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News des 12./13. November 2022

Von Moore's Law Is Dead @ YouTube kommen umfangreiche Ausführungen zu den nachfolgenden Intel Prozessor-Generationen. Jene zeichnen ein deutlich anderes Bild als frühere Leaks hierzu, welche von einer schnellen Zunahme bei der Anzahl der E-Kerne ausgingen. Vor allem aber wird damit klarer, wie die Ausrichtung der nachfolgenden Intel Prozessoren-Generationen zu verstehen ist: "Meteor Lake" soll zwar IPC-Gewinne bringen, tritt allerdings mit etwas weniger Takt und 2 weniger P-Kernen an, dürfte somit in der Summe kaum schneller als das bisherige "Raptor Lake" sein. Hier geht es eher um eine höhere Effizienz, nicht um mehr Performance. Passend hierzu vermelden WCCF Tech die Meteor-Lake-Generation nur bis zu einem "Core i7" gehend. Gleichfalls soll es ab dem dritten Quartal 2023 einen Raptor-Lake-Refresh mit geringfügigem Taktratensprung geben, jener dürfte dann die offene Position des Core i9 besetzen.

Kerne & Architektur Fertigung Anmerkungen Termin
Raptor Lake 8P "Raptor Cove" + 16E "Gracemont" Intel 7 faktischer Refresh zu Alder Lake Okt. 2022
Meteor Lake 6P "Redwood Cove" + 16E "Crestmont" Intel 4 +15-25% IPC, etwas niedriger Takt H2/2023
Arrow Lake 8P "Lion Cove" + 16E "Skymont" Intel 20A / TSMC N3(X) +22-34% IPC H2/2024
Lunar Lake 4P "Panther Cove" + 4E "Skymont / Darkmont" ? starker IPC-Gewinn, rein für UltraMobile Q4/24-Q1/25
Panther Lake xP "Cougar Cove" + xE ? wieder für ein komplettes Produkt-Portfolio 2025/26
Nova Lake ? ? ? 2026/27
gemäß der Angaben von Moore's Law Is Dead @ YouTube, inkl. Korrektur seitens OneRaichu @ Twitter

Erst mit "Arrow Lake" dürfte Intel das aktuelle Performance-Feld komplett hinter sich lassen, hierfür stehen wiederum neue Fertigung, deutlich mehr IPC und dann wieder die gewohnte Kern-Anzahl von 8P + 16E an. Zwischen Raptor Lake und Arrow Lake gibt es also die gleiche Kern-Anzahl, allerdings soll kumuliert +40-67% mehr IPC da sein – was eine überaus stattliche Größe im CPU-Bereich darstellt. Zu den nachfolgenden Prozessoren-Generationen ist dagegen die Kern-Anzahl noch nicht bekannt, aber auch dort deutet sich die IPC als wiederum hauptsächliche Wachstums-Schiene an. "Lunar Lake" erscheint dabei schlicht als Vorgriff auf "Panther Lake" – sprich ein Pipecleaner mit geringerer Kern-Anzahl rein für das Ultramobile-Segment. Panther Lake ist dann der eigentliche Arrow-Lake-Nachfolger mit wieder einem vollständigen Produkt-Portfolio von Mobile bis Desktop.

Erwähnt wurden an dieser Stelle auch die "Royal Cores", welche hier und da schon einmal durch die Gerüchteküche schwappten: Dabei soll es sich allerdings nicht um spezifische Kerne einer einzelnen CPU-Architektur handeln, sondern um eine Kern-Klasse im Rahmen eines "Royal Core Projects", basierend auf der Arbeit von Jim Keller. Den Anfang hierzu wird es mit "Lunar Lake" geben, während "Nova Lake" dann die Spitze der Entwicklung sein soll. Daneben wurden in kurzfristiger Zukunft noch neue HEDT-Prozessoren von Intel im Rahmen der "Fishhawk Falls" Plattform auf Sapphire-Rapids-Basis versprochen: Jene soll irgendwann im ersten Halbjahr 2023 antreten – und somit nach derzeitigen Planungen früher als "Threadripper 7000" auf Zen-4-Basis, welches erst Ende 2023 anstehen soll. Allerdings ist die Ausrichtung von "Fishhawk Falls" mit 16 bis 24 P-Kernen (ohne jede E-Kerne) auch gänzlich anders, eventuell ergeben sich hiermit sogar mal wieder tatsächlich Gaming-geeignete HEDT-Prozessoren.

Vom Leaker Enthusiast Citizen @ Bilibili kommen dagegen Ausführungen zu den CPU-Plänen von AMD & Intel im Jahr 2023. Hier stehen im ersten Halbjahr die beiden HighEnd-Projekte "Core i9-13900KS" und "Ryzen 7000 X3D" an – beiderseits ausreichend spät angesetzt, so dass eine Vorstellung schon auf der CES aus dem Spiel sein sollte. Überraschend ist hierzu die Aussage, dass sich Ryzen 7000 X3D auf 6- und 8-Kerner beschränken soll, da gab es in der Vergangenheit durchaus anderslautende Gerüchte. Aber womöglich wird AMD hierbei durch den Wettbewerb mit Intels "Raptor Lake" zum Umdenken gezwungen, schließlich erhöht der 3D V-Cache den Preis – und (noch) höhere Preise kann sich AMD gerade bei 12- und 16-Kernern derzeit nicht leisten. Im zweiten Quartal soll es zudem AMD-seitig den A620-Chipsatz als günstigeren Unterbau zur AM5-Plattform geben, im zweiten Halbjahr dann "Ryzen 7000G" auf Basis der Phoenix-APU. Im dritten Quartal soll es zudem den schon genannten "Raptor Lake Refresh" mit leicht höheren Taktraten geben. Meteor Lake wurde hingegen nicht genannt, geht womöglich auch erst kurz vor Jahresschluß 2023 an den Start.

