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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. Oktober 2013

WCCF Tech zeigen einige neue AMD-Folien zu Radeon R9 290 & 290X, welche die kürzlich aufgetauchten offiziellen Spezifikationen nochmals untermauern und sich ansonsten primär mit den 4K-Fähigkeiten der kommenden Grafikkarten beschäftigen. Dabei wurde auch ein bisher noch fehlendes Puzzle-Steinchen zum Hawaii-Chip aufgelöst: Da AMD für jenen eine Verdopplung der "Render Backends" (ROPs) angibt, wird der Hawaii-Chip in seinem Vollausbau dementsprechend gleich 64 ROPs tragen (da der R1000/Tahiti-Chip über 32 ROPs verfügt). Dies dürfte dann auch die Konfiguration der Radeon R9 290X sein – bei der kleineren Radeon R9 290 muß man abwarten, denn da bei AMD die ROPs nicht mehr so direkt an die Größe des Speicherinterfaces gekoppelt werden, sind hier zumindest theoretisch Abspeckungen denkbar.

Rückblickend auf den Launch der bisherigen Volcanic-Islands-Grafikkarten wäre noch anzumerken, daß die meisten Testberichte nur eher knapp gehalten waren (oder halt mit vielen Bildern und Standard-Abhandlungen gefüllt wurden) – und zwar nicht aus Nachlässigkeit, sondern wohl schlicht aus Zeitgründen. Drei Grafikkarten sehr unterschiedlicher Preissegmente zur selben (knappen) Zeit zu testen, war wohl einfach zu viel, womit viele Testberichte nicht wirklich ins Detail gehen konnten. Dies ist angesichts des Rebranding-Charakters der bisherigen Volcanic-Islands-Grafikkarten normalerweise kein Problem, da die konkreten Grafikkarten-Modelle zwischen "Southern Islands" und "Volcanic Islands" allerdings doch nicht ganz übereinstimmen, werden für die neuen Grafikkarten dann doch alle Informationen zu Turbo, Overclocking, Stromverbrauch und Geräuschentwicklung noch einmal neu benötigt.

Hierzu ist die aktuelle Informationslage bei Radeon R7 260X, R9 270X & 280X noch nicht ganz so tiefgehend, wie man dies normalerweise nach einem Grafikkarten-Launch mit dutzenden Tests zum selben Zeitpunkt erwarten kann. Insbesondere bei der Radeon R9 280X, welche im Prinzip durchgehend nur mittels ab Werk übertakteter Hersteller-Modelle getestet wurde, liegen viel zu wenige Informationen zum unübertakteten Referenz-Modell seitens AMD vor. Normalerweise sollte man so einen Stunt mit drei Grafikkarten am selben Tag besser nicht hinlegen – AMD hat es aber wahrscheinlich getan, damit die (erwartbare) laue Reaktion der Hardware-Szene nach der Vorstellung dieser faktischen Rebrandings eben auch an einem Tag "durch" ist und sich nicht über mehrere Wochen hinzieht. Auch wurde deshalb der Launch der Hawaii-basierten Radeon R9 290 & 290X bewußt eine Woche später angesetzt, damit die positive Stimmungslage zu diesen wirklich neuen Grafikkarten dann die eher durchschnittliche Stimmungslage zu den bisherigen Volcanic-Islands-Grafikkarten schnellstmöglich überlagern kann.

Wie WinFuture berichten, werden in Japan wohl nicht alle regierungs-eigenen Computer nach dem Ablaufen des offiziellen Supports für Windows XP nach dem 8. April 2014 auf neuere Betriebssysteme umgestellt – primär aus Finanznot, aber teilweise auch wegen der hohen damit verbundenen Umstellungskosten insbesondere bei der Mitarbeiter-Schulung. Ob damit allerdings wirklich ein höheres Risiko einhergeht, wie angesichts des auslaufenden Supports gern postuliert wird, ist jedoch nicht wirklich heraus: Denn letztlich wird Microsoft auch nach dem 8. April 2014 noch Sicherheitspatches für Windows XP entwickeln – jene stehen dann aber nur Nutzern des kostenpflichtigen Premium-Support zur Verfügung, welcher wohl 200 Dollar pro Jahr und Windows-Lizenz kosten soll (für große Lizenzen-Kontingente könnte es eventuell günstiger sein).

Selbst als Privatanwender mit dem unbedingtem Wunsch, Windows XP weiterzuverwenden, könnte man versuchen, in diesen Premium-Support hereinzukommen. Alternativ kann es aber auch sein, daß die dem Premium-Support zugänglichen Windows-XP-Patches nach dem 8. April 2014 irgendwie an die Öffentlichkeit gelangen und somit auch dem normalen Windows-XP-Nutzer zur Verfügung stehen. Auf letztere Variante sollte man allerdings besser nicht setzen – und selbst beim genannten Premium-Support ist derzeit unklar, ob dessen Reaktionszeiten auf Sicherheitslücken ähnlich fix sind wie bei den offiziell von Microsoft unterstützten Betriebssystemen. Als Privatanwender lohnt es sich sowieso nicht, jährlich 200 Dollar an Microsoft für diesen Premium-Support abzudrücken, anstatt sich einmalig für einen Bruchteil dieses Betrags eine Windows-7-Lizenz zuzulegen, deren offizieller, kostenfreier Support noch bis zum 14. Januar 2020 reicht.