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News des 10. Dezember 2025

Mit dem Mittwoch hat AMD den wohl letzten Launch des Jahres absolviert, in dem "FSR Redstone" in den Markt entlassen wurde, somit die vollständige Fassung von FSR4 für die eigentlich bereits ab Frühjahr erhältliche Radeon RX 9000 Grafikkarten-Serie. Damit bleibt es auch dabei, dass nur selbige neue AMD-Grafikkarten in den Genuß der FSR4-Features kommen, alles vor RDNA4 wird somit von FSR4 ausgeschlossen. Genauso gilt weiterhin, dass die Unterstützung der vier Redstone-Features eine Sache des konkreten Spiels ist: FSR4-Upscaling unterstützen derzeit immerhin schon 204 Spiele-Titel, FSR4 Frame-Generatierung hingegen noch 24 Titel, FSR4 Ray Regeneration wird dagegen nur durch Call of Duty: Black Ops 7 unterstützt und ein Spiele-Support für FSR4 Radiance Caching erst im Jahr 2026 erwartet. Der wichtigste Punkt von FSR4 war und ist die deutlich bessere Bildqualität durch den ML-Ansatz des Features, während FSR1-3 hierzu weiterhin statische Ansätze verwenden. Damit robbt sich FSR4 bei der Bildqualität sehr weit nach vorn, wie am besten wohl durch nachfolgenden Screenshot-Vergleich seitens der Quasarzone demonstriert:

An der grundsätzlichen Grafikqualität ändert sich hier wenig, aber FSR4 verhindert einfach die Grafikfehler, welche sich mit FSR3 einschleichen – im konkreten Beispiel deutlich am Schattenwurf des Protagonisten zu erkennen. An der grundsätzlichen Einschätzung zur Bildqualität scheint sich laut den weiteren Testberichten von Hardwareluxx, PC Games Hardware, Gamers Nexus @ YouTube, TechPowerUp und TechSpot nichts geändert zu haben, weiterhin wird FSR4 als deutlicher Fortschritt gegenüber FSR3 und auch DLSS3 angesehen, aber noch nicht ganz auf dem Level von DLSS4 befindlich. Speziell der TechSpot bemängelt allerdings das (schwache) Framepacing bei Framegenerierung, was den Wert der Framegenerierung bei FSR4 massiv nach unten setzt. Die Benchmarks der genannten Testberichte bestätigen dann, dass FSR4 nicht wirklich viel an Performance kostet, natürlich eine Nuance mehr als das (klar) einfachere FSR3. Prinzipiell handelt es sich somit um einen wichtigen Schritt von AMD in einem Feld, wo nVidia bislang die klare Technologie-Führerschaft innehat – welche nVidia damit auch nicht abgibt, aber AMD den Abstand zu nVidia deutlich verringert.

Die ComputerBase berichtet zu den Planungen von Speicherchip-Hersteller Micron, künftig bei der eigenen Speicherchip-Fertigung DDR5 gegenüber HBM zu bevorzugen. Die Hintergründe hierzu werden netterweise auch ausgeblättert, womit man sich auf diesen ungewöhnlichen Schritt einen Reim machen kann: So verbraucht HBM3E gegenüber DDR5-Speicher ungefähr die 3fache Wafermenge pro Bit, konnte aber auch (bisher) zum achtfachen Preis (pro Bit) abgesetzt werden – logisch, dass die Speicherhersteller in der jüngeren Vergangenheit alles zugunsten weiterer HBM-Fertigungsstraßen getan haben. Nun aber verschiebt die laufende Speicherkrise die Relationen: Mit dem inzwischen vierfach so hohem DDR5-Preis gegenüber "Normalzeiten" ist HBM nur noch zum doppelten Preis abzusetzen, verbraucht aber weiterhin die dreifache Wafermenge und perspektivisch mit HBM4 dann sogar die vierfache Wafermenge. Fazit der Milchmädchenrechnung: Gewöhnlicher DDR5 ist für die Speicherhersteller (angesichts limitierter Wafermengen) derzeit lukrativer.

