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News des 1. September 2023

Passend zum gestrigen TimeSpy-Ergebnis der Radeon RX 7700 XT reicht Twitterer Kopite7kimi noch ein (angebliches) TimeSpy-Ergebnis der Radeon RX 7800 XT nach. Jenes fällt mit ~19'000 GPU-Punkten im deutlich erwartbareren Rahmen aus, nämlich genau auf der Performance-Höhe der Radeon RX 6800 XT liegend – so, wie derzeit auch die Prognose zur Spiele-Performance der Radeon RX 7800 XT ausfällt. Vor allem aber wird damit das gestrigen 7700XT-Ergebnis wieder etwas geradegerückt – als augenscheinlich überdurchschnittlich. Denn hiermit ergibt sich eine TimeSpy-Differenz von gerade einmal +12% zwischen beiden Navi-32-Karten, die reale Spiele-Performance dürfte jedoch klar oberhalb 20% Differenz liegen, wenn AMDs eigene Benchmarks bereits +22% unter der WQHD-Auflösung ergeben.

TimeSpy (GPU) 3DC 4K-Index
Radeon RX 6800 XT 19'234 330%
Radeon RX 7800 XT ~19'000 ~330-340%
GeForce RTX 4070 18'051 324%
Radeon RX 7700 XT ~17'000 ~260-270%
Radeon RX 6800 16'253 287%
Radeon RX 6750 XT 13'437 236%
Wertequellen: 7700XT von HXL @ Twitter, 7800XT von Kopite7kimi @ Twitter, alle anderen von der PCGH

Hier könnte man sich natürlich noch entscheiden, welcher der beiden TimeSpy-Werte weniger zielführend bezüglich der Spiele-Performance von Radeon RX 7700 XT & 7800 XT ist. Aber nach allem Dafürhalten ist wohl der TimeSpy-Wert der Radeon RX 7700 XT zu hoch ausgefallen, vermutlich wegen der Tendenz des TimeSpy-Benchmarks, mehr auf die Rechenleistung als die Speicherbandbreite zu schauen. Und in dieser Frage liegen Radeon RX 7700 XT und 7800 XT sehr nahe beieinander, es sind gerade einmal –6% weniger Rechenleistung zwischen beiden Karten. Die größere Differenz liegt beim Speicherinterface und der Größe des Infinity Caches, worauf der TimeSpy nicht wirklich reagiert, reale Spiele dann jedoch sehr wohl reagieren werden. Dies minimiert die (sowieso nur kleine) Chance der Radeon RX 7700 XT auf ein überraschenderweise besseres Performance-Ergebnis als erwartet, deren TimeSpy-Wert trügt anscheinend über deren reale Spiele-Performance.

Augenscheinlich als Vorgriff auf den kommenden Marktstart der Radeon RX 7700 XT ist der Straßenpreis der GeForce RTX 4060 Ti 16GB ruckartig gefallen: Für die USA vermelden VideoCardz einen Preissprung von vormals 499 Dollar auf nunmehr 430-450 Dollar, für Deutschland ging es hingegen laut dem Geizhals-Preisvergleich auf 460-500 Euro herunter. Hierzulande läßt sich über die Preis-Historie jenes Preisvergleichs die ruckartige Preisbewegung zudem gut belegen: Bis zum 29. August standen dieselben Karten noch bei Preislagen von 520-550 Euro, mit dem 30. August und 1. September fand bei allen überprüften Modellen dann ein Preissturz um ca. 50-60 Euro statt. Diese wenig natürlich aussehende Preisentwicklung dürfte somit seine Ursache in einer Preisanpassung seitens nVidia haben.

