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News des 1. August 2022

Igor's Lab vermelden einen Launch-Zeitraum für Intels Arc A500/A700 Grafikkarten: Jene sollen im Zeitrahmen 5. August bis 29. September kommen – und zwar augenscheinlich scheibchenweise. Geplant sind wie bekannt drei Grafikkarten-Modelle neben der schon regional im Markt befindlichen Arc A300-Serie: Arc A580, A750 und A770, allesamt mit dem größeren ACM-G10 Grafikchip als Unterbau. Allerdings kann es passieren, dass Intel keinerlei größere Launches begeht, sondern diese Grafikkarten eher "still" in den Markt bringt. Dies ergibt durchaus Sinn, denn auf dem aktuellen Stand der Treiber gewinnt Intel durch Tests der Fachpresse nicht wirklich hinzu – wenngleich es sich nicht verhindern lassen wird, dass eingefleischte Hardware-Tester die Intel-Grafikkarten dennoch austesten werden.

Chip Hardware Speicher TDP Performance Listenpreis
Arc A770 ACM-G10 32 Xe (4096 FP32) @ 256 Bit 8/16 GB GDDR6 225W bestenfalls leicht oberhalb GeForce RTX 3060 $379
Arc A750 ACM-G10 28 Xe (3584 FP32) @ 256 Bit 8 GB GDDR6 225W bestenfalls GeForce RTX 3060 $319-339
Arc A580 ACM-G10 16 Xe (2048 FP32) @ 128 Bit 8 GB GDDR6 175W grob: Richtung GeForce RTX 3050 $239
Arc A380 ACM-G11 8 Xe (1024 FP32) @ 96 Bit 6 GB GDDR6 75W leicht langsamer als Radeon RX 6400 $139
Arc A310 ACM-G11 4 Xe (512 FP32) @ 64 Bit 4 GB GDDR6 75W grob: noch unterhalb GeForce GTX 1630 $99
Performance-Angaben auf Basis bisheriger Tests, zzgl. eigener Hochrechnungen

Laut wiederum Igor's Lab verschiebt sich Intels Server-Generation "Sapphire Rapids" nochmals – derzeit rechnet Intel mit einem Launch erst im Februar/März 2023. Grund der aktuellen Verzögerung ist ein weiteres Chip-Stepping, welches Intel im Zuge der dem Launch vorhergehende Fehlersuche und -bereinigung benötigt. Sapphire Rapids soll damit dann schon sein 12. Stepping erreichen, was dann auch die ewig lange Verzögerung gegenüber dem ursprünglich für 2021 geplanten Launch erklärt. Damit kann Intels Server-Generation natürlich nicht mehr gegenüber AMDs Zen 3 antreten, sondern muß gleich gegen Zen 4 ran – eine viel höhere und damit sicherlich kaum zu bewältigen Aufgabe. Das ganze erklärt auch das zuletzt arg geringe Engagement von AMD im HEDT-Segment: Dort muß überhaupt nichts mehr tun, denn Intel kann einfach nichts neues liefern.

Twitterer Kopite7kimi bringt ein interessantes Detail zur GeForce RTX 4090 daher: Deren (vergrößterer) Level2-Cache soll 72 MB betragen – im Gegensatz zu den 96 MB L2-Cache, welche der volle AD102-Chip bietet. Dass der Cache der GeForce RTX 4090 beschnitten sei, hatte der Twitterer schon einmal angedeutet, seinerzeit konnte man sich allerdings noch keinen richtigen Reim darauf machen. Nunmehr scheint es jedoch so zu sein, dass nVidia den Level2-Cache als weiteres Beschneidungs- und Unterscheidungs-Merkmal benutzten kann und benutzen wird. Ob hierbei auch Salvage- bzw. Yield-Überlegungen mit hineinspielen, ist ungewiß. Doch üblicherweise legt man Cache & Speicher auf Hardware-Ebene so an, dass über redundante Schaltungen eine gewisse Anzahl an Fertigungsfehlern keinerlei Auswirkungen haben.

If everything goes well, RTX 4090 will have 72M L2.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 1. August 2022
 
That's why I don't want to talk about cache too early. It is difficult to understand the size of L2 and the width of mc are not completely bound.
Although I have reminded you to pay attention to the cache size several times.

Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 1. August 2022
 
72 MB sounds like the full interface width (384b).
If they use the same amount of L2$ tiles as on Ampere, the easiest way would be 48x 1.5 MB (2 MB physically present, based on that assumption).
However, disabling 25% of cache that way seems extreme.

