
Zur Quantifizierung der Einzelhandels-Übertreibungen der Speicherpreise im Zuge der laufenden Speicherkrise wurde nachfolgend ein Preisindex wichtiger DDR5-Sorten erstellt und in Tabellen- wie Diagramm-Form gebracht. Hiermit soll dargestellt werden, um wieviel mehr durchschnittlich man das letzte halbe Jahr über im deutschen Einzelhandel bei DDR5-Speicher gezahlt hat. Als Anfangspunkt wurde mit dem Juli die Jahresmitte gewählt, wobei sich die Preise zum August und September nur marginal hiervon unterscheiden, in Einzelfällen ging es sogar (minimal) nach unten. Die Preissteigerungen setzen mit dem Oktober ein und steigern sich danach sehr erheblich: Nach +15,8% von September zu Oktober sind es +49,5% von Oktober zu November und dann sogar +93,0% von November zu Dezember – immer nur auf die Steigerung gegenüber dem jeweiligen Vormonat bezogen. In der Summe stehen die DDR5-Preise im deutschen Einzelhandel somit auf einem Level von 365% gegenüber dem Juli, ergo eine Steigerung auf das 3,65fache bzw. eine Erhöhung von +265%.
Zu beachten ist bei diesen Angaben, dass sich jene auf den jeweils niedrigsten Händlerpreis einer Speichersorte zum jeweiligen Zeitpunkt (immer Wochenende zur Monatsmitte) beziehen – und somit nicht auf einzelne, festgelegte Speichersticks oder -kits. Jene Einzelprodukte können (und sind) im Preis teilweise deutlich stärker gestiegen, manche davon auch in irrationale Bereiche hinein. Allerdings können Preise einzelner Speicherprodukte nicht der Maßstab für eine allgemeingültige Preisbetrachtung sein, denn natürlich findet in einem solchen Fall eine Veränderung des Käuferverhaltens statt – man sucht sich Alternativen, anstatt Mondpreise zu bezahlen. Demzufolge wurden für die nachfolgend zu sehende Entwicklung der Speicher-Einzelpreise immer das komplette Produktportfolio nach vergangenen Preisen (bei Geizhals über die "Preisentwicklung" nachzuvollziehen) durchsucht, denn wer hier jeweils das günstigte Angebot in einer der gewählten Kategorien war, änderte sich mit der Zeit durchaus. Dabei war oftmals der Effekt zu sehen, dass im November preislich üblicherweise im Mittelfeld liegende Speicherprodukte den jeweils günstigsten Preis stellten, weil zuerst die Preise der üblicherweise günstigen Speicherprodukte (rasant) nach oben gingen.
| DDR5-Speicher | Juli | Aug. | Sept. | Okt. | Nov. | Dez. | Index |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 8GB DDR5/5600 | 24€ | 24€ | 23€ | 27€ | 47€ | 99€ | 413% |
| 16GB DDR5/5600 | 39€ | 42€ | 45€ | 52€ | 83€ | 148€ | 379% |
| 16GB DDR5/6400 | 50€ | 50€ | 50€ | 58€ | 97€ | 185€ | 370% |
| 32GB DDR5/5600 | 77€ | 78€ | 83€ | 95€ | 160€ | 275€ | 357% |
| 32GB DDR5/6400 | 98€ | 99€ | 102€ | 110€ | 161€ | 284€ | 290% |
| 2x16GB DDR5/5600 | 79€ | 79€ | 79€ | 90€ | 125€ | 299€ | 378% |
| 2x16GB DDR5/6000 | 75€ | 88€ | 88€ | 95€ | 135€ | 301€ | 401% |
| 2x16GB DDR5/6000 CL28 | 132€ | 118€ | 123€ | 146€ | 195€ | 398€ | 302% |
| 2x16GB DDR5/6400 | 90€ | 89€ | 89€ | 105€ | 184€ | 355€ | 394% |
| 2x16GB DDR5/6400 CL30 | 141€ | 147€ | 145€ | 202€ | 222€ | 493€ | 350% |
| 2x16GB DDR5/7200+ | 110€ | 100€ | 112€ | 131€ | 193€ | 418€ | 380% |
| 2x24GB DDR5/6000 | 128€ | 128€ | 128€ | 147€ | 186€ | 429€ | 335% |
| 2x24GB DDR5/6400 | 140€ | 144€ | 146€ | 168€ | 245€ | 432€ | 309% |
| 2x24GB DDR5/7200+ | 182€ | 182€ | 181€ | 198€ | 278€ | 491€ | 270% |
| 2x32GB DDR5/5600 | 140€ | 151€ | 155€ | 180€ | 296€ | 530€ | 379% |
| 2x32GB DDR5/6000 | 158€ | 168€ | 170€ | 195€ | 315€ | 547€ | 346% |
| 2x32GB DDR5/6000 CL28 | 208€ | 207€ | 215€ | 243€ | 343€ | 608€ | 292% |
| 2x32GB DDR5/6400 | 169€ | 180€ | 173€ | 191€ | 300€ | 559€ | 331% |
| 2x32GB DDR5/6400 CL32 | 181€ | 180€ | 180€ | 217€ | 354€ | 629€ | 348% |
