5

Hardware- und Nachrichten-Links des Pfingstfeiertage 2017

AMDs Vega-Demo auf der Computex ist immer noch für Gesprächsstoff gut – trotz das AMD eigentlich laut der PC Games Hardware hochoffiziell darauf hingewiesen hat, daß das eigentliche Demonstrationsobjekt hierbei die Threadripper-Plattform und deren viele PCI-Express-Lanes (64, bis zu 48 davon für Grafikkarten) war. Aber natürlich interessierte die versammelte Gamer-Gemeinde, ob sich aus der auf zwei Radeon RX Vega Grafikkarten ablaufenden Prey-Demo unter der UltraHD-Auflösungen irgendwelche Performance-Aussagen ableiten lassen. Auf Reddit rechnet man hierzu vor, das aufgrund des zu sehenden Tearings viel mehr fps berechnet wurden als was der möglicherweise mit 60 Hz laufende Projektor darstellen konnte – was dann in der konkreten Szene immerhin 162 fps ergeben würde, die real erzeugt wurden. Dies wäre selbst bei der Benutzung von zwei Radeon RX Vega Grafikkarten eine reife Leistung und würde in jedem Fall allen Schmähreden einen Riegel vorschieben, AMD bräuchte gleich zwei dieser Grafikkarten, um Prey flüssig darstellen zu können. Einen echten Vergleich zu anderen Grafikkarten läßt sich aus diesem Wert aber trotzdem noch lange nicht zimmern: Immerhin entsprach die gezeigte Szene nicht den üblichen Benchmark-Sequenzen unter Prey, davon abgesehen stellt die Refreshrate des Projektors (und damit die ganze These der 162 fps) immer noch nur eine reine Annahme dar.

Wie Speicherchiphersteller Micron bekanntgegeben hat, konnte man unter Laborbedingungen bereits Speichergeschwindigkeiten von GDDR5X mit 4000 MHz (16 Gbps) erreichen. Bis zu deren Serienreife und Massenfertigung wird sicherlich noch einiges an Zeit vergehen – aber letztlich zeigt dies darauf hin, das schon mit GDDR5X das möglich ist, was mittels GDDR6 einmal möglich sein soll. Micron wird allerdings natürlich auch GDDR6 anbieten, da selbiges den wohl breiteren Standard darstellen wird. Interessant sind die technischen Ausführungen zu GDDR6, denn als Hauptunterschied zu GDDR5X wird eine "Dual Channel Architecture" genannt. Wie dies einzuordnen ist, bleibt vorerst unklar – ohne genauere Erklärungen gibt es da noch zu viele Auslegungsmöglichkeiten. Rein von der Performance her soll natürlich das gleiche erreicht werden, so daß das "wie" letztlich eine fast untergeordnete Rolle spielen kann. GDDR6 dürfte allerdings wie gesagt breiter von der Speicherindustrie adaptiert werden, zudem läßt die JEDEC-Spezifikation auch höhere Speichermengen zu (bis zu 4 GByte pro Speicherchip) als bei GDDR5X (bis zu 2 GByte pro Speicherchip).

Einiges an Nutzerverärgerung handelt sich Intel derzeit mit ein paar Nebenbedingungen der X299-Plattform ein – welche aufgrund ihres teilweise eingeschränkten Supports an PCI Express Lanes (sehr unpassend für eine Enthusiasten-Plattform) sowieso derzeit einen nicht ganz so einfachen Stand hat. Es deuten sich zudem weitere Einschränkungen bei NVMe-basierten RAID-Arrays an – der Tech Report berichtete es wohl zuerst, weithin bekannt wurde die Problematik durch ein Video von Linus Tech Tips. Danach ist wohl – die Berichte sind mangels genauer Informationen nach wie vor etwas noch vage – ein NVMe-RAID bei X299-Mainboards nur mit RAID0 aus dem Stand heraus möglich. Für RAID 1, 10 und 5 will Intel hingegen mittels "RAID-Keys" extra abkassieren, wobei jene mit 99$ für RAID 1/10 sowie (je nach Quelle) 199$ oder 299$ für RAID5 gewiß nicht günstig kommen. Zudem (ungesicherte Information) soll das ganze bootbar dann nur mit Intels eigenen NVMe-SSDs funktionieren. Sollte dies alles zutreffen, würde sich Intel hiermit sicherlich keine Freunde machen – und wenn etwas an diesen Informationen nicht korrekt ist, sollte Intel sicherlich umgehend eine entsprechende Klarstellung herausgeben.

Laut Gamers Nexus, welche einen Core i9-7900X geköpft und abgeschliffen haben, liegt die Chipfläche dieser Zehnkern-CPU bei ~310mm² (im Text genannt 22x14mm, laut den Bildern aber eher 22,2x14,2mm). Im Sinne der Enthusiasten-Prozessoren von Intel liegt dies gut im Rahmen, der Sechskerner von Ivy Bridge kam auf 256mm², der Achtkerner von Haswell auf 356mm² – beides in der 22nm-Fertigung. Wieviele CPU-Kerne das Die des Core i9-7900X physikalisch wirklich trägt, wurde nicht explizit genannt – aber indirekt gaben Gamers Nexus mit der Anmerkung, das ab 14 CPU-Kerne ein anderes Die zum Einsatz kommt, auch wieder den Hinweis auf eigentlich 12 physikalisch vorhandene CPU-Kerne. Gegenüber Intels Vierkernern in der 14nm-Fertigung (Skylake 4C+GT2 bei ~122mm²) wäre dies vergleichsweise groß, eventuell auch bedingt durch den viel dickeren Level2-Cache und potentiell auch durch das 6-Kanal-Speicherinterface der Skylake-SP Prozessoren. Ob jenes auch bei den kleineren Skylake-SP Modellen zum Einsatz kommt, ist noch nirgendwo belegt, bislang steht es erst einmal in der generellen Feature-Liste von Skylake-SP – wird allerdings im Desktop-Segment sicherlich nicht verwendet werden (dort gibt es maximal 4 Speicherkanäle). An dieser Stelle dürfte auch eine zusätzliche Schwierigkeit für Intel bei der Verwendung dieser klassischen Server-CPUs für den Consumer-Einsatz liegen bzw. warum jene unterschiedliche Sockel und Mainboards bedingen werden.