DDR5 vs HBM3E frühere Kalkulation aktuelle Kalkulation
Wafermenge vs Abgabepreis (jeweils pro Bit) 3fache Wafermenge bei HBM3E, aber auch 8facher Abgabepreis 3fache Wafermenge bei HBM3E, aber nur noch 2facher Abgabepreis
= lukrativeres Produkt HBM3E  (2,7fach so lukrativ wie DDR5) DDR5  (1,5fach so lukrativ wie HBM3E)
gemäß der Angaben von Micron, notiert von der ComputerBase

Ergo wird umgeschichtet, wenn sich durch auslaufende Verträge die Gelegenheit dazu ergibt. In der Praxis dürfte dies inbesondere die Abnehmer von HBM-Speicher eher dazu zwingen, ihre Preisangebote an die Speicherhersteller entsprechend zu erhöhen – und wieder zieht der Preisdruck bei nur der einen Speichersorte somit die anderen Speichersorten auch mit nach oben. Bei HBM-Speicher ist die zu überbrückende Preisdifferenz wohl noch vergleichsweise überschaubar und der preisliche Spielraum der Abnehmer aus primär dem professionellen Segment doch ziemlich groß. Schlecht sieht es in dieser Frage aus für Speichersorten, welche gar keine höhere Nachfrage haben, aber damit rein indirekt genauso unter Preisdruck geraten: Alle anderen DRAM-Sorten für PCs/Handys, GDDR für Grafikkarten und mit Abstrichen NAND für SSDs (letztere sind fertigungstechnisch eine etwas eigene Kategorie, die Umstellung zwischen DRAM & NAND ist wohl etwas aufwendiger). Wollen deren Abnehmer sich nicht mit zukünftig geringerer Waferanzahl aka Liefermengen zufriedengeben, müssen auch die Preise für jene anderen Speichersorten nach oben gehen.

