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News des 19. Februar 2024

Der TechSpot hat sich die Performance von GeForce RTX 4090 Laptop vs Desktop angesehen – welcher natürlich ein ungleicher Vergleich ist, immerhin basiert die Laptop-Lösung nur auf dem nächstkleinerem Ada-Lovelace-Chip (AD103 vs AD102). Zudem existiert gerade an der Leistungsspitze eine monströse Differenz beim Stromverbrauch: Die Laptop-Lösung geht mit 150 Watt nomineller TGP samt 25 Watt dynamischen Spielraum ins Rennen, die Desktop-Lösung darf sich hingegen bis zu 450 Watt genehmigen (auch wenn die Karte dies selten erreicht). Logisch, dass sich dann ebenso erhebliche Performance-Differenzen ergeben, unter der UltraHD/4K-Auflösung ist die Desktop-Variante im Mittel immerhin +56% schneller. Eher interessant ist hierbei, wie groß davon der Anteil des größeren Grafikchips ist.

FullHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p
GeForce RTX 4090 : Laptop vs Desktop +21% +36% +56%
Hardware-Differenz:
GeForce RTX 4090 Laptop: AD103, 76 SM @ 256 Bit, 2040 MHz Boost & 18 Gbps, 150W TGP (+25W dynamisch)
GeForce RTX 4090 Desktop: AD102, 128 SM @ 384 Bit, 2520 MHz Boost & 21 Gbps, 450W TDP
gemäß den Benchmarks vom TechSpot unter 20 Spiele-Titeln

Leider wurde keine der GeForce RTX 4090 Laptop technisch entsprechende GeForce RTX 4080 mitgetestet, aber dies läßt sich interpolieren: Gemäß der Ergebnisse der Launch-Analyse zum GeForce RTX 40 "SUPER"-Refresh ist die GeForce RTX 4090 unter 4K gemittelt um 33,4% schneller als die GeForce RTX 4080, das dort notierte TechSpot-eigene Ergebnis ist mit +36,6% sogar leicht besser skalierend (Hardware Unboxed = TechSpot). Bezogen auf den Test der GeForce RTX 4090 Laptop würde ergo eine GeForce RTX 4080 Desktop nur noch um +14% bis +17% schneller als jene Mobile-Toplösung herauskommen. Dies wäre angesichts des auch hier noch geltenden großen TDP-Unterschied (175W vs 320W) ein hervorragendes Ergebnis. Die Mobile-Lösung erreicht somit ungefähr die 4K-Performance einer GeForce RTX 4070 Ti Super – bei weit unter 200 Watt Stromverbrauch.

Laut den sicherlich zuverlässigen Industrie-Quellen von Hardware Busters gibt es keinerlei Anzeichen für einen neuen PCIe-Stromstecker – welche manche aus den Aussagen des gestern besprochen MLID-Videos heraus hören. Allerdings spricht MLID nicht wirklich von einem neuen PCIe-Stecker, sondern sagt primär aus, dass nVidia seinen neuen, mit "Ada Lovelace" eingeführten Stromstecker ab der nachfolgenden Blackwell-Generation dann allgemein verbindlich (für die Modelle der Grafikkarten-Hersteller) machen will. Dass Mißverständnis resultiert womöglich aus zwei Ansätzen: Zum einen nennt MLID dies einen "PCIe 6.0 Stromstecker", was man als etwas "neues" gegenüber den jetzigen PCIe-5.0-Steckern betrachten könnte. Allerdings wurde die Spezifizierung des aktualisierten Steckers "12V-2×6" für PCIe CEM 5.1 vorgezogen, ursprünglich war dies erst für PCIe CEM 6.0 vorgesehen.

Logischerweise wird dieser aktualisierten Stecker (selbst ohne jede Änderung) auch Teil von PCIe CEM 6.0 sein, so dass man dies durchaus als "PCIe-6.0-Stecker" bezeichnen kann. Und zum anderen spricht MLID häufig von einem 16-Pin-Stecker, woraus andere dann die These abgeleitet haben, es müsse sich um eine neue Steckerart mit 16 stromführenden Pins handeln (12VHPWR bzw. 12V-2×6 haben nur 12 stromführende Pins). Allerdings drückt der YouTuber dies nirgendwo explizit aus, aller Wahrscheinlichkeit nach ist hiermit nichts andere als der bekannte PCIe-5.0-Stecker gemeint, welcher total eben 16 Pins hat – genauso wie man jenen im Deutschen auch kurz als "16pol. Adapter" bezeichnet. Beachtbare Passagen, welche wirklich auf einen (nochmals) veränderten Stromstecker hinweisen würden, fehlen im MLID-Video, welches sich primär auf die Frage von dessen Marktdurchdringung konzentriert. Eine Anfrage zur letztlichen Klarstellung durch den YouTuber selber läuft noch.

Das chinesische Geekerwan hat ein YouTube-Review zum "Longsoon 3A6000" Prozessor auf Basis der MIPS-Architektur aufgelegt, eine chinesische Eigenentwicklung mit inzwischen schon langjähriger Geschichte. Auf Basis dieses Erfahrungswerte scheint sich Loongson immer weiter an den Stand westlicher Prozessoren-Entwicklung herangerobbt zu haben, inzwischen erreicht man mit dem 3A6000 nahezu dieselbe IPC wie die Spitzen-Modelle von AMDs Zen 4 oder Intels Raptor Lake (im Integer-Bereich knapp dran, im FPU-Bereich ca. 20% zurückliegend, alles gemäß SPEC 2017). Allerdings kommt die chinesische CPU auch nur unter der 12nm-Fertigung daher, ergo gibt es nur 4 CPU-Kerne (für das Consumer-Segment) sowie klar zurückhängende Taktraten bei nicht besser als 2.5 GHz. Demzufolge hat der 3A6000 außerhalb von IPC-Tests Schwierigkeiten, mit westlichen PC-Prozessoren mit zuhalten, selbst die Performance von Ryzen 3 3100 sowie Core i3-10100 wird wegen deren Taktraten-Vorsprungs immer noch um 20-30% verfehlt.

Jener Taktraten-Vorteil basiert aber natürlich auch auf der jeweils klar besseren Chipfertigung bei AMD & Intel, sprich Loongson hat hier nominell noch brachliegendes Potential, könnte sich auf gleicher Fertigungsstufe sehr wohl deutlich besser präsentieren. Dieses nominelle Potential wird Loongson allerdings demnächst nicht heben können, denn jene CPU ist natürlich Teil von Chinas Bestrebungen zur Unabhängigkeit von der westlichen Halbleiter-Industrie, wird demzufolge auch innerhalb Chinas gefertigt – offenbar von SMIC. Sicherlich gibt es auch dort weitere Fertigungs-Fortschritte, aber der große Sprung bleibt dem Projekt durch den Verzicht auf Fertiger aus der westlichen Sphäre (vorerst) verwehrt. Für die eigentliche Aufgabenstellung – günstige Office-PCs aus komplett eigener Entwicklung & Fertigung – reicht es dennoch, zudem entwickelt Loongson immer auch entsprechende Server-Varianten mit zuletzt bis zu 16 CPU-Kernen.