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News des 15. August 2024

Laut Twitterer Hoang Anh Phu treten am 10. Oktober verschiedene AMD-Produkte für den professionellen Bereich an: Strix Point in den Pro-Ausführungen, Zen 5 Server sowie der HPC/AI-Beschleuniger Instinct MI325X. Zen 5 Server mit Codenamen "Turin" kommt dabei gleichzeitig in den Varianten mit vollen Zen5-Kernen (mit dem aus dem Desktop-Segment bekannten CCD) sowie den Dense-Kernen "Zen5c" auf eigenen CCDs. Letztere dürften dann die ersten PC-Chips aus der 3nm-Fertigung sein, nachdem ansonsten in dieser Hardware-Generation alles andere noch die 4nm-Fertigung bemüht. Zudem wurden durch den Twitterer die nächsten AMD-APUs "Strix Halo" sowie "Kraken Point" mit dem Termin "CES 2025" genannt – was angesichts der Terminwahl auf eine reine Vorstellung hindeutet, der reale Markteintritt könnte später erfolgen. Bei Strix Halo handelt es sich um die erwartete Big-APU von AMD, Kraken Point ist gemäß der technischen Grund-Daten wohl nur ein simpler Refresh eine Mainstream-Ausführung von Strix Point (mit weniger CPU-Kernen).

10.10 Strix PRO, Turin (Classic & Dense), MI325X, some new Xilinx
CES25 Strix Halo, Kraken (Krackan)

Quelle:  Hoang Anh Phu @ X am 15. August 2024

Bei Phoronix hat man sich den Effekt der AVX512-Benchmarks auf das eigene Performance-Ergebnis zu Zen 5 angesehen, welches wie bekannt deutlich besser liegt als bei üblichen Windows-Benchmarks. Hierbei ergaben 90 ausgewählte AVX512-Benchmarks einen (stark überdurchschnittlichen) Performance-Sprung zwischen Ryzen 9 7950X und 9950X von +27,4%, welcher hingegen nach Abschaltung von AVX512 auf +15,3% zurückging. Letzteres Ergebnis liegt zwar nicht weit weg vom insgesamten Performance-Durchschnitt aller fast 400 Linux-Benchmarks bei Phoronix, wo dieselbe Prozessoren-Paarung ein Ergebnis von +17,8% erreichte. Dennoch reicht es mathematisch gut aus, um letzteres zu erklären: Um mit +27,4% bei grob einem Viertel aller Benchmarks im insgesamten Durchschnitt auf +17,8% zu kommen, müssen die restlichen drei Viertel der Benchmarks dann einen Performance-Sprung von ca. +11,5% 14,7% hingelegt haben.

Linux-Benchmarks 7950X→9950X Benchmark-Hintergrund
allgemeiner Test +17,8% nahezu 400 Benchmarks, primär Workstation/Server-Anwendungen
reiner AVX512-Test +27,4% 90 Benchmarks, allesamt unter Verwendung von AVX512
AVX512-Test mit AVX512=off +15,3% selbes Benchmark-Set wie vorstehend, AVX512 deaktiviert
gemäß der Benchmarks von Phoronix

Und dies ist zwar immer noch überdurchschnittlich, liegt aber dennoch in der Nähe der besten Windows-Ergebnisse zu Zen 5. Demzufolge reicht der Effekt von AVX512 aus, um zumindest den größeren Teil des Performance-Unterschieds zwischen Linux- und Windows-Benchmarks zu Zen 5 zu erklären. Gänzlich perfekt nachgewiesen ist dies hiermit allerdings nicht, denn eigentlich geht es nur um die Performance-Verbesserungen unter AVX512 zwischen Zen 4 und Zen 5, nicht jedoch um die gänzliche Deaktivierung des Features (welches schließlich auch schon bei Zen 4 existiert). Benchmark-technisch läßt sich dies natürlich nicht anders lösen, (ohne größere Treiber-Eingriffe) kann man Zen 5 schlecht auf dem AVX512-Technikniveau von Zen 4 testen. Offen bleiben aus Sicht der zurückhängenden Windows-Performance von Zen 5 weiterhin die Punkte, wieso Linux auch absolut schneller ist als Windows bzw. wieso es einen Admin-Account benötigt, damit die Spiele-Performance von Zen 5 ein erträgliches Maß erreicht.

VideoCardz vermelden Geekbench-Werte zum Core 5 Ultra 245K und Core 7 Ultra 265KF aus Intels kommender "Arrow Lake" Generation bzw. zeigen auch noch Vergleichs-Benchmarks hierzu. Über die Zuordnung gegenüber den AMD-Prozessoren kann man allerdings streiten, in aller Regel ordnet man den Core i7 / Core Ultra 7 inzwischen eher einem 12-Kerner von AMD zu, gleichfalls den Core i5 / Core Ultra 5 eher einem 8-Kerner. Anderenfalls passt die AMD-Performance überhaupt nicht – und auch preislich entspricht diese Zuordnung viel eher aktuellen Marktpreisen (noch nicht so richtig bei Zen 5, aber dies kann ja noch werden). Betrachtet man die Sache dieserart, dann hat AMD gute Chancen, trotz Arrow Lake auch weiterhin mit vorn zu bleiben (Ryzen 9 9900X) oder aber zumindest nicht zu weit zurückzuliegen (Ryzen 7 9700X). Vor allem im Singlethread-Bereich würde Zen 5 gemäß dieser Benchmarks weiterhin ein gutes Stück vor Arrow Lake bleiben.

Hardware GB6/ST GB6/MT
Ryzen 9 9900X Zen 5, 12C/24T 3401 19'756
Core Ultra 7 265KF ARL, 8P+12E/20T 3219 19'433
Core i7-14700K RPL-R, 8P+12E/28T 2945 19'219
gemäß der Ausführungen von VideoCardz, Ryzen 9 9900X aus früherer Meldung

Dabei ist der Intel-interne Performance-Gewinn zwischen Raptor Lake und Arrow Lake nicht einmal schlecht: Im Singlethread-Bereich würde man hiermit gute 10% zulegen, im Multithread-Bereich allerdings nur ein paar Prozentpunkte. Nachteiligerweise kommt hier allerdings hinzu, dass der Geekbench wohl nur eher mager auf fehlendes HyperThreading reagiert (–5,8% im Geekbench 5 bei einem Core i7-8750H, ergo schon wieder eine Weile her), unter anderen Benchmarks könnten da auch größere Differenzen entstehen (müssen aber auch nicht, durch die hohe Kern-Anzahl könnte sich dies ausgleichen). Letztlich wäre das gezeigte Ergebnis nicht wirklich verwunderlich für Arrow Lake: Es zeigt Intels Arbeit an der IPC, gleichzeitig aber die Probleme, ohne HyperThreading sowie ohne mehr CPU-Kerne die Multithreading-Performance bedeutsam zu steigern.

Hardware GB5/ST GB5/MT
Ryzen 7 9700X Zen 5, 8C/16T 2507 14'613
Core Ultra 5 245K ARL, 6P+8E/14T 2248 18'354
Core i5-14600K RPL-R, 6P+8E/20T 2017 17'516
gemäß der Ausführungen von VideoCardz