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News des 19. Dezember 2025

Im Gespräch mit den YouTubern von The Full Nerd Network berichtet Kingston-Manager Cameron Crandall über massiv gestiegene Chip-Kosten für SSDs – um 246% seit dem ersten Quartal, davon allein 70% in den letzten zwei Monaten. Die hierfür gefertigten NAND-Chips stellen laut der PC Games Hardware ca. 90% des SSD-Preises, wirken sich also nahezu 1:1 auf deren Preisgestaltung aus. Dafür war es das Jahr über interessanterweise relativ ruhig am SSD-Markt, dies aber wahrscheinlich aus den Lagerbeständen bei den Herstellern und der Handelskette resultieren. Mit dieser Ruhe ist es nun aber schon technisch vorbei, laut der ComputerBase sind die SSD-Preise im deutschen Einzelhandel zwischen September und Dezember bereits um +42% gestiegen. Hierin dürfte der Großteil der enormen Preissteigerung bei NAND-Chips von seitens Kingston genannt +246% sicherlich noch nicht enthalten sein – sprich, dass kommt alles noch als Jahresstartüberraschung für 2026.

We are seeing right now, so our speaking from the NAND side for SSDs, we are seeing a where we're at today, a 246% increase in NAND pricing – as compared to Q1 of 2025.
So, we just recently saw a 70% increase in NAND costs, over I think it was a 60-day period. So, that 250% I mentioned earlier, 70% of that was increased within the last 60 days.
Quelle:  Kingston-Manager Cameron Crandall im Gespräch mit The Full Nerd Network @ YouTube am 16. Dezember 2025

Demzufolge rät der Kingston-Manager dazu, eventuell anstehende SSD-Käufe lieber jetzt als später zu realisieren – weil natürlich "später" bedeuten könnte, dass man nicht mehr mit +42% Preisaufschlag konfrontiert ist, sondern vielleicht mit +200%. Gleichfalls weisst der Kingston-Manager auch darauf hin, dass über all diesem Boom immer auch das Risiko eines Absturzes schwebt: Sollte die KI-Blase platzen, gibt es einen enormen Bedarfsrückgang in kurzer Zeit, womit die Hersteller teuer eingekaufter bzw. produzierter Ware vor wahrscheinlich schnell fallenden Preisen stehen. Dies ist auch der Grund, wieso die Chiphersteller so zurückhaltend mit ihrem Fertigungsausbau sind – für jene ist das Risiko noch größer, da Chipfabriken nun einmal Multimilliarden-Investitionen darstellen. Dass das eventuelle Platzen der KI-Blase ein singuläres Ereignis wäre, was demzufolge terminlich fast unmöglich abzuschätzen ist, macht die Sache für die Hersteller um so riskanter. Interessant daneben ist die absolute Höhe der Preissteigerung (mit +246% seit Jahresanfang), denn jene geht sehr wohl in die Richtung der Preissteigerungen bei DDR5-Speicher – wobei man letzteres bereits am Markt sehen kann, bei SSDs wie gesagt noch nicht.

Dies zeigt letztlich darauf hin, dass die These passt, wonach die Preissteigerungen bei der einen Speichersorte die anderen Speichersorte zu ähnlichen Preissteigerungen animieren – weil jene fertigungstechnisch vergleichsweise einfach austauschbar sind. Dabei sind wohl alle DRAM-Sorten (inklusive HBM) wirklich einfach austauschbar, NAND für SSDs ist eine kleine extra Kategorie, aber letztlich dennoch mit denselben Fertigungsmaschinen herstellbar. In Zeiten der Knappheit durch höhere Auftragsvolumen als Fertigungsmöglichkeiten wird logischerweise das gefertigt, was am meisten einbringt – und diese Speichersorten, die dabei hinten herunterfallen, müssen zukünftig ebenfalls höhere Preise bieten, um wieder gefertigt zu werden. Somit ziehen am Ende die hohen DDR5-Preise alle anderen Speichersorte nach oben: DDR4, HBM, LPDDR5 und auch NAND. Am Endkundenmarkt kommt dies nicht alles zeitgleich an, womit vorerst der Eindruck entsteht, die Speicherpreise würde in unterschiedlich starken Maßstab steigen. Aber wenn die Speicherkrise anno 2026 erst einmal ihren Höhepunkt erreicht, dürften wohl alle Speichersorten gemeinsam gehörig im Preis gestiegen sein, vermutlich um letztlich ähnliche Steigerungsraten.