Quelle:  Locuza @ Twitter am 1. August 2022

Bei der GeForce RTX 4090 werden somit konkret nur drei Viertel der maximal möglichen Menge an Level2-Cache genutzt – trotz vollem Speicherinterface. Bei anderen RTX40-Grafikkarten dürfte nVidia vor der gleichen Wahl stehen, womit man derzeit schon grob die bei den einzelnen Grafikkarten-Modellen genutzten Mengen an Level2-Cache abschätzen kann. Theoretisch könnte nVidia sicherlich auch mehr Level2-Cache deaktivierten als "nur" ein Viertel, aber dies macht dann meistens keinen Sinn mehr (für die konkreten Grafikkarten). Zudem scheint der Level2-Cache – wie erwartet – direkt an den Speicher-Teilinterfaces zu hängen, womit beispielsweise die GeForce RTX 4070 mit ihrem auf 160 Bit beschnittenen Speicherinterface automatisch nicht den Cache-Vollausbau des zugrundeliegenden AD104-Chips erhalten kann.

Hardware L2 des Chips L2 der Grafikkarte
ADA Titan AD102, 142 SM @ 384 Bit 96 MB vermutlich 96 MB
GeForce RTX 4090 AD102, 128 SM @ 384 Bit 96 MB angeblich 72 MB
GeForce RTX 4080 AD103, 80 SM @ 256 Bit 64 MB 48 oder 64 MB
GeForce RTX 4070 Ti AD104, 60 SM @ 192 Bit 48 MB vermutlich 48 MB
GeForce RTX 4070 AD104, 56 SM @ 160 Bit 48 MB 30 oder 40 MB
Anmerkung: alle Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

VideoCardz melden die Übertaktung und den Benchmark eines Core i7-13700K auf 6.0 GHz. Damit ging es bis auf 983 Singlethread-Punkte unter dem CPU-Z Benchmark nach oben, dies sind gut 10% mehr als ein Core i9-13900K auf 5.5 GHz erzielt. Der Multithread-Test fiel hingegen schwächer aus, da diese konkrete Übertaktung nur unter Deaktivierung der E-Kerne von "Raptor Lake" gelingen konnte. Ob sich dies in der Praxis durchsetzt, bleibt genauso abzuwarten wie ob besonders viele Exemplare der NextGen-Prozessoren diesen Takt mitmachen. Aber wenigstens geht es nunmehr endlich in die Richtung, dass die nächste Gigahertz-Marke ins Visier gerät. Auch von AMDs Zen-4-Prozessoren sind hohe Taktraten oberhalb 5.5 GHz zu erwarten – was dort unter Übertaktung möglich ist, bleibt jedoch abzuwarten. AMDs Prozessoren sind in dieser Frage üblicherweise nicht so stark, da deren Boost-Verfahren den Übertaktungsspielraum meistens schon von alleine ausnutzt.

Die seitens TechEpiphany @ Twitter gemeldeten Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory für die 30. Woche 2022 zeigen einen erstaunlichen Trend auf: Wie schon die Woche zuvor geht es nach oben mit den Verkaufszahlen – und dies mitten im Hochsommer und mit der nächsten Grafikkarten-Generation schon am Horizont. Die erzielten 3415 Grafikkarten-Verkäufe in einer Woche sind daneben auch die höchste dieses Jahr gemeldete Wochenverkaufs-Zahl – selbst im eigentlich eher verkaufsstarken Winter waren die Zahlen bemerkbar niedriger. Aber womöglich zeigt sich hierbei nur die Disziplin der Grafikkarten-Käufer, welche im Winter und Frühjahr auf bessere Preise gewartet haben – und sich nach dieser Wartephase nunmehr belohnen. Zudem wurden primär Grafikkarten des Mainstream- und Midrange-Segments gekauft, welche nicht so schnell mittels der NextGen-Modelle ersetzt werden: Radeon RX 6700 XT, GeForce RTX 3060, Radeon RX 6600 und GeForce RTX 3070 führen die Verkaufscharts (in dieser Reihenfolge) an.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2022 (in Stück)
insgesamt RDNA2 Ampere andere nVidia AMD ASP NV ASP
4. Woche 2022 2180 895   (41%) 815   (37%) 470   (22%) 859€ 903€
5. Woche 2022 2780 1035   (37%) 1225   (44%) 520   (19%) 819€ 820€
7. Woche 2022 2370 1105   (47%) 975   (41%) 290   (12%) 696€ 771€
8. Woche 2022 2475 940   (38%) 1305   (53%) 230   (9%) 784€ 867€
11. Woche 2022 2655 1165   (44%) 1280   (48%) 210   (8%) 673€ 835€
12. Woche 2022 1830 970   (53%) 750   (41%) 110   (6%) 559€ 908€
14. Woche 2022 2755 1460   (53%) 1060   (38%) 235   (9%) 680€ 836€
16. Woche 2022 2470 1160   (47%) 1310   (46%) 185   (7%) 626€ 831€
17. Woche 2022 2370 1010   (43%) 1150   (48%) 210   (9%) 615€ 797€
18. Woche 2022 2070 925   (45%) 915   (44%) 230   (11%) 564€ 805€
29. Woche 2022 2955 1135   (38%) 1650   (56%) 170   (6%) 586€ 732€
30. Woche 2022 3415 1345   (39%) 1880   (55%) 190   (6%) 501€ 679€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von @TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag