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News des 15. Februar 2023

Der US-Einzelhändler "BestBuy" hatte laut diversen Medienberichten am 15. Februar mal sehr attraktive Aktions-Preise für GeForce RTX 30 Grafikkarten geboten – im konkreten GeForce RTX 3070, 3080 10GB, 3080 Ti & 3090 Ti jeweils als FE-Ausführung. Die Preisnachlässe gegenüber dem Listenpreis waren mit –40% und in einem Fall sogar –56% ziemlich heftig, eine GeForce RTX 3080 10GB für 420 Dollar ist ein Angebot, was man schwerlich ablehnen kann. Wohl aus diesem Grund lief jene Aktion auch nur recht kurz: Mit der Berichterstattung von WCCF Tech waren wohl noch alle 4 Karten lieferbar, mit der nur leicht späteren Berichterstattung seitens VideoCardz wurde zu GeForce RTX 3080 10GB & 3080 Ti bereits "sold out" notiert – und heuer ist keine dieser Grafikkarten mehr bei BestBuy überhaupt noch (öffentlich) gelistet.

Liste NV US-Shop BestBuy 15.2.
GeForce RTX 3090 Ti FE $1999.99 $1099.99 $879.99  (-56%)
GeForce RTX 3080 Ti FE $1199.99 $899.99 $719.99  (-40%)
GeForce RTX 3080 10GB FE $699.99 $699.99 $419.99  (-40%)
GeForce RTX 3070 FE $499.99 $499.99 $299.99  (-40%)

Demzufolge handelt es sich hierbei auch nicht um einen generellen Preisrutsch, sondern um eine einmalige Sonderaktion. Womöglich hat hierbei sogar nVidia höchstselbst seine Finger im Spiel, schließlich geht es um FE-Modelle. Anstatt jene im nVidia-eigenen Online-Shop nochmals herunterzusetzen, hat man womöglich eine gewisse Übermenge lieber Gesichts-wahrend über einen anderen Händler verklappt. Dies kratzt das generelle Preisniveau nicht an, hat jedoch (sicherlich) die gewünschte Lagerbereinigung erzielt. Dass selbige bis zur GeForce RTX 3070 hinterging, deutet daneben auch an, dass jene RTX30-Grafikkarte bzw. deren Preislevel als nächstes dran ist, von einem neuen RTX40-Modell ersetzt zu werden. Hierfür bietet sich die GeForce RTX 4070 an, welche im April antreten soll und aufgrund der wahrscheinlich großen Performance-Differenz zum Ti-Modell sicherlich deutlich günstiger angeboten wird als eben jene GeForce RTX 4070 Ti (Listenpreis $799).

Intel hat die neuen HEDT/Workstation-Prozessoren der Xeon W-2400/3400 Serien auf Basis von "Sapphire Rapids-WS" nunmehr offiziell vorgestellt, der tatsächliche Marktstart erfolgt aber wohl erst im Verlauf des März und April. Intel bietet damit seit langem mal wieder moderne HEDT- und Workstation-Prozessoren an. Die technologische Grundlage hierbei ist die Alder-Lake-Architektur (mit reinen Performance-Kernen natürlich), wobei allerdings schon die vergrößerten Level2-Caches der Raptor-Lake-Generation im Spiel waren – eigentlich dürfte dies für vollkommene IPC-Gleichheit sorgen. Das Prozessoren-Portfolio unterteilt sich hierbei in zwei Serien: Xeon W-3400 eher für Workstation-Bedürfnisse mit 12-56 CPU-Kernen und vor allem einem dicken 8-Kanal-Speicherinterface – und Xeon W-2400 eher für HEDT-Bedürfnisse mit 6-24 CPU-Kernen und dann einem 4-Kanal-Speicherinterface.

Somit bietet sich für die kleinere Xeon W-2400 Serie die Chance auf kleinere und damit (relativ) günstigere Mainboards. Die derzeit vorstellten Platinen sind allerdings jeweils für beide Prozessoren-Serien gedacht und somit anzunehmenderweise teuer. Zudem hat Intel der kleineren Xeon W-2400 Serie letztlich keine höheren Maximal-Taktraten mitgegeben, jene enden überall bei nur 4.8 GHz – kaum konkurrenzfähig gegenüber heutigen Consumer-Prozessoren. Damit dürfte sich selbst unter vielen Workstation-Disziplinen wenig reißen lassen – so richtig sinnvoll sind diese (relativ) taktschwachen Prozessoren wohl nur, wenn man ständig mehrere Aufgaben im Hintergrund rechnen läßt. Intels eigene Benchmarks – bei der ComputerBase einzusehen – vergleichen sich dann auch nur gegenüber den früheren HEDT/Workstation-Modellen von "Cascade Lake" auf letztlich Skylake-Basis, nicht gegenüber anderen modernen Prozessoren.