| 2x48GB DDR5/6400 | 304€ | 297€ | 298€ | 352€ | 459€ | 820€ | 270% |
| monatliche Preissteigerung | - | +1,6% | +1,5% | +15,8% | +49,5% | +93,0% | 365% |
| jeweils günstigstes lieferbares Angebot im deutschen Einzelhandel gemäß Geizhals, Preisdatum jeweils Wochenende zur Monatsmitte | |||||||
Die Auflistung der Einzelposten verrät zudem, dass die einzelnen Speichersorten durchaus beachtbar von der durchschnittlichen Steigerung abweichen können. Allerdings liegt die Mehrheit der hierfür herangezogenen Speichersorten sehr wohl in der Nähe der durchschnittlichen Steigerung. Dabei fällt auf, dass insbesondere hochpreisige Speichersorten (viel Kapazität, hohe Taktraten) gewöhnlich etwas unterdurchschnittlich im Preis zulegten, die "einfacheren" Speichersorten hingegen zumeist im Durchschnitt oder oberhalb dessen liegend herauskommen. Dies passt zur bekannten Situation, dass zu wenig Angebot im Markt vorhanden ist, womit sich insbesondere günstigere Speicher schneller ausverkaufen respektive seitens der Hersteller auch gern zu generell teureren Produkten hin umgeschichtet wird. Interessanterweise und abweichend zur Grafikkarten-Dürre des Jahres 2021 lassen sich alle diese Speicher jedoch weiterhin problemlos kaufen, wenngleich zu den genannten überzogenen Preispunkten. Ob sich das Angebot im Jahr 2026 so weit ausdünnt, dass einzelne Speicherprodukte glatt vorm Markt verschwinden, bleibt offen. Zumindest weitere Preissteigerungen sind leider zu erwarten, welche dann allerdings nochmals bedarfsdimmend wirken dürften. PS mit einer Frage: Fehlen hier eventuell noch wichtige DDR5-Speichersorten?
Laut YouTuber Moore's Law Is Dead soll sich Samsung nächstes Jahr aus dem Geschäft mit SATA-SSDs zurückziehen. Hintergrund ist wie beim Fall Micron/Crucial natürlich die vergleichsweise geringe Profitabilität dieses Produkts, verbunden mit der Zuwendung hin zu lukrativeren Produkten innerhalb desselben Produktsegments. Demzufolge sind hieraus auch nicht die ganz großen Auswirkungen auf die SSD-Preise zu sehen: Samsung dürfte seine NAND-Fertigung dann eher für NVMe-SSDs einsetzen, als ganz auf selbige zu verzichten. Bzw. wenn Samsung die eigene NAND-Fertigung drosseln würde, dann hat dies nichts mit dem Status der eigenen SATA-SSDs zu tun. In einer dicken Speicherkrise wird aber auch dieser Fall nicht gänzlich ohne Effekt bleiben, vermutlich gehen dann doch die Preise der anderen SATA-SSDs nach oben, wenn deren Hersteller den früheren Absatz von Samsung übernehmen wollen, dies mangels weiterer NAND-Speicher aber letztlich nicht realisieren können. Dass man solcherart Güter eher jetzt anschafft als irgendwie noch zu warten, versteht sich von selbst – und gilt auch ganz unabhängig, ob Samsung nun seine SATA-SSDs einstellt oder nicht.
Wie VideoCardz mit Quelle des üblicherweise kundigen 'Board Channels' Forum berichten, hat nVidia die Nachlieferungen an Chips für die GeForce RTX 3060 wohl schon vor einiger Zeit eingestellt, womit diese Karte sich nun langsam aus dem Markt verabschiedet. Mehrere Grafikkarten-Hersteller haben ihre Bestände dieser Grafikchips ("GA106-300") wohl bereits verbraucht, allein Zotac soll dies bezüglich bis zum November durchgehalten haben. Über die Handelskette trifft ein solcher Effekt immer erst verzögert im Einzelhandel ein, allerdings war mit dem Grafikkarten-Marktüberblick im November 2025 bereits ein anziehender Marktpreis zur GeForce RTX 3060 12GB sowie ein klarer Rückgang der verfügbaren Angebote zu dieser Karte zu beobachten. Inzwischen hat sich das lieferbare Angebot sogar deutlich ausgedünnt und vernünftige Preise zur GeForce RTX 3060 12GB gibt es nur noch zu einem einzigen Modell von Asus.
