Laut BenchLife ist die Radeon RX 9060 XT 8GB mitnichten abgesagt, das ganze ist nur ein Gerücht – welches schlicht teilweise gern angenommen wurde. AMD hingegen hält an seinen ursprünglichen Plänen fest und wird die Radeon RX 9060 XT in den beiden Speicher-Versionen 8 und 16 GB wohl am 21. Mai im Rahmen der Computex vorstellen und dann irgendwann im Juni in den Markt bringen. Für eine Streichung sind diese Zeitpläne sowieso inzwischen zu eng, immerhin haben die Grafikkarten-Hersteller hier bereits Vorlauf bekommen und dementsprechende Platinen entwickelt, ab diesem Zeitpunkt wird es schwer bzw. teuer, so etwas noch abzusagen. Im Gegensatz zu nVidia, wo die 16-GB-Ausführung der GeForce RTX 5060 Ti klar priorisiert wurde, will AMD die beiden Ausführungen der Radeon RX 9060 XT prinzipiell gleichwertig in den Markt bringen – spätere Anpassungen sind natürlich dennoch denkbar, je nach den konkreten Verkaufszahlen.

Dennoch kann AMD hier durchaus von der GeForce RTX 5060 Ti einen möglichen Vorgeschmack mitnehmen: Zur GeForce RTX 5060 Ti werden derzeit bei der Mindfactory insgesamt (über) 10 Verkäufe der 8-GB-Ausführung sowie (über) 230 Verkäufe der 16-GB-Ausführung gelistet. Letztere Zahl müsste real noch höher liegen durch die wegen fehlenden Lagerbestands nicht öffentlich zu sehenden weiteren 16-GB-Modelle, von denen bekannterweise auch ein paar Stück verkauft wurden. So auf 1:20 kann man das Verkaufsverhältnis zwischen 8- und 16-GB-Ausführung zur GeForce RTX 5060 Ti bei der Mindfactory sicherlich einschätzen (einzurechnen dabei, dass "über 10 Stück" in der Mindfactory-Zählweise alles zwischen 11-20 Stück bedeuten kann). AMD kann mit einem niedrigeren Preisansatz womöglich hier und da vielleicht ein paar mehr 8-GB-Verkäufe generieren, muß sich aber dennoch darauf einstellen, dass der Retail-Markt primär die 16-GB-Version goutieren wird und vor allem dass medial die 8-GB-Version ziemlich zerrissen werden dürfte.

Die Twitterer Haze und X86 is dead&back zeigen Ladelisten, nach welchen erst im März wieder Ausrüstungs-Gegenstände für eine "Battlemage-G31" Grafikkarte verschickt wurden – laut nochmals Haze zu Intel Vietnam, wo üblicherweise Intels "Limited Edition" Grafikkarten hergestellt werden. Dies ist die benötigte zweite Bestätigung nach den jüngsten Gerüchten – und zeigt nunmehr klar in die Richtung, dass Intels "BMG-G31" Grafikchip mitnichten gestrichen sowie bei Intel weiterhin in Vorbereitung ist. Da das Jahr nunmehr voranrückt, könnte es natürlich dennoch erst im dritten Quartal zu einem Ergebnis führen, wie frühere Berichte bereits nahegelegt hatten. Allerdings kommt der große Battlemage-Chip zudem ausreichend spät zur Party, auf dass da kaum noch an Midrange-Performance zu denken ist: Selbst bei nahezu perfekter Einheiten-Skalierung (ausgehend von der Arc B580) ist bestenfalls das Performance-Ergebnis der GeForce RTX 4070 zu erreichen, somit noch (beachtbar) unterhalb der GeForce RTX 5070 oder Radeon RX 9070 liegend.