Kerne Takt OC Interface TDP Markt Liste
Xeon w9-3495X 56C/112T 1.9/4.8 GHz 8Ch. DDR5/4800 350W OEM/SI/Retail $5889
Xeon w9-3475X 36C/72T 2.2/4.8 GHz 8Ch. DDR5/4800 300W OEM/SI/Retail $3739
Xeon w7-3465X 28C/56T 2.5/4.8 GHz 8Ch. DDR5/4800 300W OEM/SI/Retail $2889
Xeon w7-3455 24C/48T 2.5/4.8 GHz 8Ch. DDR5/4800 270W OEM/SI $2489
Xeon w7-3445 20C/40T 2.6/4.8 GHz 8Ch. DDR5/4800 270W OEM/SI $1989
Xeon w5-3435X 16C/32T 3.1/4.7 GHz 8Ch. DDR5/4800 270W OEM/SI/Retail $1589
Xeon w5-3425 12C/24T 3.2/4.6 GHz 8Ch. DDR5/4800 270W OEM/SI $1189
Xeon w7-2495X 24C/48T 2.5/4.8 GHz 4Ch. DDR5/4800 225W OEM/SI/Retail $2189
Xeon w7-2475X 20C/40T 2.6/4.8 GHz 4Ch. DDR5/4800 225W OEM/SI/Retail $1789
Xeon w7-2465X 16C/32T 3.1/4.7 GHz 4Ch. DDR5/4800 200W OEM/SI/Retail $1389
Xeon w5-2465X 12C/24T 3.2/4.6 GHz 4Ch. DDR5/4800 200W OEM/SI/Retail $1039
Xeon w5-2445 10C/20T 3.1/4.6 GHz 4Ch. DDR5/4800 175W OEM/SI $839
Xeon w3-2435 8C/16T 3.1/4.5 GHz 4Ch. DDR5/4800 165W OEM/SI $669
Xeon w3-2425 6C/12T 3.0/4.4 GHz 4Ch. DDR5/4800 130W OEM/SI $529
Xeon w3-2423 6C/6T 2.1/4.2 GHz 4Ch. DDR5/4800 120W OEM/SI $359

Aus dem Thema Gaming-Benchmarks scheint sich Intel hingegen komplett herauszuhalten, letztlich ist auf Basis dieser Taktraten hierzu aber sowieso kaum etwas erbauliches zu erwarten. Das interne Mesh-System dieser aus der Server-Entwicklung stammenden Prozessoren ist sowieso nicht besonders gut geeignet für eine gute Gaming-Performance, die (relativ) niedrigen Taktraten werden alle Hoffnungen auf eine eventuell gegensätzliche Tendenz zunichtemachen. Selbiges Taktraten-Problem dürfte aber wohl auch dazu führen, dass selbst Workstation-Nutzer genau prüfen müssen, ob nicht die hoch taktenden Consumer-Modelle besser geeignet sind für die eigenen Arbeitslasten. Dass es jene zu günstigeren Prozessor- und Plattform-Preisen gibt, kommt hierbei erschwerend hinzu.

Im übrigen sind alle X-Modelle dieser beiden neuen Xeon-W-Serien tatsächlich ungelockt für einen offiziellen Übertaktungs-Support. Zugleich soll es auch nur diese X-Modelle im Einzelhandel geben, die non-X-Modelle hingegen allein zu den Herstellern von Komplett-PCs sowie zu Systemintegratoren gehen. Mit einer Auslieferung sollte wie gesagt nicht vor nächsten Monat gerechnet werden, seitens Intel war dies eben nur eine Vorstellung, kein wirklicher Launch. Für den 22. Februar ist dann der Start der Launch-Reviews angesetzt, mittels jenen dürften sich dann die Fragen zur Performance-Einordnung klären lassen. PS: Das kleinste Modell "Xeon w3-2423" wird von einigen Webseiten als mit 6C/12T ausgerüstet genannt. Dies ist aber wohl ein Copy&Paste-Fehler, laut der Intel ARK sind es nur 6C/6T. Die Schreibweise mit kleinem "w" im Produktnamen ist daneben tatsächlich offiziell, trotz dass das "W" im Serien-Namen dann wieder groß geschrieben wird.