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News des 19. Januar 2022

Der Launch der Radeon RX 6500 XT verlief aus Sicht des Marktangebots sowie der Straßenpreise überaus unbefriedigend: Weder gab es ein großes Angebot an lieferbarer Ware, noch wirklich vernünftige Preislagen hierfür. Die vorher nicht selten zu lesende Aussage, die Radeon RX 6500 XT könnte (auf Basis ihrer mickrigen Chipfläche) den Markt mit Angeboten fluten und würde somit wenigstens auf ihrem Listenpreis eine gewisse Berechtigung haben, hat sich damit umgehend erledigt: Die Karte muß momentan realistischerweise zu einer Straßenpreis-Situation von ab 390 Euro betrachtet werden. Die von der Mindfactory teilweise gebotenen 279 Euro hielten hingegen nur 10-15 Minuten – wobei exakt dieselbe PowerColor-Karte kurz darauf bei der Mindfactory wieder für 339 Euro feilgeboten wurde. Womöglich sind Straßenpreise um die 300 Euro tatsächlich zu erreichen, wenn sich eine ordentliche Lieferbarkeit ergibt – was jedoch selbige abzuwarten bleibt.

Radeon RX 6500 XT  (UVP: 209€) bester Preis Preisübertr. Preisspanne Lieferbarkeit
Verkaufsstart (15:00) 330€ +58% 330-370€ (2 Angebote) ★☆☆☆☆
Verkaufsstart +1h (16:00) 330€ +58% 330-337€ (2 Angebote) ★☆☆☆☆
Verkaufsstart +3h (18:00) 337€ +61% 337-364€ (3 Angebote) ★☆☆☆☆
Verkaufsstart +12h (03:00 Nachts) 389€ +86% 389€ (1 Angebot) ★☆☆☆☆
gemäß der (lieferbaren) Listungen zur Radeon RX 6500 XT bei Geizhals, Alternate, Caseking, Mindfactory, Notebooksbilliger & Proshop

Daneben hatte es die Karte bei den Hardware-Testern zumeist ziemlich schwer, die vielen Einschränkungen kamen nicht besonders gut an. Einen Contra-Punkt dazu setzen PCWorld – welcher allerdings IMO auch wieder daran zerbricht, dass die Karte letztlich nicht für ihren Listenpreis erhältlich ist. In den USA soll wohl beim stationären Händler 'Microcenter' tatsächlich teilweise Listenpreis-Niveau herrschen, aber dies muß eher als Ausnahme von der Regel gelten. Auffallend daneben, wie viele bekannte Hardware-Tester nicht mit einem Test der Radeon RX 6500 XT aufwarten konnten. Laut Igor's Lab soll (angeblich) die Anweisung von AMD an die Grafikkarten-Hersteller in Taiwan & Hongkong existiert haben, von dort aus keine eigenen Testsamples zu liefern. Kritische Stimmen auszublenden ist damit zwar nicht wirklich gelungen, doch womöglich ging es auch einfach nur um die Verdopplung der Auslieferungsmenge – anhand dieser 30-40 eingesparten Testsamples ;).

Twitterer Greymon55 bekräftigt, dass trotz der diesjährigen Refresh-Lösungen von nVidia wie von AMD die nächste Grafikchip-Generation (rund um die 5nm-Chips) keineswegs verschoben sein soll. Es wurde nicht genauer ausgeführt, ob sich diese Aussage auf AMD oder nVidia bezieht, die genannte Terminlage sowie die nachfolgenden Tweets zeigen aber eher auf einen nVidia-Bezug hin. Generell dürfte es bei AMD allerdings auch nicht viel anders laufen: Die nunmehr zwischengeschobene "Radeon RX 6x50" Serie ändert aller Voraussicht nach nichts an den Zeitplänen für die RDNA3-basierte "Radeon RX 7000" Serie. Der späte AMD-Refresh muß also (derzeit) nicht als Zeichen für eine RDNA3-Verschiebung gewertet werden.

So far I know the next gen GPU has not been delayed, in fact it is not far, only more than half a year is not it?
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 19. Januar 2022
 
Lovelace should have no problem coming out in September.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 19. Januar 2022
 
Forget GH202, that thing won't come until 2024.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 19. Januar 2022

Interessanterweise bestätigt der Twitterer nachfolgend einen möglichen September-Termin für nVidias "Lovelace" – wobei dies nicht unbedingt einen Marktstart bedeuten muß, jener könnte auch leicht später erfolgen. Und zugleich wird der GH202-Chip aus der "Hopper"-Architektur erwähnt, welche regulär eigentlich nur für HPC-Chips dienen soll. Allerdings wurde speziell "GH202" früher schon als Hopper-basierter nVidia-Konter für das Gaming-Segment erwähnt, insofern AMDs Navi 31 zu stark für nVidias AD102 ausfallen sollte. Laut Greymon55 ist mit dem GH202-Chip allerdings nicht vor dem Jahr 2024 zu rechnen, in den anfänglichen Zweikampf zwischen Navi 31 und AD102 sollte dieser Grafikchip also gar nicht eingreifen können. GH202 kann somit maximal eine Refresh-Generation bei nVidia anführen – wobei dessen grundsätzliches Erscheinen nach wie vor als unsicher gelten muß.

TechPowerUp zitieren einen DigiTimes-Beitrag über 7nm- und 5nm China-Grafikchips im Jahr 2022 – wobei das (öffentlich nicht komplett einsehbare) Original schon im ersten Absatz mit dem (höchstwahrscheinlichen) Fehler glänzt, wonach Innosilicons "Fantasy 1" Grafikkarten auf 5nm-Technik basieren (sowie RayTracing beherrschen) sollen. Der hier zugrundeliegende "Fengshua 1" Grafikchip wurde jedoch bislang nur als 12nm-Technik beschrieben – ansonsten wäre Innosilicon auch sicherlich damit hausieren gegangen, den ersten 5nm-Grafikchip zu haben. Fortschrittliche Fertigungsverfahren sowie RayTracing dürfte dann das Thema des Fantasy-1-Nachfolgers sein, welcher vermutlich auf ImgTecs C-Serie basieren wird – zu welcher der RayTracing-Support bereits bekannt ist. Dies wird jedoch kaum noch dieses Jahr spruchreif werden, denn selbst Fantasy 1 geht erst jetzt in die Massenfertigung.