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Hardware- und Nachrichten-Links des 8./9. August 2016

WCCF Tech haben einen Video-Bericht aufbereitet, welcher GeForce GTX 1080 vs. Titan X unter jeweils maximaler Übertaktung zum Inhalt hat. Die erreichten Taktraten sind dabei mit 2050 MHz bzw. 1950 MHz Chiptakt auf jeweils 2750 MHz Speichertakt sehr ansprechend – wobei hieraus sogar ein kleiner Vorteil für die Titan X resultiert, welche einen leicht höheren Chiptakt-Gewinn aufweist. Dies führt dann letztlich dazu, das die Performance-Differenz beider Karten unter maximaler Übertaktung mit +32,8% unter UltraHD minimal besser als das unübertaktete Ergebnis ausfällt, welches (gemittelt über viele Hardwaretests) bei +30,9% liegt. Beide Karten nehmen sich damit bei der Übertaktungseignung und vor allem dem Performance-Gewinn unter Übertaktung nicht wirklich viel – dort, wo die GeForce GTX 1080 unter Übertaktung nahe an eine referenzmäßige Titan X herankommt, kann jene unter eigener Übertaktung wieder um genauso viel davonziehen. Der eigentliche Unterschied für den Grafikkartenkäufer liegt eher darin, das es zur GeForce GTX 1080 auch schon gutklassige Werksübertaktungen zu kaufen gibt, während die Titan X ausschließlich als unübertaktes Referenzdesign im Angebot ist.

Nochmals WCCF Tech haben sich die dedizierte DirectX 12 & Vulkan Performance von Radeon RX 480 und GeForce GTX 1060 angesehen. Hierbei kam ein Benchmarkfeld mit immerhin 7 Testtiteln zum Einsatz – und damit eine halbwegs belastbare Datenbasis, ähnlich wie seinerzeit im Test von Golem. Jene hatten unter DirectX 12 & Vulkan einen Vorteil der Radeon RX 480 gegenüber der GeForce GTX 1060 von +5,2% ermittelt – bei WCCF Tech sind es nunmehr sogar +5,6%, womit sich beide Artikel gegenseitig in der Aussage bestätigen. Beide Artikel könnten zudem sogar noch ein minimal besseres Ergebnis unter Verwendung des Crimson-Treibers 16.8.1 aufweisen, welcher Rise of the Tomb Raider auf Polaris-basierten Grafikkarten um bis zu 10% beschleunigt – das insgesamte Performanceplus könnte damit sogar auf grob +7% steigen. Gegenüber dem allgemeinen Performance-Bild beider Grafikkarten, welches – bereits unter Einrechnung vorhandener DirectX-12-Benchmarks – dagegen die GeForce GTX 1060 zu ihrem Launch um ca. +8,2% vorn sah, ist dies dann schon ein deutlicher Unterschied. Die spannende Frage dabei ist natürlich, wie schnell Direct-12- und Vulkan-basierte Spiele die bisherige DirectX-11-Titel möglichst vollständig verdrängen werden, damit die Polaris-basierten Grafikkarten diese Vorteile auch unter kompletten Benchmarksets aufzeigen können.

Die PC Games Hardware hat ihre Liste der Herstellerdesigns zur Radeon RX 480 aktualisiert. Neben dem Vergleich der verschiedenen Herstellermodelle ist hierbei die Aussage zum angegebenen Power-Limit interessant, welches sich wirklich allein auf den Grafikchip selber bezieht – in Abweichung zu nVidia, wo sich das Power-Limit immer auf die ganze Grafikkarte bezieht. Und bei AMD existiert da durchaus eine erhebliche Differenz zwischen Stromverbrauch des Grafikchips und der kompletten Grafikkarte – gut zu sehen am Power-Limit der Radeon RX 480 von 110 Watt für den Grafikchip, während die Karte durchaus über 160 Watt insgesamt verbraucht. Die Angabe eines Power-Limit nur für den Grafikchip selber ist zwar suboptimal, aber dennoch kann man auch so anhand der Differenz zum Referenzdesign sehen, welche Karte einen größeren Spielraum hat, um den Chiptakt lange oben zu halten. Mit AMDs Fehlangaben bei der "Typical Board Power" (TBP) hat das ganze im übrigen wenig zu tun, da die TBP-Angaben rein verkaufspolitisch (niedrig) gewählt wurden – das AMD seine Grafikkarten nicht entsprechend austesten und daher vorher wissen konnte, das die Radeon RX 480 keine 150 Watt sowie die Radeon RX 470 keine 120 Watt verbrauchen, kann man selbst Gutgläubigen nicht mehr auftischen.

Bei Statista hat man sich den Verbreitungsgrad der letzten Microsoft-Betriebssysteme jeweils ein Jahr nach deren Release angesehen. In jener Statistik liegt Windows 10 nunmehr ein Jahr nach Release zwar mit 21,1% vorn, jene Zahl wurde jedoch natürlich durch das Kostenlosumstiegs-Angebot massiv gestützt und ist dabei trotzdem nicht wesentlich besser als die 18,9% Verbreitungsgrad, welche Windows 7 ein Jahr nach dessen Release bereits erreicht hatte. In diesem Sinne hat Microsoft den Erfolg von Windows 7 allein mit dem Mittel der kostenlosen Abgabe replizieren können – selbst wenn Windows 10 ohne diese Maßnahme vielleicht nicht so tief gefallen wäre wie Windows 8, welches ein Jahr nach Release gerade einmal einen Verbreitungsgrad von 9,3% erreicht hatte. Und somit liegt die eigentliche Wahrheit auch eher in jenen Zahlen, welche nach der noch ausstehenden August-Statistik kommen werden – dann wird man sehen können, ob auch ohne offiziell verfügbares Kostenlosumstiegs-Angebot Windows 10 weiterhin so deutlich zugewinnt wie zuletzt zu beobachten.