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Hardware- und Nachrichten-Links des 9./10. Februar 2016

Golem haben bei Intel in der Frage des Skylake non-K-Overclockings nachgefragt und die ziemlich klare Antwort erhalten, daß ein Microcode-Update mit Intels Gegenmaßnahme an alle Mainboard-Hersteller generell verteilt worden ist. Daß bisher nur ASRock entsprechende BIOS-Updates anbietet, ist also nur eine temporäre Situation – die anderen hierbei beteiligten Mainboard-Hersteller dürften alsbald nachziehen. Die Mainboard-Hersteller haben in dieser Frage keinerlei Wahl, weil das aktuelle Microcode-Update von Intel wegen des dabei enthaltenen Fixes für den Skylake AVX-Bug faktisch eine Pflichtübung darstellt. Jene Wahl haben allenfalls die Anwender – sie können auf jenen Bugfix verzichten und weiter übertakten, da jener Bug in der Praxis eines Normalanwenders heutzutage einfach zu selten auftritt. Dies funktioniert aber natürlich nur für die jetzt bereits verfügbaren Mainboards mit vorhandenem BIOS für das Skylake-non-K-Overclocking – für alle zukünftigen Platinen hat Intel das ganze mittels seines Microcode-Updates schon ziemlich automatisch versperrt.

Ausgehend von einer Meldung seitens Technology Review frisst sich derzeit das Gerücht durchs Netz, zukünftige Intel-Prozessoren würden eher in Richtung Stromersparnis als denn in Richtung von mehr Performance gehen – insbesondere bezogen auf die 7nm-Fertigung, welche bei Intel in Richtung der Jahre 2019 bis 2020 auf dem Plan steht. Allerdings vermischt die Auslegung von Technology Review hierbei zu sehr den Punkt einzelner Transistoren und ganzer Prozessoren – die zitierten Intel-Aussagen beziehen sich nämlich nur auf die Transistoren selber. Stromersparnis ist zudem auch ein möglicher Weg, um mehr Performance anbieten zu können – weil dann im selben TDP-Budget höhere Taktraten möglich werden. Vor allem aber bezog sich Intel bei seinen Aussagen eher denn auf eine Zukunft, wo IoT-Chips eine viel stärkere Rolle im Angebotsportfolio des Halbleiterherstellers spielen werden. Jene IoT-Chips haben ein generell begrenztes Performance-Verlangen, für deren Wirtschaftlichkeit ist jedoch der Energiebedarf immens wichtig – und da Intel in diesem Feld groß mitspielen will, wird man wohl zukünftige Fertigungsverfahren auf diese Zielrichtung hin optimieren. Dies wird natürlich auch Auswirkungen auf die großen PC-Prozessoren haben – doch bei der Performance-Entwicklung generell zu stocken, kann sich selbst Intel nicht leisten, zumindest so lange wie mit AMD ein Wettbewerber im Markt ist.

ExtremeTech kritisieren (vollkommen zu Recht) die PC-Hersteller dafür, mit unzureichend durchdachten und letztlich lieblosen Notebook-Designs AMDs Carrizo-Prozessoren zu schaden bzw. jene durchaus hoffnungsvolle Mobile-Architektur nicht wirklich auszunutzen. Als Problempunkt hat man sich hierbei allerdings alleinig herausgesucht, daß alle aktuellen Carrizo-Systeme nur mit SingleChannel-Speicherinterface arbeiten. In diesem Fall hat sich AMD leider höchstselbst geschlagen: Weil AMD Carrizo-L (eigentlich eine Jaguar/Puma-basierte LowPower-APU) und das eigentliche Carrizo auf dieselbe Plattform mit demselben Sockel und denselben Notebook-Mainboards gebracht hat, haben die Notebook-Hersteller dafür auch nur ein einziges Notebook-Mainboard aufgelegt – ausgerichtet an Carrizo-L mit nur einem Speichersockel, so daß der DualChannel-Betrieb selbst beim eigentlichen Carrizo gar nicht erreichbar ist.

Allerdings gehen die "Verfehlungen" der PC-Hersteller im Fall von AMD-basierten Notebooks im eigentlichen noch viel weiter: Unzureichende Auswahl bei Display-Arten, Display-Größen, Speicherbestückungen und SSD/HDD-Bestückungen sind die üblichen Kritikpunkte. Intel ist hierbei einfach durch die Masse der Angebote viel besser aufgestellt: Weil deutlich Intel-basierte Notebook verfügbar sind, findet sich auch bei detaillierter Suche nach wirklich sinnvollen Angeboten immer eine gewisse Auswahl – während sich bei AMD-basierten Notebooks die Auswahl schon nach wenigen Spezifikations-Angaben arg einschränkt und man schnell dazu gezwungen wird, irgendwelche Kompromisse einzugehen. Dabei ist das Interesse der Nutzer an AMD-basierten Notebooks klar vorhanden – und gerade im Einsteiger-Bereich ist eine AMD-APU (mit leistungsfähiger integrierter Garfiklösung) eine bessere Notebook-Befeuerung als ein Intel-Zweikerner ohne HyperThreading (oder gar Atom-basierter Intel-Prozessor) mit seinerseits schwacher integrierter Grafiklösung oder aber batteriefressender dedizierter Grafiklösung.  (Forendiskussion zum Thema)

Laut Hartware reduzieren LG & Samsung die Fertigung von 3D-Fernsehern drastisch, der Anteil an 3D-fähigen Geräten im Fernseher-Markt wird sich demzufolge bemerkbar reduzieren. Augenscheinlich haben die Fernseher-Käufer jenes Feature immer noch nicht angenommen und offensichtlich hängt dies immer noch mit den dafür benötigten Brillen zusammen – eine Argumentationslage, welche Kritiker den Fernseher-Hersteller schon seit Jahren beizubringen versuchen. Das Fernseher-Geschäft wird nun einmal stark durch den Massenmarkt getrieben – und dort sind zusätzliche Brillen einfach keine gangbare Option. Dies dürfen sich dann im übrigen auch die Vorantreiber des VR-Gamings eine Lehre sein lassen: Beim VR-Gaming kann man zwar auf eine große Enthusiasten-Gemeinde zählen, für welche extra Brillen kein Problem darstellen – aber ob man den Massenmarkt zu VR-Gaming mit Brille bekehren kann, ist in jedem Fall keine sichere Nummer. Gut möglich, das auch hier der Massenmarkt sich erst begeistern läßt, wenn sich stereoskopisches (echtes) 3D eines Tages ohne Brille realisieren läßt.