(rein Desktop) Anmerkungen Termin
Intel Core i9-13900KS wie 13900K mit höherem Takt Mitte erstes Halbjahr 2023
AMD Ryzen 7000 X3D 6- und 8-Kerner mit 3D V-Cache Ende erstes Halbjahr 2023
AMD A620 Chipsatz Einsteiger-Chipsatz für die AM5-Plattform zweites Quartal 2023
AMD Ryzen 7000 G-Serie Desktop-APUs auf Basis von "Phoenix" zweite Hälfte 2023
Intel "Raptor Lake" Refresh leichter Taktraten-Sprung drittes Quartal 2023
gemäß den Ausführungen von Enthusiast Citizen @ Bilibili

WCCF Tech vermelden die Produktions-Einstellung von Grafikchips für die GeForce RTX 2060 /Super in allen ihren drei Varianten: 6GB, 12GB & "SUPER"-Modell. Da es sich hierbei um die letzten noch erhältlichen Grafikkarten auf Basis des TU106-Chips handelt, bedeutet dies im Endeffekt den EOL-Status für den TU106-Chip. Die Nachlieferungen an TU106-Chips versiegen damit nicht umgehend, in aller Regel stehen vorher erteilte Aufträge noch mitten in der Chip-Produktion bzw. haben auch nVidia und die Grafikkarten-Hersteller gewisse Restbestände. Demzufolge dürfte es diese Grafikkarten noch für ein paar Wochen am Markt geben, vielleicht nach dem Jahreswechsel wird dann das Verkaufsende kommen. Deren Rolle am Markt wird nachfolgend von GeForce RTX 3050 sowie den zwei Varianten der GeForce RTX 3060 übernommen – der regulären 12GB-Version sowie der abgespeckten 8GB-Version. Noch keine Wortmeldung gibt es dagegen zur Abkündigung der noch kleineren Turing-Chips TU116 (GeForce GTX 1660 Serie & 1650 Super) sowie TU117 (GeForce GTX 1650 & 1630), zu welchen es nach wie vor Marktangebote gibt.

Denkbar, dass jene noch viel länger mitlaufen werden, immerhin dürften die Chipkosten aus heutiger Sicht gering sein: Beide Grafikchips kommen aus TSMCs 12nm-Fertigung, der TU116 ist 284mm² groß, der TU117 hingegen 200mm². Das ganze ist ein guter Hinweis darauf, wie lange die Einsteiger-Grafikchips früherer Chip-Generationen bei nVidia mitgeschleppt werden: Denn aus Sicht von "Ada Lovelace" liegen diese Turing-Chips nunmehr schon zwei Generationen zurück. Doch jene besetzen Performance-Punkte, die es bei den nachfolgenden Chip-Generationen schlicht nicht mehr gibt – und so lange die Marktpreise entsprechender Grafikkarten nicht zu niedrig ausfallen, kann man jene augenscheinlich immer noch wirtschaftlich herstellen. Früher wurden diese Alt-Modelle durch die günstigen Preise der jeweils neuen Einsteiger-Karten schnell aus dem Markt gedrückt. Doch heutzutage ergibt sich durch das (starke) allgemeine Hochziehen der Grafikkarten-Preise weiterhin genügend Platz für GeForce GTX 1650 & 1660.

Noch nichts neues bzw. offizielles gibt es zum Problem der verschmorrten 12VHPWR-Stromstecker der GeForce RTX 4090 – obwohl der entsprechende Sammelthread bei Reddit immer länger wird. KitGuru haben zwar ein neues Statement seitens nVidia, welches aber auch nur aussagt, dass man weiterhin den Fall untersucht. Und logischerweise dauert dies länger als bei den Untersuchungen der Presse, denn nVidia will nicht nur das Problem darstellen, sondern vielmehr Wege zu dessen Lösungen finden. Andererseits sollte sich nVidia auch darüber im klaren sein, dass man angesichts der bereits im Markt befindlichen Produkte sowie dem mit der neuen Woche anstehenden Launch der nächsten RTX40-Karte eigentlich zu einer schnellen Reaktion gezwungen ist. Insbesondere darf es nicht passieren, sehenden Augens die GeForce RTX 4080 in den Markt zu bringen – insofern diese Karte auch von jener Problematik betroffen sein sollte.

Denkbar natürlich, dass es alles nur an einer Charge an minderwertigen Stromsteckern hängt, welche nur für die GeForce RTX 4090 Verwendung gefunden haben. Auch sollte die Chance auf Probleme mit der deutlich weniger Strom ziehenden GeForce RTX 4080 (TDP 320W) ganz automatisch wesentlich kleiner sein, selbst wenn technisch nichts anders gelöst sein sollte. In jedem Fall überrascht es aber etwas, dass nVidia bis jetzt nichts klares gerade zur GeForce RTX 4080 gesagt hat: Wenn die Karte davon unbetroffen ist, sollte man dies kundtun – und wenn nicht, dann wäre es eher zu überlegen, ob man den Marktstart der GeForce RTX 4080 nicht doch verschiebt. Jener steht schließlich schon für den 16. November an, wobei gemäß dem Modus Operandi bei der GeForce RTX 4090 die Launch-Reviews einen Tag vorher erwartbar sind, ergo am Dienstag den 15. November (14 oder 15 Uhr deutscher Zeit).