18

Microsofts "Immersive Display Experience" auf dem Weg zum Holodeck

Neben dem eher Wohnzimmer-geeignetem "IllumiRoom" arbeitet Microsoft mit "Immersive Display Experience" auch an einer Technologie, welche man durchaus als erste Variante eines Holodecks verstehen kann. Wie Technology Review in ihrer Ausgabe 1/2013 berichten, basiert das System dabei grundsätzlich auf einem halbdurchlässiger Spiegel, welcher die Bilder eines oberhalb angebrachten Computerdisplays reflektiert. Damit lassen sich im ersten Schritt 3D-Bilder in einem Raum projizieren. Etwas technologisch ähnliches wurde früher schon von anderen Firmen gezeigt, beispielsweise bei einem Live-"Auftritt" von Tupac Shakur auf dem kalifornischen Musik-Festival Coachella letztes Jahr.

Microsoft geht allerdings bei der "Immersive Display Experience" noch einen Schritt weiter und will mittels einer Raumabtastung durch Kinect den Nutzer erfassen können, womit die projizierten Raumobjekte dann mit dem Nutzer interagieren können. Als Beispiel gibt man an, einen virtuellen Basketball in einem Korb werfen zu können. Die Nutzer-Interaktion beschränkt sich damit natürlich erst einmal "nur" auf optische Reize – sprich, man kann den holographisch dargestellten Basketball noch nicht mit den Händen fühlen. Möglicherweise ist dies mit weiterem Technologieeinsatz in Zukunft jedoch auch machbar, das System ist sicherlich auch in anderen Punkten noch ausbaubar. Damit entsteht noch kein echtes Holodeck, aber eine gewisse Vorform wäre wohl erzielbar. Microsoft Forschung steht in dieser Frage eher noch am Anfang, man kann in Zukunft weitere interessante Dinge in dieser Richtung hin erwarten.

Gedacht ist die Technologie derzeit erst einmal für den Business-Bereich in Form von holographischen Konferenzen – dort dürfte auch als erstes der am Anfang sicherlich happige Preispunkt als bezahlbar erscheinen. Im Laufe der Zeit dürfte die Technologie jedoch sowohl ausgefeilter als auch günstiger werden, womit irgendwann einmal auch einmal der Heimnutzer davon profitieren könnte – und sei es "nur", um in einem Computerspiel noch tiefer in die Spielwelt einzutauchen. Eine solche Technologie für den Heimeinsatz dürfte in jedem Fall einen lange nicht mehr erlebten Aha-Effekt unter Gamern auslösen – ähnlich wie jenem Effekt, als man in der 2D-Ära zum ersten Mal 3D-beschleunigte Grafik zu Gesicht bekam.