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News des 2. Dezember 2022

Von Hardware Unboxed kommt ein erster Test zur GeForce RTX 3060 8GB, deren Performance-Ergebnisse leider überhaupt nicht gefallen wollen. Denn obwohl die Karte nur an Speichermenge und Speicherinterface gegenüber der regulären 12-GB-Ausführung der GeForce RTX 3060 abgespeckt ist, geht das Performance-Niveau im Schnitt von 12 Spiele-Tests unter FullHD wie WQHD doch um –15% nach unten. Damit rangiert die GeForce RTX 3060 8GB deutlich in der Mitte zwischen GeForce RTX 3050 und 3060 12GB – zwar immer noch etwas näher zur größeren Karte, aber viel deutlicher an der Mitte dran als eben am größeren Modell. Anders formuliert: Die vergleichsweise kleine Abspeckung hat doch ihre beachtbaren Auswirkungen, die neue Karte agiert eher wie eine "GeForce RTX 3050 Ti".

GeForce RTX 3050 GeForce RTX 3060 8GB GeForce RTX 3060 12GB
Chip-Basis nVidia GA106-150 nVidia GA106-? nVidia GA106-300
Hardware 2 Raster-Engines, 20 Shader-Cluster, 2560 FP32, 32 ROPs, 1.5 MB L2, 128 Bit GDDR6-Interface 3 Raster-Engines, 28 Shader-Cluster, 3584 FP32, 48 ROPs, 1.5 MB L2, 128 Bit GDDR6-Interface 3 Raster-Engines, 28 Shader-Cluster, 3584 FP32, 48 ROPs, 2.25 MB L2, 192 Bit GDDR6-Interface
Taktraten 1552/1777 MHz & 14 Gbps 1320/1777 MHz & 15 Gbps 1320/1777 MHz & 15 Gbps
Rohleistungen 9,1 TFlops & 224 GB/sec 12,7 TFlops & 240 GB/sec 12,7 TFlops & 360 GB/sec
Speicherausbau 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6 12 GB GDDR6
Differenz - von 3060-12G zu 3060-8G:
ein Drittel weniger Speicher, ein Drittel weniger Speicherbandbreite
offizieller Verbrauch 130W 170W 170W
FullHD / 4K Perf.Index 820%  /  ~114% ~960%  /  ~135-140% 1130%  /  165%
Listen/Straßenpreis $249  /  300-340€   ?    /  345-420€ $329  /  380-440€
Release 27. Januar 2022 Oktober 2022 25. Februar 2021

Dies kommt natürlich um so weniger gut, wenn nVidia hierfür – laut Hardware Unboxed – denselben Preis aufruft. Für Deutschland kann diese Aussage allerdings nicht bestätigt werden, hierzulande gibt es die GeForce RTX 3060 8GB doch schon mit gewissem Preisabschlag gegenüber der 12-GB-Ausführung zu kaufen. Eher das größere Problem liegt im generell zu geringen Preisabschlag von GeForce RTX 3050 und 3060 8GB gegenüber der GeForce RTX 3060 12GB: Die beiden kleineren Karten sind klar weniger leistungsfähig, alle drei Karten liegen jedoch nach wie vor im selben (groben) Preisfeld von 300-400 Euro. Genauso wie sich die GeForce RTX 3060 8GB gegenüber der GeForce RTX 3060 12GB nicht lohnt (–15% Performance, –9% Preis), trifft dies auch auf die GeForce RTX 3050 zu (–27% Performance, –21% Preis). Um dies zu entschlacken, müsste nVidia endlich einmal den Preispunkt der GeForce RTX 3050 auf echtes Mainstream-Niveau reduzieren, sprich auf unter 250 Euro.

