
VideoCardz haben eine überaus klare Aussage seitens Grafikkarten-Hersteller PowerColor zu zukünftig steigenden Grafikkarten-Preisen bei Reddit gefunden. Jene ist natürlich zum größeren Teil werbenden Charakters für den Grafikkarten-Hersteller, weisst auf dessen kommende Promotion-Angebote zum anstehenden Black Friday hin. Allerdings darf man den Teil "buy before the last week of the year" dennoch ernst nehmen, denn dies ist nichts als der klare Hinweis darauf, dass nach dem Auslaufen der Black-Friday-Preislage mitnichten eine Rückkehr zum preislichen Normalzustand, sondern regelrechte Preiserhöhungen bevorstehen – die den Herstellern intern bereits bekannt sind. Letztlich passt hier alles mit den Meldungen der letzten Tage zusammen und man sollte die Worte des PowerColor-Mitarbeiters demzufolge beherzigen, insofern eine Grafikkarten-Anschaffung in nächster Zeit geplant ist. Zugleich weist diese Aussage auch auf den Umstand hin, dass Veränderungen der Grafikkarten-Preise aus Gründen steigender VRAM-Preise augenscheinlich mit einiger Verzögerung passieren, nicht so schnell auf den Einzelhandel durchschlagen wie bei RAM und teilweise SSDs & HDDs.
regarding gpu holiday pricing
wait until sunday for discounts to all kick in
buy before the last week of the year before prices kick up
Quelle: PowerColor @ Reddit am 19. November 2025
Dies hängt wohl damit zusammen, dass in der Lieferkette einfach noch viel Ware mit alten Kostenstand vorhanden ist – so bei den Grafikkarten-Herstellern, welche die Pakete aus Grafikchip & Speicher bei AMD, Intel und nVidia einkaufen (und dann erst zur Grafikkarte verarbeiten), so bei den Distributoren, welche die fertigen Grafikkarten über den Globus verteilen (in aller Regel per Seetransport, ergo mit einem Monat Verzögerung) und dann natürlich auch im Einzelhandel. Anders formuliert ergibt sich Ende November bis Anfang Dezember tatsächlich die Chance, noch vor etwaiger Grafikkartenpreis-Erhöhungen zuschlagen zu können. Dass Grafikkarten den allgemeinen Preissteigerungen im Speicherbereich weitgehend entgehen können, ist schon allein deswegen unwahrscheinlich, weil bei Knappheit die Speicherchip-Hersteller vergleichsweise schnell zu Speichersorten umschichten, welche lukrativer sind (derzeit: HBM-Speicher und Server-DRAM). Trotz also vielleicht nicht bedeutsam höheren Bedarfs werden die GDDR-Preise wohl von der allgemeinen Speicher-Krise mitgezogen werden – denkbarerweise nicht im selben Maßstab und immer etwas verzögert, aber letztlich dennoch an die allgemeine Entwicklung gebunden. Die Restchance darauf, dass das Jahr 2026 überhaupt nur gleichbleibende Grafikkarten-Preise sieht, geht somit inzwischen stark gegen Null.
Twitterer Momomo zeigt auf einen ersten Benchmarkdatenbank-Eintrag zu AMDs "Gorgon Point" hin, dem 2026er Refresh zur "Strix Point" APU. Der bei SiSoft Sandra zu sehende "AMD Ryzen AI HX 470" entspricht sinngemäß dem "Ryzen AI 9 HX 375" mit 12 CPU-Kernen und Radeon 890M iGPU, bringt allerdings wohl einen etwas höheren Spitzentakt mit: 5.25 GHz anstatt 5.1 GHz – wobei dies dann nicht die finale offizielle Taktrate sein muß und Benchmarkdatenbanken bei Vorab-Modellen auch oftmals (etwas) danebenliegen. Die wichtigste Erkenntnis ist aber sowieso jene, dass AMD seiner bisherigen Strategie der Benennung nach dem Kalenderjahr treu bleibt: Somit begründet Gorgon Point eine "Ryzen 400" Serie, obwohl die Technik schon im Jahr 2024 vorgestellt wurde. Dies dürfte dann darauf hinauslaufen, dass AMD im Mobile-Segment mit einem breiten "neuen" Portfolio an Ryzen 400 APUs anrückt, anzunehmenderweise sein komplettes Mobile-Portfolio auf diesen Nummernkreis umstellen wird. Wirklich neue Technik hat man dabei nicht dabei, jedenfalls nicht zum erwarteten Vorstellungstermin auf der CES zum Januaranfang 2026. Tatsächlich neue AMD-Prozessoren gibt es dann erst mittels Zen 6 ab der Jahresmitte 2026 (genauer Termin noch ungewiß), wenngleich die APU/Mobile-Auskopplungen hiervon inzwischen nicht vor Jahresstart 2027 erwartet werden.
Qualcomm hat seine für das erste Halbjahr 2026 avisierten "Snapdragon X2" Mobile-Prozessoren nun noch mit mehr Präsentationsfolien und Benchmark-Werten nach der diesbezüglich eher lauen ersten Vorstellung bedacht. Selbige neuen Folien kann man sich bei ComputerBase oder Chips and Cheese geben, während nochmals ComputerBase und Notebookcheck die gezeigten Benchmarkwerte in ihre eigenen Benchmark-Charts einordnen. Der Snapdragon X2 sieht darin zumeist ziemlich gut aus, allenfalls gegenüber den (im PC-Bereich nicht vertretenen) Apple-SoCs liegt man manchmal hinten. Die größere Problematik ist allerdings wie üblich, dass es in der Praxis bislang kaum Snapdragon-basierte Notebooks gab, welche die Performance von Qualcomms Referenzgeräten auch nur im Ansatz erreichen konnten. Vielmehr fiel die Performance von real kaufbaren Snapdragon-Notebooks oftmals sehr viel irdischer gegenüber Qualcomms Performance-Versprechen aus. Ob dies beim Snapdragon X2 ähnlich läuft, kann man natürlich nur mittels kaufbaren X2-Notebooks feststellen, aber das Risiko auf einen ähnlichen Ablauf besteht nun einmal. Diese abwartende Haltung hat sich Qualcomm mit der (erheblichen) Differenz zwischen Versprechung und Realität beim Snapdragon X1 redlich verdient.