Laut dem gewöhnlich gut informierten Twitterer Meng kommt von Intels "Panther Lake" in diesem Jahr zwar durchaus ein Spitzen-Modell (für das Mobile-Segment), die weiteren Modelle treten aber erst nächstes Jahr an (wie bekannt allesamt reine Mobile-Modelle). Panther Lake kommt damit terminlich immer mehr dem üblichen Intel-Releaseschema nahe, welches im alten Jahr ein paar Spitzenmodelle und das breite Modell-Portfolio aber erst im jeweils neuen Jahr vorsieht. In dieser Frage hatte man bislang noch die Hoffnung, dass es eher wie bei "Lunar Lake" laufen möge, was wenigstens noch im dritten Quartal vorgestellt und dann nachfolgend doch noch vor Jahresende 2024 in den Markt gebracht wurde. Dies war dann aber wohl eher die Ausnahme von der Regel, Panther Lake folgt wieder dem üblichen Intel-Releaseschema. Dies bedeutet aber auch, dass Panther Lake geschäftlich dieses Jahr für Intel kaum noch etwas verbessern kann, Intel sich diesbezüglich (mindestens) bis in Jahr 2026 durchkämpfen muß.

Intel 18A Panther Lake first High Level SKU: 4 P-Cores + 8 E-Cores + 0 LP-E Cores + 4 Xe3 Cores (45W) will launch in Q4 2025, other SKU will launch in Q1 2026.
Quelle:  Meng @ X am 28. April 2025

Microsoft hat weltweit die Preise für seine Xbox-Konsolen samt Zubehör erhöht, was für Europa u.a. die ComputerBase dokumentiert. Selbige Preiserhöhung hatte sich angekündigt, ist aber dennoch etwas seltsam, immerhin ist die aktuelle Xbox-Generation nun kein großer Verkaufsschlager und zugleich auch einige Jahre alt. Allerdings wurden natürlich die initialen Preise noch vor der Chip-Krise von 2021/22 gebildet, welche in der Folge ein generell erhöhtes Preisniveau für Chip- und Gerätefertigung aufwarf. Dies könnte durchaus die von Microsoft über die Laufzeit der Konsole erwartete Kostensenkung in der Fertigung wieder aufgefressen haben. Aber denkbarerweise reagiert Microsoft hiermit einfach nur auf die neue Zoll-Situation, wo sich bei arbeitsteilig in mehreren Ländern hergestellten Produkten gewisse Zoll-Belastungen einfach nicht vermeiden lassen (und man die Fertigung bei derart Projekt-bezogenen Gütern sicherlich auch nicht in andere Länder verschiebt, wenn sich die Verkaufszeit sowieso dem Ende zuneigt).

	Xbox Series X Digital	Ø alle S/X Konsolen	Ø alles Zubehör
Preiserhöhung Australien	$699 → $749  (+7,2%)	+7,5%	+10,9%
Preiserhöhung Deutschland	€499,99 → €549,99  (+10,0%)	+11,5%	+5,1%
Preiserhöhung Großbritannien	£429.99 → £449.99  (+4,7%)	+10,6%	+1,0%
Preiserhöhung USA	$449.99 → $549.99  (+22,2%)	+22,7%	+6,4%

Ein guter Hinweis darauf, dass hier nicht Kostensteigerungen in der Fertigung oder höhere Gewinnabsichten dahinterstehen, sondern die aktuelle Zoll-Situation, ergibt sich beim Vergleich der einzelnen Preissteigerungen. Hierzu fällt auf, dass in Australien, Deutschland und Großbritannien alle Konsolen-Modelle im Schnitt um +8-12% teurer werden, allein in den USA allerdings gleich im Schnitt um +22,7%. Dies kann von Einzel-Modell zu Einzel-Modell auch sehr unterschiedlich sein. Aber im Schnitt der fünf Konsolen-Modelle ergibt sich sehr wohl ein gehöriger Unterschied in der Preissteigerung zwischen den USA und dem Rest der (westlichen) Welt. Hier sind gute 10% Differenz enthalten – was dem aktuellen Mindest-Zollsatz bei der Einfuhr in die USA entspricht. Sehr gut möglich, dass Microsoft hier das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden hat und gleich einmal die Kostensteigerungen wegen der US-Importzölle in seine neuen Preis einpasst – im Idealfall, ohne dass dies thematisiert wird. Denn auf Offenlegungen der Preissteigerungen für den US-Konsumenten durch die neuen US-Importzölle steht man im "Land of Free Speech" derzeit überhaupt nicht.