| GeForce RTX 3060 | Preislage | seinerzeitige Kontrahenten (im selben Preisfeld) |
|---|---|---|
| April 2021 | 670-900€ | mitten im Cryptomining-Hype von 2021/22 |
| Mai 2022 | 410-460€ | Radeon RX 6600 XT: ähnlicher Preis & Performance, aber nur 8 GB VRAM GeForce RTX 2060 12GB: etwas langsamer und etwas preisgünstiger, gleich großer VRAM |
| September 2022 | 380-420€ | Radeon RX 6650 XT: ähnliche Performance zu minimal besserem Preis, aber nur 8 GB VRAM GeForce RTX 2060 12GB: etwas langsamer und etwas preisgünstiger, gleich großer VRAM |
| Mai 2023 | 320-360€ | Radeon RX 6700: etwas teuer und etwas mehr Performance, aber nur 10 GB VRAM Arc A770 8GB: bessere Performance zu günstigerem Preis, aber nur 8 GB VRAM |
| November 2023 | 290-320€ | Radeon RX 6700: ähnlicher Preis und etwas mehr Performance, aber nur 10 GB VRAM GeForce RTX 4060: bessere Performance zu leicht höherem Preis, aber nur 8 GB VRAM |
| April 2024 | 290-320€ | Radeon RX 7600: ähnlicher Preis und etwas mehr Performance, aber nur 8 GB VRAM Arc A770 16GB: klar bessere Performance zu maßvoll höherem Preis GeForce RTX 4060: bessere Performance zu leicht höherem Preis, aber nur 8 GB VRAM |
| Oktober 2024 | 255-300€ | Radeon RX 7600: minimal niedrigerer Preis und etwas mehr Performance, aber nur 8 GB VRAM Arc A770 16GB: klar bessere Performance zu beachtbar höherem Preis GeForce RTX 4060: bessere Performance zu maßvoll höherem Preis, aber nur 8 GB VRAM |
| November 2025 | 270-370€ | Radeon RX 9060 XT 8GB: weitaus bessere Performance zu ähnlichem Preis, aber nur 8 GB VRAM Arc A770 16GB: klar bessere Performance zu leicht höherem Preis GeForce RTX 5060: weitaus bessere Performance zu ähnlichem Preis, aber nur 8 GB VRAM |
Die GeForce RTX 3060 12GB startete seinerzeit mal zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt mitten in der Chipkrise 2020/21 sowie dem aufziehenden Cryptomining-Hype 2021/22 – und wurde demzufolge trotz eines Listenpreises von 329 Dollar lange Zeit zu Mondpreisen von über 650 Euro gehandelt. Mit der Zeit konnte allerdings bewiesen werden, dass deren Listenpreis tatsächlich im Markt zu erreichen war und auch unterboten werden konnte (wenngleich dies erst zwei Jahre nach Launch passierte). Sobald auf dem Listenpreis-Niveau erhältlich, lieferte die GeForce RTX 3060 12GB eine gutklassige Mainstream-Performance ab und konnte im längeren Verlauf von ihren gleich 12 GB Grafikkartenspeicher profitieren. Jener brachte die Karte manchmal auch an schnellere Grafikkarten heran (bspw. GeForce RTX 3060 Ti), welche durch ihre nur 8 GB VRAM limitiert wurden und gilt generell als ein Merkmal, welcher der GeForce RTX 3060 12GB einen guten Gebrauchtwert garantiert. Die verschiedenen Kontrahenten lieferten oftmals ähnlichen Preislagen sowie eine ähnliche Performance, aber selten dieselbe VRAM-Menge, was die GeForce RTX 3060 12GB für eine lange Zeit zur besten Empfehlung in ihrem Preisbereich machte.
Notebookcheck berichten über Aussagen von 'Mike Straw' im Podcast von Insider Gaming, wonach (angeblich) Half-Life 3 ein Launchtitel der Steam Machine sein soll. Eben weil die Terminlage zur Steam Machine nun aber wegen der Speicherkrise vakant ist, soll auch dieses Spiele-Projekt in den Sternen stehen. Dies ist dann natürlich ein wohlfeiles Gerücht: Über die mögliche Verschiebung eines nicht angekündigten Titels zu berichten, tut niemanden weh bzw. kann niemals als "falsch" oder "erfunden" entlarvt werden. Insofern bleibt stark abzuwarten, ob da etwas dran ist – dies dürfte sich üblicherweise erst viel später herausstellen. Generell wäre die Idee der Verbindung beider Produkte seitens Valve sehr wohl passend, dies könnte ein Knallereinstieg für die Steam Machine sein. Aber ob Half-Life 3 derzeit überhaupt zeitnah in Entwicklung ist, bleibt nach wie vor eine klare Bestätigung abzuwarten. Zudem erscheint eine solche Planung als hohes Risiko, denn Hardware hat feste Releasezeiträume, während bei AAA-Spieltiteln Verschiebungen vergleichsweise häufig angesetzt werden, wenn das Spiel einfach noch nicht als Release-reif erscheint.