Von TechEpiphany @ X kommen die Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory für die 49. Woche, welche in selbiger den weitgehend ausgebliebenen BlackFriday-Aufschwung nunmehr nachholen. Denkbarerweise haben hierzu auch alle Berichte zur Speicherkrise bzw. deren Auswirkungen bis in den Grafikkarten-Bereich beigetragen, denn besonders zugkräftige BlackFriday-Angebote gab es bei Grafikkarten eigentlich nicht. So oder so hat AMD erneut zulegen können und belegt nunmehr beim Absatz gleich 69% dieser Mindfactory-Verkaufswoche, beim Umsatz sind es noch 63%. Dies zeigt sich auch in der Modell-Verkaufsliste, deren zwei Spitzenreiter in Form von Radeon RX 9070 XT und 9060 XT zusammen allein 63% des gesamten Wochenabsatzes belegen. Danach sortieren sich GeForce RTX 5070 Ti, 5080, 5070 und 5060 Ti in exakt dieser Reigenfolge ein, unterhalb dessen erreichten die Wochenabsätze schon nicht mehr dreistelliges Niveau und finden sich dann auch einige Grafikkarten aus älteren Generationen. Leider nach wie vor fehlend gegenüber dieser wiederum sehr AMD-zentrierten Verkaufsstatistik sind ähnliche Statistiken anderer Einzelhändler, deren Zahlen dann näher zum weltweiten Verkaufsgeschehen liegen sollten, welches mit derzeit 92% nVidia drastisch anders aussieht als diese Mindfactory-Zahlen.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2025   (AMD in rot, nVidia in grün, Intel in blau, durchgehend in dieser Reihenfolge)
Absatz Absatz-Anteile Umsatz Umsatz-Anteile ASPs
49. Woche 2025 3845 Stück 69,4%   29,0%   1,6% 2,26M € 62,8%   36,7%   0,5% 532€   745€   200€
48. Woche 2025 2850 Stück 66,0%   33,0%   1,0% 1,69M € 58,7%   40,9%   0,4% 527€   733€   245€
47. Woche 2025 2605 Stück 59,9%   38,0%   2,1% 1,69M € 50,6%   48,8%   0,6% 550€   836€   177€
34. Woche 2025 2635 Stück 56,9%   42,3%   0,8% 1,92M € 43,6%   56,1%   0,3% 559€   967€   290€
33. Woche 2025 2535 Stück 54,6%   44,2%   1,2% 1,74M € 44,4%   55,2%   0,4% 559€   858€   251€
32. Woche 2025 2740 Stück 53,5%   45,4%   1,1% 1,88M € 42,3%   57,4%   0,3% 543€   865€   168€
31. Woche 2025 2045 Stück 61,6%   37,4%   1,0% 1,33M € 52,9%   46,8%   0,3% 560€   816€   197€
30. Woche 2025 1655 Stück 52,3%   47,1%   0,6% 1,13M € 43,3%   56,6%   0,1% 564€   818€   124€
29. Woche 2025 2150 Stück 58,1%   41,2%   0,7% 1,50M € 46,8%   52,9%   0,3% 560€   894€   289€
28. Woche 2025 1460 Stück 65,1%   34,9%    0%  0,94M € 58,1%   41,9%    0%  574€   770€     —  
27. Woche 2025 1190 Stück 55,0%   43,3%   1,7% 0,88M € 43,2%   56,3%   0,5% 583€   967€   208€
26. Woche 2025 1140 Stück 53,9%   45,2%   0,9% 0,74M € 44,1%   55,8%   0,1% 533€   805€   108€
20. Woche 2025 1270 Stück 53,9%   45,3%   0,8% 0,98M € 47,8%   52,0%   0,2% 687€   888€   211€
19. Woche 2025 1525 Stück 51,8%   46,9%   1,3% 1,15M € 46,6%   53,0%   0,4% 681€   855€   252€
18. Woche 2025 1325 Stück 50,2%   47,5%   2,3% 1,16M € 39,5%   59,7%   0,8% 686€   1096€   310€
17. Woche 2025 1665 Stück 46,2%   53,8%    0%  1,21M € 42,6%   57,4%    0%  672€   777€     —  
16. Woche 2025 1010 Stück 62,4%   35,6%   2,0% 0,71M € 59,0%   40,4%   0,6% 663€   796€   221€
15. Woche 2025 775 Stück 69,7%   29,7%   0,6% 0,72M € 51,1%   48,7%   0,2% 682€   1528€   278€
14. Woche 2025 755 Stück 61,6%   36,4%   2,0% 0,67M € 46,3%   53,2%   0,5% 663€   1287€   227€
13. Woche 2025 835 Stück 52,7%   47,3%    0%  0,94M € 35,1%   64,9%    0%  751€   1549€     —  
8. Woche 2025 2410 Stück 62,9%   36,3%   0,8% 1,93M € 51,6%   48,1%   0,3% 656€   1061€   309€
7. Woche 2025 2055 Stück 75,2%   23,3%   1,5% 1,24M € 80,4%   18,8%   0,8% 647€   486€   341€
5./6. Woche 2025 2612 Stück p.W. 74,0%   24,6%   1,4% 1,54M € p.W. 79,6%   19,7%   0,7% 634€   471€   293€
4. Woche 2025 1595 Stück 60,8%   37,3%   1,9% 0,85M € 59,2%   39,7%   1,1% 518€   566€   311€
3. Woche 2025 1735 Stück 58,2%   38,9%   2,9% 0,87M € 58,0%   40,7%   1,3% 500€   525€   232€
2. Woche 2025 2255 Stück 55,2%   40,1%   4,7% 1,15M € 54,9%   42,3%   2,8% 506€   536€   303€
1. Woche 2025 2470 Stück 55,9%   41,3%   2,8% 1,29M € 54,8%   43,6%   1,6% 513€   553€   303€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche