als denn allgemeingültig macht. Andererseits kann man hiermit in einem Extremfall sehen, wo Bandbreiten-Limits lauern, die dann später vielleicht einmal auch auf (zukünftigen) Consumer-Grafikkarten auftreten können. Bei der Titan V passierte allerdings mit der einzelnen Grafikkarte noch gar nichts, nur die 1% und 0,1% Minimum-Frameraten waren leicht schwächer bei einer x8- anstatt der regulären x16-Anbindung. Die doppelte Titan V hatte dann dagegen zwischen x16 und x8 nachweisbare Performanceverluste auch bei der durchschnittlichen Framerate zu verkraften, welche mit -11% nicht gerade klein ausfielen (die Minimum-Frameraten bewegten sich in ähnlichem Maßstab). Vermutlich aber wird zu diesem Zeitpunkt, wenn Singlechip-Grafikkarten mit der doppelten Leistungsfähigkeit einer Titan V erscheinen, längst Hardware gemäß PCI Express 4.0 im Markt stehen – und somit dieses drohende Problem vorab entschärfen.

Heise notieren eines der ersten Geräte mit "Vega M" Grafiklösung bzw. den Kaby-Lake-G-basierten Intel/AMD-Kombiprozessoren – in Form der Intel-eigenen NUC-Modelle "NUC8i7HVK" (Core i7-8809G mit Radeon RX Vega M GH) und "NUC8i7HNK" (Core i7-8705G mit Radeon RX Vega M GL), welche ab Ende März käuflich zu erwerben sein sollen. Die NUCs sind nahezu vollständige Mini-PCs, bei welchem der Anwender allerdings noch den jeweils gewünschten Speicher selber besorgen und einbauen muß – sowohl DDR4-Hauptspeicher als auch M.2-SSDs. Dies kommt dann auf den Preispunkt der NUCs noch drauf, welcher daher mit 1000 bzw. 800 Dollar nicht gerade gering aussieht. Abzüglich der Kosten für Gehäuse, Netzteil und Mainboard dürfte hierbei der Löwenanteil auf den Kombi-Chip selber entfallen, dessen Wertumfang man daher auf 700-800 Dollar beim Core i7-8809G bzw. 500-600 Dollar beim Core i7-8705G schätzen kann. Günstig oder gar effektiv ist dies eigentlich nicht, denn ein selbst aufgebauter Klein-PC auf Basis von Desktop-Komponenten kann mit grob 400 Dollar für Gehäuse, Netzteil, Mainboard und CPU wegkommen – somit würden satte 600 Dollar für eine Grafikkarte übrigbleiben, was dann sogar für eine (dramatisch schnellere) GeForce GTX 1080 reicht.

Mit selbiger wäre die von Intel vollmundige angekündigte VR-Fähigkeit der neuen NUCs auch viel eher zu erreichen, die Vega-basierten NUCs dürften dafür in der Praxis wohl eine ganze Performanceklasse zu leistungsschwach sein. Im Notebook-Segment mag dies aus rein preislicher Sicht noch etwas anders aussehen, die dortigen Mobile-Chips kosten im gewöhnlichen deutlich mehr als ihre Desktop-Pendants und damit könnte Intels Preislage bei Kaby-Lake-G vielleicht sogar passend sein. Das Risiko, das Intel es preislich übertreibt, schwingt allerdings angesichts dieser hohen Preisnotierungen durchaus mit – und derart teuer dürfte die Notebook-Hersteller eine bei nVidia eingekaufte GeForce GTX 1050 Ti Mobile dann sicherlich auch nicht kommen, selbige hat schließlich auch nur besseres Mainstream-Niveau. Eine richtige Offensive, womit man die anderen Anbieter auf Basis überlegener Technik dann auch beim Preispunkt unter Druck setzt, scheint Kaby-Lake-G somit nicht zu werden – Intel setzt wohl eher darauf, die derzeit schnellste sowie technologisch einzigartige All-in-One-Lösung zu besitzen. Dies reicht dann gewöhnlich jedoch nur für gewisse Achtungserfolge – nicht aber für einen breiten Markterfolg.

nVidia stellt seinen Spielestreaming-Service "GeForce Now" nun auch für Windows-PCs zur Verfügung, nachdem jener bislang nur für Shield und Mac zur Verfügung stand. Der Dienst ist jedoch laut der Ankündungs-Webseite immer noch im Beta-Status und soll erst im Laufe des Jahres 2018 dann in den regulären Betrieb übergehen. nVidia als Anbieter der hierfür benötigten Hardware sollte natürlich ein ganz anderes Interesse haben als andere Anbieter, sich damit zu etablieren – und könnte daher auch jene Preispunkte machen bzw. einen möglichst breiten Spielekatalog anbieten, was für einen Erfolg dieser Idee notwendig wäre. An den technischen Limitation der Spielestreaming-Idee kann sich allerdings auch nVidia nicht vorbeimogeln, was eingedenk des Mißerfolg aller früheren Spielestreaming-Anbieter selbst dieses nVidia-gepowerte Projekt mit einem grundsätzlichen Fragezeichen behaftet. Für den Augenblick scheint es jedoch so, als wolle nVidia den Fehler früherer Anbieter eines zu hohen Preispunkts gleich grundsätzlich toppen – denn nVidia koppelt den Preispunkt des regulären Betriebs (die Beta ist kostenlos) an die aufgelaufenen Spielstunden.

Für 25 Dollar Einsatz erhält man somit entweder für 20 Spielstunden die Performance einer GeForce GTX 1060 oder für 10 Spielstunden die Performance einer GeForce 1080. Damit dürfte jedoch keinerlei Staat zu machen sein, denn dies überbietet auf den Monat gerechnet sehr schnell die Kosten konkurrierender Angebote und mittelfristig löhnt man somit den kompletten Preis der jeweiligen Grafikkarte, ohne jene dann jedoch sein Eigen nennen zu dürfen. Interessant erscheint das ganze eher nur zum Ausprobieren von neuen Spieletiteln, wo man einfach einmal vor dem Kauf und mangels einer Demo-Version etwas hineinschnuppern will – dafür bietet sich diese Preisstruktur ganz gut an, wenngleich man seine Demo-Zeit sicherlich begrenzen muß, um für diese "Demo" dann nicht den halben Spielpreis abzudrücken. Wie sich nVidia mit dieser hohen Preislage am sowieso eher nur jämmerliche Pleiten kennenden Markt der Spielestreaming-Anbieter durchsetzen will, ist vollkommen unklar – eigentlich hätten wir speziell von nVidia eher denn einen besonders aggressiven Preispunkt erwartet, um sich hiermit (völlig egal aktueller Gewinne) ein Standbein in einem potentiellen Zukunftsmarkt aufzubauen.