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News des 15. August 2025

Eine kürzliche Reddit-Ausarbeitung (leider nur noch erreichbar über das Webarchive) beschäftigte sich mit dem Rückgang der möglichen Transistoren-Steigerungen bei Chipfertiger TSMC unter dem wirtschaftlichen Gesichtspunkt, sprich unter Einbeziehung der steigenden Waferpreise. Beide Effekte arbeiten zuletzt deutlich gegenläufig: Die Steigerung der Flächenverkleinerung mit neuen Nodes sinkt, die Waferpreise ziehen hingegen mit jedem neuen TSMC-Node inzwischen kräftig an. Gewisse Abweichungen vom Idealbild – doppelte Transistorenmenge beim nächsten Fullnode zum nahezu selben Preis – gab es zwar schon immer, aber nunmehr operieren diese beiden Effekte derart weit entfernt von ihrem Ideal, dass in Zukunft nicht einmal eine steigende Transistorenmenge pro eingesetzten Dollar Waferkosten erwarten werden kann. Dies wird mit diesen Daten für die kommende 2nm-Fertigung erwartet, bei selbiger würde angesichts der kolportierten Waferkosten von 30'000 Dollar pro Wafer jeder einzelne Transistor sogar mehr kosten als unter der 3nm-Fertigung.

Natürlich sind alle Daten bezüglich noch nicht im Produktiveinsatz befindlicher TSMC-Nodes unsicher, eine gewisse Änderung an jenem kolportierten Waferpreis sowie auch an den technischen Daten der 2nm-Fertigung kann das Bild schon wieder anders aussehen lassen. Andererseits ist bei den schon existierenden TSMC-Modes (7nm bis 3nm) bereits eine klare Abflachung der Kurve zu sehen, bekommt man inzwischen nur noch unwesentlich mehr Transistoren für den gleichen Geldeinsatz bei jenen moderneren TSMC-Nodes. Da bei selbigen dann die Nebenkosten wesentlich höher liegen als bei den älteren Nodes (Entwicklungs- und Vorbereitungs-Kosten sowie vor allem die Chipausbeute), dürfte deren Wirtschaftlichkeit eigentlich schon im negativen Bereich liegen. Gebraucht werden jene neueren Nodes natürlich trotzdem, die modernen PC- und AI-Chips sind ohne die hohe Transistoren-Packdichte und die elektrischen Eigenschaften der modernen TSMC-Nodes nicht herstellbar. Aber dies begründet, wieso Chipfertigung immer teurer wird – und bei den wirklich modernen Nodes ab 2nm dann vermutlich noch einmal substantiell teurer werden dürfte. PS: Das zugrundeliegende Posting wurde von Reddit gelöscht, die Begründung hierfür liegt aber eher in den speziellen Regeln dieses Sub-Reddit. Natürlich kann für die dargebrachten Zahlen dennoch nicht die Hand ins Feuer gelegt werden, aber im groben trifft es durchaus das, was sowieso schon allgemein bekannt ist.

Bei Hardware Unboxed @ YouTube hat man sich Radeon RX 9070 XT und GeForce RTX 5080 im Vergleich unter "Battlefield 6" angesehen, mit Augenmerk dabei auf den CPU-Overhead zwischen AMD und nVidia. Erst einmal lag das nVidia-Modell unter der 4K-Auflösung um ca. +12% vorn, was grundsätzlich zu erwarten war, allerdings auch beachtbar weniger ist als das generelle Performance-Bild an Unterschied zwischen beiden Grafikkarten nennt (im 3DC 4K Perf-Index sind es +22%). Unter niedrigeren Auflösungen dreht sich dann das Performance-Bild, unter FullHD wie WQHD liegt die AMD-Karte leicht mit ca. +5-10% in Front, obwohl dies von der Performance-Stellung beider Grafikkarten abgeleitet eigentlich unmöglich sein sollte. Hardware Unboxed schreiben dies einem höheren CPU-Overhead der nVidia-Treiber zu, welcher unter dem durchaus die CPU belastenden Battlefield 6 dann eben auch einmal für ein solch abweichendes Performance-Bild sorgen kann. Ein weiterer Test von Radeon RX 9060 XT gegen GeForce RTX 5060 Ti bestätigt diese Ergebnisse, auch hier liegt das nominell zurückliegende AMD-Modell unter Battlefield 6 vorn, wenn man mit der Auflösung niedrig genug heruntergeht.

Heise berichten von einem ersten Ermittlungserfolg im Fall der als Neuware gefälschten Festplatten: So konnte in Malaysia eine entsprechende Fälscherwerkstatt ausgehoben werden, womit sich inzwischen auch ein gewisses größeres Bild ergibt. Jene Festplatten stammen wohl primär aus Cryptomining-Systemen und wurden dort zur Erzeugung von "Chia" eingesetzt, sprich die entsprechenden Festplatten hatten dabei wirklich etwas zu tun. Nach dem Ende des Chia-Minings versucht man jene Festplatten nunmehr als Neuware zu verkaufen, dafür wurden selbige gut aufbereitet, die SMART-Werte gefälscht und dann über asiatische Handelsplätze wieder in die Handelskette entlassen. Teilweise gab es auch Umlabellungen, sprich das gebrauchte Laufwerk wurde mittels neuer Labels einer teureren Serie des Herstellers zugeschlagen. Der genaue Weg, wie solcherart Festplatten dann auch in die deutsche Handelskette gelangt sind, wurde allerdings noch nicht aufgezeigt. Vermutlich haben sich die Distributoren schlicht von "zu guten" Angeboten im asiatischen Markt übertölpeln lassen, weswegen speziell Festplattenhersteller Seagate an einer stärkeren Kontrolle bzw. Verifizierbarkeit seiner Lieferkette arbeitet.

Shortcuts: VideoCardz zeigen offizielle Inno3D-Benchmarks zwischen GeForce RTX 5090D & 5090D v2, welche ebenfalls nur einen Performance-Abschlag der neueren Version von ca. –1,5% ausweisen. Die YouTuber von Hardware Unboxed haben noch einen neueren CPU/GPU-Skalierungstest aufgelegt, welcher im Gegensatz zum kürzlich ausgewerteten Skalierungstest nunmehr auch noch den Ryzen 7 5800X3D mit einschließt. Nochmals VideoCardz vermelden ein "Shared GPU Memory Override" Feature für Core-Ultra-Prozessoren von Intel. Hiermit kann man mehr als üblich an PC-Hauptspeicher dem (virtuellen) VRAM der integrierten Grafiklösung zuschlagen, was nutzvoll für den Betrieb größerer lokaler KI-Modelle ist. Twitterer realVictor_M konnte somit auf seinem Arrow-Lake-Notebook von 32 GB Hauptspeicher immerhin 27,4 GB als VRAM deklarieren. Und letztlich haben Heise ein Interview mit dem deutschen TSMC-Ableger "ESMC" geführt, welcher derzeit in Dresden an einem ersten TSMC-Werk in Deutschland baut. Hiermit soll allerdings eher der Bedarf an Industrie-Chips gedeckt werden, denn die angestrebten Nodes sind 28nm bis 12nm, das Werk ist zudem schon rein baulich nicht für eine spätere EUV-Fertigung geeignet.