nVidia hat offenbar den internen Preis für die GeForce RTX 4060 Ti gesenkt, so dass die Grafikkarten-Hersteller und Händler diesen klaren Preissprung realisieren konnten. Und selbstverständlich dürfte nVidia dies nicht ohne Grund getan haben: Die Zielsetzung dürfte darin liegen, der schnelleren Radeon RX 7700 XT nicht auch noch die offene Flanke eines ähnlichen Preispunkts zu bieten – sondern vielmehr die GeForce RTX 4060 Ti 16GB preislich unterhalb der Radeon RX 7700 XT zu positionieren. Da es gleichzeitig keinerlei Preisbewegung bei der GeForce RTX 4060 Ti 8GB gab (nach wie vor ab 399 Euro lieferbar), reduziert sich somit auch der Aufpreis des 16-GB-Modells: Von gemäß der UVP 110€ auf nunmehr nur noch ca. 60 Euro. Dies mag immer noch nicht gänzlich attraktiv sein, aber einen beachtbaren Unterschied (auch in der Bewertung des 16-GB-Modells) ergibt dies schon.

Von der PC Games Hardware kommen erste Prozessoren-Benchmarks unter "Starfield", welche sich allerdings etwas von den gestern noch getroffenen Aussagen unterscheiden. So war man anfänglich erfreut über die gute Mehrkern-Ausnutzung des Spiels, zieht diese Aussage nunmehr allerdings wieder etwas zurück. Markanter ist allerdings das reine Benchmark-Ergebnis, welches im AMD-unterstützten "Starfield" die Intel-Prozessoren dominierend sieht: Selbst der Core i5-13600K kann sich noch etwas vom Ryzen 7 7800X3D als schnellstem AMD-Modell absetzen, während Core i7-13700K und Core i9-13900K klar vor allen anderen Prozessoren thronen. Allerdings ist dies wohl auch ein Raptor-Lake-spezifischer Effekt, denn der Core i9-12900K muss sich dann schon gegenüber normalen Zen-4-Modellen einreihen. Denkbarerweise könnte hier auch die Speichergeschwindigkeit eine größere Rolle spielen – all dies gilt es noch mit weiteren Benchmarks herauszufinden.

Von Gamers Nexus @ YouTube kommen hingegen erste Grafikkarten-Benchmarks unter "Starfield". Regulär ist es dafür ohne offiziellen Launch sowie ohne angepassten nVidia-Treiber eigentlich noch zu früh, aber der Video-Artikel hat dennoch seine Vorteile: Zum einen werden auch viele ältere Grafikkarten des Midrange-Feldes mitgetestet, zum anderen gibt es wertvolle Grundlagen-Arbeit zu einzelnen Benchmark-Szenen mit jeweils anderen fps-Werten oder auch zu den Performance-Differenzen zwischen den verschiedenen Bildqualitäts-Presets. Dabei ergab sich allerdings ein nur mittelmäßiger Spielraum: Von "Ultra" auf "High" waren es mit einer GeForce RTX 4060 Ti unter FullHD gerade einmal +17%, von "High" auf "Medium" ergaben sich weitere +16% Performance-Zugewinn. Da erscheint die Zuschaltung von Upscalern in der Tat als eher zielführend, als derartig stark die native Bildqualität herunterzuschrauben.

Die abschließenden, eigentlichen Grafikkarten-Benchmarks sind hingegen noch wenig zusammenhängend durch zu wenige im Test befindliche Grafikkarten. Jene lassen zudem eine arge nVidia-Schwäche bei älteren Turing- und Pascal-Beschleunigern vermuten – allerdings ist dies natürlich auch ein Effekt, welcher mittels der angepassten nVidia-Treiber wieder verschwinden kann. Daneben scheint Starfield auf den ersten Blick besser auf AMD-Grafikkarten zu laufen, wenn eine Radeon RX 6800 XT klar gegenüber einer GeForce RTX 3080 10GB gewinnt bzw. eine Radeon RX 7900 XTX teilweise sehr nahe an eine GeForce RTX 4090 herankommt. Auch hier gilt allerdings wieder: Angepasste AMD-Treiber gegen unangepasste nVidia-Treiber, ergo ist die genaue Ergebnis-Höhe noch nicht zu werten. Diese beiden aufgezeigten Tendenzen sind allerdings sicherlich mittels der kommenden vollständigen Tests zur Grafikkarten-Performance unter "Starfield" zu überprüfen.