YouTuber Moore's Law Is Dead liefert die Kern-Codenamen für Zen 8/9 – jene sollen auf "Penelope" sowie "Nemesis" lauten. Weiterführende Informationen hierzu gibt es derzeit nicht – was aber angesichts denkbarer Terminlage von ca. 2030 bzw. ca. 2032 auch nicht verwunderlich ist. Zumindest könnte man hieraus die Annahme ziehen, dass AMD die Zen-Architektur eben noch sehr viel weiter treibt und nicht zu einem gänzlichen Redesign schreitet – wie es Intel inzwischen mehrfach versucht hat, aber zumeist damit keine guten Ergebnisse erzielen konnte. Spekulieren kann man ansonsten darüber, zu welchem Zeitpunkt AMD dann eine neue Plattform respektive neuen CPU-Sockel im Desktop-Segment ansetzt: Zen 6 wird nun ja sicher noch auf dem Sockel AM5 erscheinen, alles darüber hinaus ist ungewiß. Da DDR6-Speicher wie auch PCI Express 6.0 speziell für Consumer nicht so schnell eine Rolle spielen sollen, gewinnt derzeit die These an Fahrt, dass am Ende auch Zen 7 noch auf dem Sockel AM5 erscheint. Sicher ist dies natürlich noch nicht – aber spätestens bei Zen 8 sollte dann der Sockel AM6 und somit DDR6-Speicher wie PCI Express 6.0 anstehen.

Kern Fertigung Desktop APU Server Release
Zen ? 14nm GloFo Summit Ridge Raven Ridge Naples 2. März 2017
Zen+ ? 12nm GloFo Pinnacle Ridge Picasso - 19. April 2018
Zen 2 Valhalla 7nm TSMC Matisse Renoir Rome 7. Juli 2019
Zen 3 Cerebrus 7nm TSMC Vermeer Cezanne & Rembrandt Milan 5. November 2020
Zen 4 Persephone 5nm TSMC Raphael Phoenix Genoa 27. September 2022
Zen 5 Nirvana 4nm TSMC Granite Ridge Strix Point Turin 8. August 2024
Zen 6 Morpheus 3nm TSMC Olympic Ridge Medusa Point Venice angbl. Sommer 2026
Zen 7 Prometheus 2nm Grimlock Ridge Grimlock Point Steamboat möglw. 2028
Zen 8 Penelope ? ? ? ? möglw. 2030
Zen 9 Nemesis ? ? ? ? möglw. 2032
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen

Die PC Games Hardware berichtet über die Entdeckung einer Lücke im Boot-Prozessor aktueller Mainboards, welche zugunsten von Cheat-Gerätschaften geht. Dabei wird ein (direkter) Speicherzugriff noch vor dem Betriebssystemstart ermöglicht, in dessen Folge sich Cheat-Devices ins System hängen lassen, bevor Windows und auch Anticheat-Software wie "Vanguard" überhaupt starten. Damit klärt sich nebenbei die Frage, wie es PCIe-Devices bisher geschafft haben, sich an AntiCheat-Rootkits und eben dem SecureBoot-Modus vorbeizumogeln. Die Lösung hierfür sind nunmehr BIOS-Updates der entsprechenden Mainboards, welche in Zukunft dann aber auch verpflichtend sein werden, wenn man weiterhin den Spielen von 'Riot Games' (League of Legends & Valorant) beiwohnen will. Das ganze geht doch sehr in Richtung wirklich vernagelter Systeme zugunsten kompetiver Online-Spiele – welche jedoch seitens der Spielehersteller als Bedingung angesehen werden, um ihre Onlinespiele wenigstens im groben Maßstab Cheater-frei zu halten.

Shortcuts: Bei WCCF Tech gibt es einen umfangreichen Guide zur Aktivierung des rBAR-Features auf nVidia-Grafikkarten – darauf bezogen, dass die nVidia-Treiber dies nur für ausgewählte Spiele selbsttätig tun, man rBAR jedoch mittels Dritttools auch für andere Spiele aktivieren kann. Twitterer Haze hat in einem Intel-Screenshot eine "Arc 32GB" Grafiklösung entdeckt, mit welcher Intel augenscheinlich schon herumspielt. Irgendwelche früheren Modelle sind dabei eher unwahrscheinlich, jene würde sich mit kompletten Namen melden – so dass die wahrscheinlichste Auflösung in einer BMG-G31-basierten Grafiklösung besteht. Mit 32 GB VRAM dürfte jene aber eher dem Profi-Bereich entstammen, die für Gamer gedachte Arc B700 Serie dürfte dagegen mit 16 GB VRAM antreten. Und letztlich berichtet nochmals die PC Games Hardware über eine nunmehr gefundene Möglichkeit, das neue ML-basierte Upscaling von FSR4 auch auf RDNA3-Hardware zu nutzen – allerdings nur unter Linux. AMDs offizielle Einschränkung dieses Features auf RDN4-Hardware ist somit als künstlich bestätigt, wobei auch schon vorher klar war, dass es sich hierbei um eine rein produktpolitische Entscheidung handelt.