Damit würde sich ein ausreichend großer preislichen Spielraum zwischen den beiden älteren Ampere-Karten ergeben, um auch noch die GeForce RTX 3050 8GB passend einzugliedern. So bleibt es (mit diesem geringen Preisabschlag) bei einem Nepp-Angebot, wo – wie von Hardware Unboxed nicht zu Unrecht kritisiert – groß und breit der gleiche Grafikkarten-Name draufsteht, der Sticker "8GB" vergleichsweise klein ausfällt, der Grafikkarten-Käufer jedoch mitnichten eine ähnliche Performance bekommt. Leider kann nVidia sich ein solches Vorgehen offenbar leisten, wenn der Grafikkarten-Markt die sowohl schnellere als auch preisgünstigere Radeon RX 6600 links liegen läßt und AMD mit den schlechtesten Absatzzahlen seit Ewigkeiten bedenkt, während sich nVidia trotz der allgemeinen Marktschwäche noch vergleichsweise gut gehalten hat.

Heise vermelden ein Statement der PCI-SIG zum 12VHPWR-Adapter bzw. den Fällen von schmelzenden Adaptern, mittels welchem der schwarze Peter in Richtung der Geräte- und Adapter-Hersteller abgegeben werden soll. Springender (wie auch korrekter) Punkt ist hierbei, dass die entsprechende Spezifikation nur das Bauteil selber beschreibt, nicht jedoch dessen Herstellung und Prüfung. Andererseits könnte man argumentieren, dass augenscheinliche Praxis-Probleme durchaus auch zu Überlegungen führen sollten, ob denn die Theorie des Standards wirklich ausreichend gut für den realen Einsatz ist. Sicherlich versucht die PCI-SIG sich hiermit auch rechtlich aus der Schußlinie zu nehmen, für die Lösung des rein praktischen Problems stellt dies jedoch keinen Beitrag dar. Doch womöglich kommen die Hersteller hier glimpflich heraus: Denn derzeit werden keine neuen Fälle mehr gemeldet – sind also entweder die Anwender vorsichtiger beim Anstecken von GeForce RTX 4080 & 4090 geworden, oder spielt doch eine gewisse, anfängliche Charge von Adaptern eine Rolle.

VideoCardz berichten über fernöstliche Gerüchte seitens Leaker 'Enthusiastic Citizen', welcher im Bilibili-Forum genaueres über Intels Workstation- und HEDT-Prozessoren "Sapphire Rapids-WS" schreibt. Danach unterteilen sich jene in zwei Serien mit jeweils unterschiedlichem Speicherinterface und abweichender maximaler Kern-Anzahl: Xeon WX-2000 bietet vier Speicherkanäle und deckt 6 bis 20 CPU-Kerne ab, Xeon WX-3000 bietet hingegen acht Speicherkanäle und deckt 12 bis 56 CPU-Kerne. Jene CPU-Kerne entstammen generell "Golden Cove" aus der Alder-Lake-Generation, tragen allerdings schon die größeren Level2-Caches der Raptor-Lake-Generation. Bei diesen Workstation/HEDT-Prozessoren gibt es zudem keinerlei Effizienz-Kerne, sondern zu 100% nur Performance-Kerne.

Kern-Varianten Interfaces TDPs
Xeon WX-3000 12C, 16C, 20C, 24C, 28C, 36C, 56C 8Ch. DDR5, 116x PCIe 5.0 220-350W
Xeon WX-2000 6C, 8C, 10C, 12C, 16C, 20C 4Ch. DDR5, 64x PCIe 5.0 ?W
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen.

Ob das ganze auch für Gamer interessant wird, hängt letztlich an einem ausreichend hohen Takt – und daran, wie gut die (eigentlich zugunsten des Server-Einsatz gemachten) Architektur-Änderungen noch zum Gaming-Einsatz passen. Inwiefern diese HEDT/Workstation-Prozessoren auch für Gamer geeignet sind, ist also überhaupt noch nicht heraus – womöglich geht es auch "nur" in Richtung professioneller Einsatz, also eben Workstation-Prozessoren für Content Creation. Da jedoch auch Modelle mit expliziter Übertaktungs-Fähigkeit vorgesehen sind (Suffix "X"), läßt dies auf eine gewisse Eignung auch für Gaming-Aufgaben zumindest hoffen. Wie kürzlich berichtet, soll Intel diese neuen Workstation/HEDT-Prozessoren (angeblich) im Februar 2023 vorstellen und im April 2023 dann in den Markt bringen.