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News des 13. Oktober 2023

Im AnandTech-Forum hat der von Twitter/X her bekannte Nutzer "uzzi38" eine Intel-Folie mit Performance-Angaben zu "Arrow Lake-S" geleakt: Der in Jahresfrist anstehende Nachfolger der kombinierten CPU-Generation aus "Raptor Lake Refresh" und "Meteor Lake" soll danach laut Intel allerdings auch nur (bis zu) +5% mehr Singlethread-Performance samt ca. +15% mehr Multithread-Performance im Desktop-Bereich bringen, was bestenfalls einen mittleren Performance-Sprung ergibt. Jenen muß Intel allerdings auch auf gleicher Anzahl an CPU-Kernen wie bisher (samt gerüchteweiser sogar niedrigerem Powerlimit) erreichen, ergo sind da die Möglichkeiten zu den ganz großen Performance-Sprüngen sowieso beschränkt.

Generell hat Intel, nachdem man mittels Tiger/Rocket Lake sowie Alder Lake gutklassige IPC-Sprünge hingelegt hatte, zuletzt eher wieder Probleme, noch besonders viel IPC aus den einmal vorhandenen neuen CPU-Kernen der Hybrid-Ära herauszuholen. Denkbarerweise ist deren Potential bereits nahezu ausgeschöpft und Intel benötigt nachfolgend die Änderungen des "Royal Core" Projekts, um wieder bedeutsame IPC-Zugewinne erzielen zu können. Letzteres scheint sich immer weiter zu verzögern, vor "Panther Lake" (Ende 2025) ist hiermit nicht zu rechnen – und selbst dann soll sich dieses Projekt über mehrere Kern- und somit Prozessoren-Generationen von Intel erstrecken. Zugegebenermaßen sind IPC-Gewinne auf den heututage hochgezüchteten Prozessoren-Architekturen nicht das einfachste Brot, aber bei Taktraten läuft man in physikalische Limits und mit mehr CPU-Kernen erreicht man im Consumer-Segment auch nicht bedingt noch bedeutsame Vorteile.

Interessant daneben die Anmerkung "New Battlemage1 discrete graphic card" zu eben jener Arrow-Lake-Generation: Jene CPU-Architektur wird noch mit einer Xe1-iGPU antreten, erst "Lunar Lake" bringt iGPU-seitig dann Xe2 aka die "Battlemage"-Generation. Erst einmal dürfte Intel hiermit aussagen, dass im Herbst 2024 zum Launch der ersten Arrow-Lake-Modelle für den Deskto (typischer die K/KF-Prozessoren) das "Battlemage"-Projekt im Sinne von Desktop-Grafikkarten bereits spruchreif sein soll. Dies entspricht zwar auch Intels GPU-Roadmap, aber im Grafikchip-Bereich ist Intel derzeit eher für längere Verzögerungen bekannt. Und zweitens könnte man aus dem Wortlaut "Battlemage1" darauf schließen, dass es später eventuell auch noch einen "Battlemage2" im Sinn einer Refresh-Generation geben soll. Sicher ist diese Auslegung natürlich nicht, aber zumindest kann man es als einen Hinweis auf eine solche Möglichkeit ansehen.

Die ComputerBase hat aus der Benchmark-Datenbank zu "Factorio" einige interessante Prozessoren-Benchmarks unter diesem Aufbau-Spiel herausgezogen, welche sogar schon Core i5-14600K, Core i7-14700K und Core i9-14900K enthalten. Wie üblich stellen solche Benchmark-Datenbanken einen einfachen Durchschnitt aller Ergebnisse zum selben CPU-Modell zur Verfügung, womit ergo auch übertaktete sowie untypisch schwache Resultate für den Durchschnitt herangezogen werden. Üblicherweise ist die damit einhergehende Ergebnis-Verfälschung vergleichsweise klein, bei besonders geringer Benchmark-Anzahl kann dies aber natürlich auch danebengehen. Der Core i9-14900K reiht sich trotzdem dort ein, wo jener zu erwarten wäre: Nur wenig schneller als der Core i9-13900K, es sind gerade einmal +3,8% Mehrperformance.

Performance unter Factorio Hardware-Differenz Perf-Diff.
Core i9-13900KCore i9-14900K +200 MHz Base- & Boosttakt +3,8%
Core i7-13700KCore i7-14700K +4 E-Kerne, +200 MHz Boosttakt, mehr L2+L3 +6,8%
Core i5-13600KCore i5-14600K +200 MHz Boosttakt, +72W PBP +1,3%
gemäß den Ausführungen der ComputerBase

Beachtenswert daneben das herausragende Abschneiden von AMDs X3D-Modellen, wo selbst der Ryzen 7 5800X3D allen Intel-Prozessoren die Rücklichter zeigt (+23% auf den Core i9-14900K) und der Ryzen 7 7800X3D dann weit über allen anderen Prozessoren thront (+63% auf den Core i9-14900K). Ganz augenscheinlich mag das Spiel den großen Level3-Cache der X3D-Modelle, während die ansonsten eng aneinanderliegenden Ergebnisse der verschiedenen Intel-Prozessoren dafür sprechen, dass "Factorio" nicht unbedingt auf eine größere Kern-Anzahl schaut. Ein gewisser Nachteil dieses default-Benchmarks für "Factorio" ist allerdings, dass das Test-Szenario nicht ausreichend fordernd ist, um Praxisrelevanz zu erlangen: Bei einer CPU-Power für 450 fps beim Ryzen 7 7800X3D bleibt das Spiel dennoch in der Praxis auf 60 fps gedeckelt. Hier müsste man mit einem weitaus stärker fordernden Test-Szenario anrücken, um selbst die Spitzen-Prozessoren unterhalb jenen 60-fps-Cap zu bringen.